Im Zentrum von Borken in Nordrhein-Westfalen erhebt sich die beeindruckende St. Remigius Kirche, ein Symbol für Geschichte und Glauben, das die Zeit überdauert hat. Diese katholische Pfarrkirche, die älteste in Borken, ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Zeugnis der architektonischen Entwicklung und historischen Bedeutung über viele Jahrhunderte hinweg.
Die Geschichte von St. Remigius ist eng mit der Geschichte Borkens verknüpft. Ihre Ursprünge reichen bis ins späte 8. Jahrhundert zurück, als bei Ausgrabungen um 1950 Überreste einer karolingischen Holzkirche entdeckt wurden. Um 1150 wurde dieses Holzgebäude durch eine romanische Steinkirche ersetzt, wobei die unteren Ebenen des Turms die ältesten erhaltenen Teile aus dieser Zeit sind. Ursprünglich eine einschiffige Struktur, wurde sie später um zwei Seitenschiffe erweitert.
Im 15. Jahrhundert gewann die Kirche erheblich an Bedeutung, dank Johannes Walling, einem gebürtigen Borkener. Nach seinem Studium in Rom und seiner Ernennung zum päpstlichen Kaplan unter Papst Eugen IV. führte Wallings Einfluss 1433 zur Erhebung von St. Remigius zur Stiftskirche. Diese Veränderung markierte den Beginn des Baus der spätgotischen, dreischiffigen Hallenkirche, die den Kern des heutigen Gebäudes bildet. Weitere Erweiterungen im späten 19. Jahrhundert führten zur Hinzufügung einer vierten Joche und eines neuen Chors im neugotischen Stil.
St. Remigius ist ein Schatz an architektonischen Highlights. Die dreischiffige Hallenkirche mit ihren Kreuzrippengewölben, die auf runden Säulen ruhen, ist ein beeindruckender Anblick. Der Turm, flankiert von der Marienkapelle (ehemals Michaelskapelle) im Norden und der Kreuzkapelle im Süden, zeugt von den historischen Schichten der Kirche. Die Marienkapelle, die auf das Jahr 1455 zurückgeht, und die Kreuzkapelle, die 1468 erbaut wurde, bereichern das architektonische Gesamtbild der Kirche.
Eine der faszinierendsten Besonderheiten ist die (Allerheiligen-) oder Ölbergkapelle mit ihrem westlichen Treppengiebel. Obwohl sie einst eine Ölberggruppe beherbergte, dient sie heute als Sakristei. Die Kirche erlitt während des Zweiten Weltkriegs im März 1945 erhebliche Schäden, wurde jedoch in den frühen 1950er Jahren sorgfältig wiederaufgebaut, wobei ihr historisches Wesen bewahrt und moderne Elemente integriert wurden.
Beim Betreten von St. Remigius werden Besucher von einer Fülle historischer Artefakte und Kunstwerke begrüßt. Das älteste Stück ist das Bentheimer Taufbecken, das sich heute im Chor befindet. Dieses Becken, verziert mit zwei menschlichen und zwei löwenartigen Figuren, symbolisiert den Baum des Lebens. Obwohl der ursprüngliche Steindeckel, der vom Bildhauer August Schmiemann geschaffen wurde, während des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde, bleibt das Becken ein bedeutendes Relikt der Vergangenheit der Kirche.
Ein weiteres bemerkenswertes Artefakt ist das Borkener Gabelkruzifix, ein einzigartiges Kruzifix aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, das an der Ostwand des südlichen Seitenschiffs hängt. Bei seiner Restaurierung im Jahr 1953 wurde im Kopf des Korpus ein hölzernes Relikt entdeckt, das in Pergament eingewickelt war und die Inschrift "Vom Holz oder Balken, unter den Füßen Jesu Christi von Pilatus genagelt" trug.
In der Marienkapelle befindet sich eine Darstellung des Heiligen Grabes aus dem 15. Jahrhundert, die eine nahezu lebensgroße Skulptur des beigesetzten Christus zeigt, begleitet von gemalten Figuren der Beerdigungsszene. Ebenfalls in dieser Kapelle befindet sich eine farbenfrohe Pietà aus Eiche, die aus derselben Zeit stammt. Die Kreuzkapelle beherbergt eine 500 Jahre alte Figur der Heiligen Anna mit der Jungfrau und dem Kind, ebenfalls aus Eiche geschnitzt. Trotz der Zerstörung vieler ursprünglicher Einrichtungsgegenstände im Jahr 1945 hat eine Sandsteinstatue der Jungfrau Maria aus dem 15. Jahrhundert überlebt und befindet sich weiterhin in der Marienkapelle.
Musik hat immer eine zentrale Rolle im Leben von St. Remigius gespielt. Die Kirche verfügt über zwei prächtige Orgeln: eine dreimanualige Hauptorgel auf der Westempore und eine zweimanualige Chororgel. Die ursprüngliche Orgel, die während des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde, wurde 1952 durch ein Instrument ersetzt, das von Franz Breil gebaut wurde. Die aktuelle Hauptorgel, die zwischen 1986 und 1989 von Siegfried Sauer gebaut wurde, ist ein Wunderwerk des modernen Orgelbaus. Mit 52 Registern, mechanischer Spieltraktur und elektrischer Registertraktur ist diese Orgel ein Zeugnis für das musikalische Engagement der Kirche.
St. Remigius ist nicht nur ein historisches Denkmal; es ist ein lebendiger, pulsierender Teil der Borkener Gemeinschaft. Die Kirche dient weiterhin als Ort des Gebets, als kulturelles Zentrum und als Symbol für die Widerstandsfähigkeit und den Glauben der Stadt. Ob ihr nun Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder spirituelle Sucher seid, ein Besuch in St. Remigius bietet euch eine tiefgreifende und bereichernde Erfahrung, die euch mit Jahrhunderten der Geschichte und Tradition verbindet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die St. Remigius Kirche im Herzen von Borken ein Leuchtfeuer des Glaubens, der Geschichte und der architektonischen Pracht darstellt. Ihre reiche Vergangenheit, ihre beeindruckende Architektur und ihr lebendiges Gemeindeleben machen sie zu einem Muss für jeden, der diese charmante Stadt in Nordrhein-Westfalen erkundet. Wenn ihr durch ihre ehrwürdigen Hallen schreitet und ihre historischen Schätze bewundert, werdet ihr zweifellos den zeitlosen Geist spüren, der St. Remigius zu einem Eckpfeiler des Erbes von Borken gemacht hat.
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