Im malerischen Städtchen Ahrensburg in Schleswig-Holstein, Deutschland, erhebt sich die Schlosskirche Ahrensburg als ein Zeugnis jahrhundertelanger Geschichte, Glauben und architektonischer Entwicklung. Diese evangelisch-lutherische Kirche im spätgotischen Backsteinstil ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein historisches Denkmal, das die Zeit überdauert hat.
Die Ursprünge der Schlosskirche Ahrensburg reichen bis ins späte 16. Jahrhundert zurück, als sie unter der Schirmherrschaft von Peter Rantzau erbaut wurde. Zeitgleich mit dem Ahrensburger Schloss errichtet, diente die Kirche ursprünglich als Schlosskapelle und Begräbnisstätte für die Schlossbesitzer. Die Baujahre sind durch Inschriften an den Ost- und Westportalen auf 1593 und 1594 datiert.
Die Kirche ist ein schlichtes, aber elegantes spätgotisches Backsteingebäude mit einem rechteckigen Saal. Die Decke, ein handwerkliches Meisterwerk, ist ein Kassettendesign mit kleinen kreuzrippenartigen Feldern, die zwischen den unsichtbaren Deckenbalken hängen. Peter Rantzau errichtete zu Ehren seines Bruders Daniel Rantzau, der zuvor ein prächtiges Renaissance-Kenotaph in der Westenseer Katharinenkirche gebaut hatte, sein eigenes Grabmal im Herzen der Schlosskirche Ahrensburg. Neben der Kirche stand einst ein freistehender Glockenturm, der ihren mittelalterlichen Charme unterstrich.
Doch die Ruhe der Kirche wurde während des Großen Nordischen Krieges gestört, als schwedische Soldaten 1713 ihr Inneres verwüsteten. Bis 1716 nahm sich Detlev Rantzau der Aufgabe an, die Kirche zu renovieren und verlieh ihr einen reichen Barockstil. Da die Krypta unter dem Altar bereits mit Särgen gefüllt war, fügte Detlev an der Nordseite eine Begräbniskapelle hinzu, wo er schließlich 1746 beigesetzt wurde. Eine faszinierende Inschrift über der Kapellentür, geschmückt mit Familienwappen und kryptischen Symbolen, bleibt ein Rätsel, das nur Detlev Rantzau selbst kannte.
Aufgrund wachsender Schulden musste die Familie Rantzau das Anwesen aufgeben, das 1759 von Heinrich Carl von Schimmelmann erworben wurde. Unter Schimmelmanns Besitz erfuhr die Kirche bedeutende äußere Veränderungen. Das ursprüngliche Satteldach wurde durch ein Walmdach ersetzt, und 1778 wurde der separate Glockenturm durch einen neuen Turm an der Westwand ersetzt, der noch immer eine Glocke aus dem Jahr 1591 beherbergt. Bis 1804 trug dieser Turm einen kupfergedeckten Helm, der der Silhouette der Kirche ein markantes Merkmal verlieh.
Beim Betreten der Schlosskirche Ahrensburg werden die Besucher von Elementen begrüßt, die die Zeit überdauert haben. Vom ursprünglichen Bau sind der Eichentisch des Altars und Teile der Sitzgelegenheiten erhalten geblieben. Der Rest des Innenraums wurde jedoch überwiegend nach 1713 gestaltet.
Der Meistertischler Carl Döbel schuf 1716 einen Kanzelaltar, der mit zahlreichen geschnitzten Figuren verziert ist. Die Predella zeigt ein Gemälde des Letzten Abendmahls, während der Kanzelkorb darüber den auferstandenen Jesus Christus flankiert von den vier Evangelisten darstellt. Gekrönt wird diese komplexe Struktur von einer Kreuzigungsszene, die dem Kirchenraum eine feierliche und zugleich schöne Note verleiht.
Zu beiden Seiten des Altars befinden sich die Logen für den Pastor und die Gutsherren, ein Hinweis auf die doppelte Funktion der Kirche als private Kapelle und Gemeindekirche. Vor dem Altar schwebt ein Taufengel, der für Taufzeremonien herabgelassen wird und den Riten einen himmlischen Hauch verleiht.
Mehrere Epitaphien in der Kirche und der Begräbniskapelle gedenken der Pastoren und bedeutenden Persönlichkeiten der Gemeinde, jede erzählt eine Geschichte von Hingabe und Vermächtnis.
Die Schlosskirche Ahrensburg beherbergt auch eine bemerkenswerte Orgel, die ursprünglich 1640 von Friedrich Stellwagen gebaut wurde. Dieses kleine, aber exquisite Instrument wurde 1969 von der dänischen Orgelbaufirma Marcussen restauriert. Mit 21 Registern auf zwei Manualen und einem Pedal verzaubert die mechanische Orgel mit ihrem historischen Pfeifenwerk weiterhin die Zuhörer mit ihren melodischen Klängen.
Jenseits ihrer historischen und architektonischen Bedeutung ist die Schlosskirche Ahrensburg ein Eckpfeiler für die lokale evangelisch-lutherische Gemeinde. Sie diente nicht nur als Begräbnisstätte für die Gutsherren, sondern auch als Ersatz für eine ältere Pfarrkirche in der Woldenhorn-Gemeinde und spielte eine wichtige Rolle im spirituellen Leben der Region.
Heute ist die Ahrensburger Gemeinde, die auch die Bezirke Bünningstedt und Siedlung Daheim in der Gemeinde Ammersbek umfasst, eine der größten Gemeinden der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland mit etwa 11.000 Mitgliedern und vier Pfarrstellen. Die von Otto Andersen entworfene und 1960 geweihte St. Johanneskirche dient als zweiter Predigtort. Trotz ihrer Schließung im Jahr 2013 wurde sie nach Protesten der Gemeinde zu Ostergottesdiensten 2014 wiedereröffnet, was die Hingabe und Widerstandsfähigkeit der Gemeinde unterstreicht.
Angrenzend an die Kirche wurden die Gottesbuden zwischen 1594 und 1596 am Rand des Friedhofs errichtet. Diese niedrigen Reihenhäuser, ursprünglich als Armenhäuser gedacht, erfüllen weiterhin ihren Zweck und werden von der Kirchengemeinde zu einem symbolischen Preis vermietet, gemäß dem Vermächtnis von Peter Rantzau.
Zusammenfassend ist die Schlosskirche Ahrensburg mehr als nur ein Gotteshaus; sie ist ein lebendiges Museum der Geschichte, Kunst und des Gemeinschaftsgeistes. Ihre Wände hallen wider von den Geschichten derer, die sie erbaut haben, in ihr gebetet haben und in ihrer ruhigen Umarmung Trost suchten. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder spirituelle Sucher seid, ein Besuch der Schlosskirche Ahrensburg verspricht eine Reise durch die Zeit und ein tieferes Verständnis für dieses bemerkenswerte Wahrzeichen.
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