In der reizvollen Stadt Bad Harzburg in Niedersachsen, Deutschland, erhebt sich die St.-Andreas-Kirche als ein Zeugnis jahrhundertelanger Geschichte und architektonischer Entwicklung. Diese evangelisch-lutherische Kirche, benannt nach dem heiligen Andreas, gewährt Besuchern Einblicke in das geistliche und kulturelle Leben der Region, mit Wurzeln, die bis ins frühe 17. Jahrhundert reichen.
Die Geschichte der St.-Andreas-Kirche beginnt im 14. Jahrhundert, als ein Dokument aus dem Jahr 1344 einen gewissen Herr Isfridus als Pastor von Bündheim erwähnt, was auf das Bestehen einer Kirche in der Gegend hindeutet. Doch schon im frühen 15. Jahrhundert lag die Pfarrei brach. Die Kirchenschätze wurden in Goslar aufbewahrt und später ins Kloster Ilsenburg gebracht, in Erwartung einer Wiederbelebung der Pfarrei.
Im Jahr 1498 wurde die Bündheimer Kirche als Mutterkirche der Schlewecker Filiale anerkannt. Eine Karte von 1759 zeigt einen alten Kirchhof an der Kreuzung von Trift und Silberbornstraße, wahrscheinlich der Standort des ersten Kirchengebäudes des Dorfes.
Für die heutige St.-Andreas-Kirche ist das Jahr 1610 das früheste bekannte Datum. Die Inschrift 1725 über dem Kirchenportal deutet auf bedeutende Renovierungen oder Reparaturen hin. Seit 1909 ist die Pfarrei Bündheim eigenständig, nachdem sie zuvor eine gemeinsame Pfarrei mit Neustadt (Harzburg) bildete, wobei der Pfarrsitz seit 1706 in Neustadt lag.
Die St.-Andreas-Kirche ist eine barocke Feldsteinkirche, ein klassisches Beispiel einer Hallenkirche, die mehrfach erweitert wurde. Ursprünglich wurde ein solider Kirchenraum mit quadratischem Grundriss von 8,7 Metern errichtet, ergänzt durch einen Fachwerkturm mit Satteldach. Der Bau eines neuen Schlosses und die Verlegung des Verwaltungssitzes im Jahr 1573 machten eine Erweiterung der Kirche notwendig.
Die massive Struktur der Kirche wurde entlang ihrer Längsachse mehr als verdoppelt, was durch vertikale Fugen im Mauerwerk belegt ist. Die Südseite zeigt noch Spuren der alten, inzwischen zugemauerten Fenster. Der zweite nördliche Eingang ist mit dem Jahr 1610 gekennzeichnet. Ein Kupferstich von Merian aus dem Jahr 1654 zeigt die Kirche mit einem geraden Chorschluss. Heute ist das Kirchenschiff außen mit einem Ziegeldach bedeckt, während es innen ein Tonnengewölbe aufweist.
Die östliche Drei-Achtel-Apsis wird von einem schiefergedeckten Zeltdach gekrönt, das in drei Abschnitten vom First zu den Traufen abfällt. Innen bildet die Decke drei Abschnitte einer Apsiskalotte. Im Jahr 1765 wurde im Westen ein bedeutender Kirchturm hinzugefügt, der eine geschwungene, schieferverkleidete Haube mit Laterne und einer Wetterfahne aufweist. Der obere Teil des Turms wurde nach einem Blitzschlag im Jahr 1952 wieder aufgebaut.
Ursprünglich befand sich vor dem Altar eine Gruft, die als letzte Ruhestätte für lokale Beamte und ihre Familien diente. Auf Wunsch von Prinz Albrecht von Preußen wurde die Gruft während Renovierungsarbeiten im Jahr 1893 entfernt, und die Grabplatten wurden an die Außenseite der Kirche verlegt.
Die Altarwand, die Sakristei als Beichtstuhl und die Kanzel stammen nicht ursprünglich aus der Bündheimer Kirche. Sie wurden für die ehemalige Harzburger Kirche angefertigt, die nach der Einweihung der Lutherkirche abgerissen wurde. Der Altar wurde im Vaterländischen Museum Braunschweig aufbewahrt, während des Zweiten Weltkriegs nach Süpplingen gebracht und 1951 aus Einzelteilen für die Bündheimer Kirche wieder zusammengesetzt, wobei einige Teile neu geschnitzt wurden. Die Anordnung des Altars entspricht im Wesentlichen der in Harzburg, mit Darstellungen von Ereignissen der Heilsgeschichte von der letzten Abendmahlszene bis zur Himmelfahrt, die der Werkstatt des Holzschnitzers Jobst Heinrich Lessen zugeschrieben werden.
Ein Epitaph der Familie Hage, datiert auf das Jahr 1643, mit dem Burgberg und der Harzburg im Hintergrund, schmückt die Nordwand. Im Altarbereich befindet sich ein Ölgemälde aus dem 17. Jahrhundert, das die Anbetung der Hirten zeigt. Eine gespendete Skulptur der Jungfrau Maria ist an der Südwand ausgestellt.
Die Orgel der Kirche, die 1996/97 mit einem Prospekt ausgestattet wurde, hat mehrere Renovierungen durchlaufen, bei denen die neueste Technik integriert wurde. Sie verfügt über zwei Manuale und ein Pedal, mit vollelektrischer Traktur und Schleifladen. Der Spieltisch ist mobil, was der musikalischen Vielfalt der Kirche zugutekommt.
Die St.-Andreas-Kirche in Bad Harzburg ist nicht nur ein Ort der Anbetung, sondern ein lebendiges Geflecht aus Geschichte, Kunst und Gemeinschaftsgeist. Ihre Mauern erzählen Geschichten der Vergangenheit und laden Besucher ein, das reiche Erbe dieser schönen Region in Niedersachsen zu erkunden und darüber nachzudenken.
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