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Burg Boxmeer

Burg Boxmeer Boxmeer

Burg Boxmeer

Das Kasteel Boxmeer, eingebettet in die malerische Stadt Boxmeer in Nordbrabant, Niederlande, ist ein historisches Juwel, das die Zeiten überdauert hat. Seine Ursprünge reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück, und das Schloss hat zahlreiche Veränderungen, Kriege und Besitzerwechsel erlebt, die alle ihre Spuren hinterlassen haben. Heute steht es als Zeugnis des reichen kulturellen Erbes der Region und bietet Besuchern einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit.

Die frühe Geschichte des Kasteel Boxmeer

Das genaue Gründungsdatum des Kasteel Boxmeer ist unbekannt. Es ist jedoch bekannt, dass Jan Boc I, der Herr von Boxmeer, im späten 13. Jahrhundert ein Schloss namens 'Boc-Huys' errichtete. Leider wurde diese Festung 1284/85 von Floris V., Graf von Holland, zerstört, da Jan Boc sich mit dem Grafen von Geldern gegen die Grafschaft Holland verbündet hatte. Die turbulenten Anfangsjahre des Schlosses setzten sich fort, als Jan Boc 1288 in der Schlacht von Worringen gefangen genommen wurde.

Das Schicksal des Schlosses änderte sich 1361, als Peter van Culemborg durch Heirat mit Johanna van Meer in den Besitz der Herrschaft Boxmeer gelangte. Seine Beteiligung an den Kriegen der Loon-Erbfolge führte jedoch 1365 zur Zerstörung des Schlosses durch den Herzog von Brabant. Glücklicherweise erhielt Peter das Schloss 1367 als Lehen zurück und baute es kurz darauf wieder auf. Das Schloss wechselte weiterhin durch Erbschaft und Heirat den Besitzer, wobei jeder neue Herr seine eigene Geschichte hinzufügte.

Die Ära der Van den Bergh

Eine der bemerkenswertesten Perioden in der Geschichte des Schlosses begann 1545, als Oswald van den Bergh Herr von Boxmeer wurde. Sein Tod im Jahr 1546 löste einen Erbfolgestreit zwischen seinen Söhnen Willem IV. van den Bergh und Frederik aus. Willem hielt das Schloss zunächst bis zum Ausbruch des Achtzigjährigen Krieges 1568, der ihn zur Flucht zwang. 1575 wurde das Schloss von Frederik besetzt, der sich als Herr von Boxmeer anerkennen ließ.

Der Konflikt zwischen den Brüdern erreichte 1577 seinen Höhepunkt, als Willem das Schloss gewaltsam eroberte. Diese Familienfehde endete erst mit Frederiks kinderlosem Tod 1597, wodurch Willem seinen Anspruch festigen konnte. Die Familie Van den Bergh prägte das Schicksal des Schlosses bis ins frühe 18. Jahrhundert.

Veränderung und Modernisierung

1712 erbte Frans Wilhelm van den Bergh-Hohenzollern-Sigmaringen das Schloss unter der Bedingung, dass er 'Van den Bergh' zu seinem Namen hinzufügte. Sein Sohn, Johan Baptist van Hohenzollern-Sigmaringen, geriet 1757 in rechtliche Schwierigkeiten, was dazu führte, dass seine Schwester Joanna Josephina Antonia das Schloss übernahm. Sie initiierte 1782 bedeutende Renovierungen und verwandelte das Schloss in ein kleines Louis XV-Stil-Palais. Trotz dieser Veränderungen blieben Teile des alten Schlosses, darunter ein Rittersaal aus dem 17. Jahrhundert, erhalten.

Der Westflügel des Schlosses, der über dem alten inneren Wassergraben errichtet wurde, begann 1802 zu sinken und verschwand schließlich. Im 19. Jahrhundert wechselte das Schloss mehrfach den Besitzer, und Teile davon wurden abgerissen. 1897 erhielt das Schloss eine neue Bestimmung, als es an die Schwestern von Julie Postel verkauft wurde, die auf dem Gelände ein Krankenhaus errichteten. 1923 wurden moderne Gebäude hinzugefügt, und später wurde das Schloss in ein Pflegeheim namens Madeleine umgewandelt. Heute dient es als Pflegeheim Sint Anna und bewahrt dabei seinen historischen Charakter, während es sich den modernen Bedürfnissen anpasst.

Erkundung des Kasteel Boxmeer

Besucher des Kasteel Boxmeer können in dessen reiche Geschichte und architektonische Pracht eintauchen. Die Außenansicht des Schlosses, mit einer Mischung aus mittelalterlichen und Elementen aus dem 18. Jahrhundert, bietet einen malerischen Anblick. Besonders hervorzuheben sind der vorspringende Flügel mit Mansarddach und der erhöhte Eingang, die 1782 hinzugefügt wurden. Trotz der modernen Ergänzungen bewahrt das Schloss seinen historischen Charme.

Im Inneren ist der Rittersaal aus dem 17. Jahrhundert im ersten Stock ein Highlight. Dieser Saal verfügt über eine monumentale Stuckdecke von J.C. Hansche aus dem Jahr 1686, die die Wappen von Oswald van den Bergh und seiner Frau Maria Leopoldina von Ostfriesland und Rittberg zeigt. Die Räume im Flügel mit dem Mansarddach sind mit Stuckarbeiten im Louis XVI-Stil ausgestattet, die sorgfältig restauriert wurden. Die reich dekorierte zentrale Treppe im Louis XVI-Stil trägt zur Pracht des Schlosses bei.

Schlossmuseen

Das Kasteel Boxmeer beherbergt zwei Museen, die den Besuchern ein tieferes Verständnis seiner Geschichte und Bedeutung vermitteln. Das städtische Museum von Boxmeer, das sich im Keller befindet, zeigt eine umfangreiche Sammlung archäologischer Funde von der prähistorischen Zeit bis ins Mittelalter. Das Museum präsentiert auch Bilder, Gemälde und Fotografien, die die jüngere Geschichte der Region darstellen.

Das Schlossmuseum Julie Postel, ebenfalls im Keller, bietet Einblicke in die Geschichte des Schlosses und seiner Bewohner durch Zeichnungen und Modelle. Das Museum beleuchtet auch die spätere Nutzung des Schlosses als Krankenhaus und Pflegeheim durch die Schwesternschaft, mit Ausstellungen, die ein Krankenhauszimmer aus dem 19. Jahrhundert, Kleidung, Reliquien und Fotografien umfassen.

Das Kasteel Boxmeer ist nicht nur ein historisches Denkmal, sondern ein lebendiges Zeugnis der Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit des Erbes der Region. Seine Mauern erzählen Geschichten von Schlachten, Familienfehden und Veränderungen, was es zu einem faszinierenden Ziel für Geschichtsinteressierte und gelegentliche Besucher gleichermaßen macht. Ein Besuch dieses Schlosses bietet eine einzigartige Reise durch die Zeit und zeigt das dauerhafte Erbe von Boxmeer und seinem Schloss.

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