Turmstraße 23 in Bad Salzuflen, Nordrhein-Westfalen, ist ein beeindruckendes Beispiel deutscher Geschichte und architektonischer Schönheit. Am Rande des historischen Stadtkerns gelegen, spiegelt dieses Fachwerkhaus die kulturelle Vielfalt der Region wider. Mit seinem kunstvollen Holzgerüst und der bewegten Vergangenheit lädt es Besucher ein, in die Vergangenheit einzutauchen und die historischen Schichten zu erkunden, die dieses bemerkenswerte Gebäude geprägt haben.
Errichtet zwischen 1630 und 1632 vom Kaufmann und Bürgermeister Georg Schröder, ist Turmstraße 23 ein stolzes Relikt des frühen 17. Jahrhunderts. Der Standort wurde strategisch gewählt, in der Nähe des ehemaligen Heßkamper Tors, einem der vier Stadttore, die Bad Salzuflen einst schützten. Das Hausdesign wurde durch das steile Gelände beeinflusst, mit einer Giebelfassade, die zum Stadttor zeigt, und einem zweigeschossigen Wohnflügel entlang der Wenkenstraße.
Im Laufe seiner Geschichte hat Turmstraße 23 bedeutende Veränderungen erlebt. Um 1800 und erneut 1871 wurde das Gebäude umfassend renoviert und erweitert, einschließlich Änderungen an Fenstern, Scheune und Veranda. Der ursprüngliche Inschriftenbogen, der als verloren galt, wurde wiederentdeckt und ziert nun die Scheuneneinfahrt, die stolz ihre historischen Inschriften zeigt.
Die Inschriften des Bogens sind nicht nur dekorativ, sondern auch ein faszinierendes historisches Rätsel. In Latein verfasst, lauten sie: GLORIA SIT DEO PAX IN TERRA . ET HOMINIBVS BONA VOLVNTAS und PRINCIPIVM DEVS AETERNVS FINISQVE BEATVS. Diese Sätze bedeuten auf Deutsch: Ehre sei Gott, Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen und Der ewige Gott ist der Anfang und das selige Ende. Als Chronogramme gestaltet, enthalten die Inschriften geschickt römische Zahlen, die das Jahr 1630 ergeben und damit die Fertigstellung des Hauses markieren.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Turmstraße 23 zum Zentrum einer aufstrebenden Industrie. Friedrich Capellen, Stadtrat und später Bürgermeister von Bad Salzuflen, erwarb das Anwesen und erweiterte es um mehrere umliegende Grundstücke. Capellen gründete eine Zigarrenfabrik auf dem Gelände, die zur größten ihrer Art im Fürstentum Lippe heranwuchs. Die Fabrik beschäftigte Dutzende von Arbeitern und trug erheblich zur lokalen Wirtschaft bei, wodurch sie die industrielle Landschaft der Gemeinschaft prägte.
Nach dem Tod von Capellen ging das Anwesen in den Besitz von Wilhelm Schuseil über, der einen unauslöschlichen Eindruck in der Geschichte hinterließ. Unter Schuseils Eigentum wurde das Haus als Haus Schuseil bekannt und ging 1967 an die Stadt Bad Salzuflen über. Die Stadt verwandelte es in das Litfaß-Jugendzentrum, ein lebendiges kulturelles Zentrum, das Live-Auftritte, Theaterproduktionen und sogar ein Frauenkulturcafé beherbergte. Diese kulturelle Renaissance machte Haus Schuseil zu einem geliebten Wahrzeichen, das über die Stadtgrenzen hinaus bekannt war.
Nach mehreren Jahren des Leerstands wurde Turmstraße 23 im Jahr 2004 für einen symbolischen Preis von einem Euro verkauft, mit der Auflage, es gemäß den Standards der Denkmalpflege zu restaurieren. Die umfangreiche Renovierung, die zwischen 2008 und 2010 abgeschlossen wurde, hauchte dem Gebäude neues Leben ein und bewahrte seinen historischen Charakter, während es für moderne Wohnzwecke angepasst wurde. Heute präsentiert sich Turmstraße 23 als wunderschön restauriertes Heim, das den Charme seiner bewegten Vergangenheit mit zeitgemäßem Wohnen verbindet.
Im Februar 2015 wurde Turmstraße 23 von der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadt- und Ortskerne in Nordrhein-Westfalen als Denkmal des Monats ausgezeichnet. Diese Anerkennung unterstreicht die Bedeutung des Gebäudes als kulturellen und historischen Schatz und hebt seine Rolle im architektonischen Erbe der Region hervor.
Für Besucher von Bad Salzuflen bietet ein Besuch der Turmstraße 23 die einzigartige Gelegenheit, ein Stück lebendiger Geschichte zu erkunden. Beim Bummeln über die Kopfsteinpflasterstraßen und dem Bewundern der kunstvollen Fachwerkarchitektur kann man fast die Echos der Vergangenheit durch die Holzbalken flüstern hören. Ob Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach neugierige Reisende – Turmstraße 23 verspricht eine unvergessliche Reise durch die Zeit.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Turmstraße 23 mehr als nur ein Gebäude ist; es ist ein Symbol für Widerstandsfähigkeit und Wandel. Seine Mauern haben Jahrhunderte des Wandels erlebt, vom geschäftigen Handel des 17. Jahrhunderts bis zur kulturellen Lebendigkeit des 20. Jahrhunderts. Heute steht es als Leuchtturm der Geschichte und lädt alle ein, die Geschichten zu entdecken, die in seinem Gewebe verwoben sind. Ein Besuch der Turmstraße 23 ist nicht nur ein Schritt zurück in die Vergangenheit, sondern auch eine Feier des unvergänglichen Geistes von Bad Salzuflen und seines reichen kulturellen Erbes.
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