In der reizvollen Stadt Alphen aan den Rijn in den Niederlanden steht die Königin-Juliana-Brücke (Koningin Julianabrug) als ein Zeugnis moderner Ingenieurskunst und historischer Bedeutung. Diese beeindruckende Konstruktion, bestehend aus Stahlbeton und Mauerwerk mit einer Stahlklappbrücke, überspannt den Oude Rijn, ein für die Region bedeutendes Gewässer. Benannt nach Königin Juliana der Niederlande, dient die Brücke nicht nur als funktionale Überquerung, sondern auch als wichtige Verbindung zwischen den verschiedenen Teilen der Stadt, die die Bezirke Hoge Zijde und Lage Zijde miteinander verbindet.
Die Königin-Juliana-Brücke wurde 1953 erbaut, um den Verkehrsstau zu verringern und den Verkehrsfluss zu verbessern. Zu dieser Zeit lehnte die Provinzverwaltung von Südholland den Bau ab, da sie argumentierte, dass die Brücke zu nah an der Alphense Brücke liege. Doch der Bedarf an besserer Infrastruktur zur Unterstützung der zunehmenden Industrialisierung und des Straßennetzes setzte sich durch. Die Brücke ersetzte eine Fährverbindung, und der Fährmann wurde zum Brückenwärter. Durch die Höhe der neuen Brücke musste sie seltener für den Schiffsverkehr geöffnet werden als ihr Vorgänger.
Die Königin-Juliana-Brücke besteht aus einem festen und einem beweglichen Teil, die jeweils 14 Meter lang sind. Die Klappbrücke, die durch ein Panama-Rad in einem oberirdischen Klappkeller betrieben wird, ermöglicht die reibungslose Durchfahrt von Booten auf dem Oude Rijn. Die Fahrbahn der Brücke ist neun Meter breit und war ursprünglich von drei Meter breiten Gehwegen auf beiden Seiten flankiert. Später wurde der nördliche Gehweg durch einen Fahrradweg ersetzt, um den Radfahrern der Stadt gerecht zu werden.
Im Laufe der Jahre sah sich die Königin-Juliana-Brücke mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Im Jahr 2000 zeigte eine technische Inspektion, dass das Stahlbrückendeck und sein Betriebsmechanismus in schlechtem Zustand waren. Es wurden umfangreiche Wartungsarbeiten durchgeführt, die die Lebensdauer der Brücke um 25 Jahre verlängern sollten. Doch bereits 2010 stellte sich heraus, dass die Stahlreparaturen kontraproduktiv waren, da Rost die Dreharme stark beschädigt hatte. Ein Jahr später wurde die Situation kritisch, und das Brückendeck musste entfernt und gründlich renoviert werden. Die Brücke war für mehrere Monate für den Straßenverkehr gesperrt, wurde aber schließlich wieder eröffnet.
Im Jahr 2014 wurde ein umfassender Renovierungsplan umgesetzt. Dazu gehörten die Sanierung der Zufahrtsbrücken und Viadukte, die Installation von Glaslärmschutzwänden und der vollständige Austausch des Stahlbrückendecks. Das neue Deck, das in Bergum, Friesland, gebaut wurde, war darauf ausgelegt, weitere 50 Jahre zu halten. Am 4. Mai 2015 wurde das alte Brückendeck mit einem mobilen Kran auf einem Ponton entfernt.
Am 3. August 2015 ereignete sich ein schwerwiegender Vorfall während der Installation des neuen Brückendecks. Zwei mobile Kräne auf Pontons im Oude Rijn verloren das Gleichgewicht und kippten um, wodurch das Brückendeck und die Kräne auf Gebäude entlang der Hooftstraat stürzten. Dieser Unfall zwang 58 Bewohner aus 17 Häusern zur Evakuierung, wobei vier Gebäude schwer beschädigt wurden. Ein Katastrophenfonds wurde für die betroffenen Bewohner eingerichtet, und der Oude Rijn war für mehrere Wochen für den Schiffsverkehr gesperrt. Untersuchungen ergaben, dass das verwendete Hebesystem instabil war, was zum unvermeidlichen Einsturz führte. Die Kranfirma wurde zur Verantwortung gezogen und mit einer Geldstrafe von 175.000 Euro belegt.
Nach dem Unfall wurden das Brückendeck und das Gegengewicht in zwei Teilen wieder installiert, wobei Kräne auf den Viadukten über der Hooftstraat und dem Oude Rijn positioniert wurden. Das Brückendeck wurde schließlich am 18. Mai 2016 an Ort und Stelle gehoben und im Klappkeller zusammengeschweißt. Die darüber liegende Fahrbahndecke, die irreparabel beschädigt war, wurde ebenfalls neu aufgebaut.
Im Jahr 2018 wurden Risse und Schäden an der Bewehrung in der Betonstruktur unter dem Fahrradweg über der Hooftstraat entdeckt. Reparaturarbeiten im August 2021 offenbarten das Ausmaß der Schäden, was weitere technische Untersuchungen und notwendige Reparaturen erforderlich machte, um die Sicherheit und Funktionalität der Brücke weiterhin zu gewährleisten.
Die Königin-Juliana-Brücke, mit ihrer reichen Geschichte und ihrer bedeutenden Rolle in der Infrastruktur von Alphen aan den Rijn, bleibt eine wichtige und ikonische Struktur. Ihr Weg von der Errichtung bis zur Gegenwart spiegelt die Herausforderungen und Erfolge bei der Erhaltung einer entscheidenden Verbindung in einer geschäftigen Stadt wider. Besucher und Bewohner können gleichermaßen die Bedeutung der Brücke und die Bemühungen zur Bewahrung ihres Erbes für zukünftige Generationen schätzen.
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