Mitten im Herzen von Augsburg erhebt sich das Rathaus, auch bekannt als Augsburger Rathaus, und zeugt von der reichen Geschichte und architektonischen Brillanz der Stadt. Dieses Renaissance-Meisterwerk, das zwischen 1615 und 1624 erbaut wurde, ist nicht nur ein Symbol für Augsburgs historische Bedeutung, sondern auch ein Wunderwerk der frühen modernen Ingenieurskunst. Als eines der bedeutendsten weltlichen Gebäude nördlich der Alpen prägt das Rathaus zusammen mit dem Perlachturm die ikonische Skyline dieser bayerischen Stadt.
Die Ursprünge des Rathauses reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück, als das erste Rathaus 1260 in den Aufzeichnungen erwähnt wurde. Ursprünglich aus Holz gebaut, wurde es nach einem Brand Ende des 13. Jahrhunderts in Stein wieder aufgebaut. Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr das Gebäude mehrere Erweiterungen und Renovierungen, um den Anforderungen der Stadtverwaltung und der in Augsburg abgehaltenen Reichstage gerecht zu werden.
Im frühen 17. Jahrhundert beschloss der Stadtrat, das alte gotische Gebäude durch ein neues, prächtigeres Bauwerk zu ersetzen. Der renommierte Architekt Elias Holl wurde für dieses ehrgeizige Projekt engagiert. Trotz anfänglicher Pläne, die bestehende Struktur umzugestalten, schlug Holl einen kompletten Neubau vor, der zum beeindruckenden Rathaus führte, das wir heute sehen. Der Grundstein wurde am 25. August 1615 gelegt, und bis 1624 war der Bau abgeschlossen.
Das Rathaus ist ein eindrucksvolles Beispiel der Renaissance-Architektur. Seine Fassade ist mit zwei markanten Zwiebeltürmen geschmückt, ein Merkmal, auf dem Holl trotz anfänglicher Widerstände des Stadtrats bestand. Das Design des Gebäudes spiegelt das Selbstbewusstsein Augsburgs als Freie Reichsstadt wider. Der große Giebel an der Vorderseite ist mit dem Reichsadler verziert, der die kaiserliche Unmittelbarkeit der Stadt symbolisiert, und einem großen Kupfertannenzapfen, der auf das antike römische Erbe der Stadt hinweist.
Technisch gesehen war das Rathaus ein Pionierbau seiner Zeit, da es bei seiner Fertigstellung das einzige Gebäude der Welt mit mehr als sechs Stockwerken war. Im Inneren beeindruckt das Rathaus ebenso, mit drei Hauptsälen: dem Unteren Fletz im Erdgeschoss, dem Oberen Fletz im ersten Stock und dem prächtigen Goldenen Saal im zweiten Stock.
Der Goldene Saal ist zweifellos das Highlight des Rathauses. Mit einer Fläche von 552 Quadratmetern und einer Deckenhöhe von 14 Metern ist dieser prächtige Saal ein Meisterwerk der künstlerischen Innenarchitektur. Seinen Namen verdankt er den üppigen Goldverzierungen, die den Saal schmücken. Die kunstvollen Portale, die detaillierten Wandgemälde von Johann Matthias Kager und die prächtige Kassettendecke machen den Goldenen Saal zu einem wahren Augenschmaus.
Angrenzend an den Goldenen Saal befinden sich die Fürstenzimmer, die als Rückzugsorte für hochrangige Gäste während der Reichstage konzipiert wurden. Diese Räume sind zwar im Vergleich zum Goldenen Saal schlichter dekoriert, zeichnen sich jedoch durch elegante Holzvertäfelungen, Parkettböden und wunderschön gefertigte Möbel aus.
Das Rathaus hat viele bedeutende Ereignisse in der Geschichte Augsburgs miterlebt. Während des Dreißigjährigen Krieges litt Augsburg schwer, und die Bedeutung der Stadt nahm ab. Das ursprünglich für die Reichstage gebaute Rathaus erlebte nach dem Krieg weniger solcher Veranstaltungen. Dennoch blieb es ein zentraler Teil der Stadtverwaltung und Kultur.
Im späten 17. Jahrhundert fand im Goldenen Saal ein großes Bankett zur Krönung Josephs I. zum römisch-deutschen König statt. Auch während der Napoleonischen Kriege spielte das Gebäude eine Rolle, als die bayerischen Truppen die bronzenen Reichsadler von den Giebeln entfernten, die später verloren gingen.
Tragischerweise wurde das Rathaus während eines britischen Bombenangriffs im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wobei nur die Außenmauern stehen blieben. Die Wiederaufbauarbeiten nach dem Krieg stellten das Rathaus in seiner früheren Pracht wieder her, wenn auch mit einem vereinfachten Innenraum. Der Goldene Saal wurde anhand historischer Aufzeichnungen akribisch rekonstruiert und 1985 anlässlich des 2000-jährigen Jubiläums Augsburgs wiedereröffnet.
Heute dient das Rathaus weiterhin als Symbol für Augsburgs reiche Geschichte und Widerstandsfähigkeit. Besucher können den Unteren Fletz und den Goldenen Saal erkunden, die häufig Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen beherbergen. Die südliche Treppe beherbergt den roten Marmorepitaph von Elias Holl und seinen Ehefrauen, eine Hommage an den Architekten, der der Stadt einen unauslöschlichen Stempel aufgedrückt hat.
Das Rathaus enthält auch eine Dauerausstellung zur Geschichte Augsburgs und seiner Partnerstädte, die Einblicke in die Vergangenheit und Gegenwart der Stadt bietet. Die Fassade des Gebäudes, die in ihrem historischen Farbschema restauriert wurde, erinnert stolz an die bewegte Vergangenheit Augsburgs.
Ob ihr nun Architekturbegeisterte, Geschichtsinteressierte oder einfach neugierige Reisende seid, ein Besuch im Rathaus ist eine Reise durch die Zeit, die die Pracht und Widerstandsfähigkeit einer der historischsten Städte Bayerns zeigt.
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