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Palais Grassalkovich

Palais Grassalkovich Bratislava

Palais Grassalkovich

Der Grassalkovich-Palast, lokal als Grasalkovičov palác bekannt, ist ein beeindruckendes Zeugnis der Pracht der Rokoko- und Spätbarockarchitektur im Herzen von Bratislava, Slowakei. Dieses elegante Gebäude mit seiner makellosen weißen Fassade und seiner majestätischen Ausstrahlung dient als offizielle Residenz des Präsidenten der Slowakei. Im historischen Stadtteil Staré Mesto, nördlich des historischen Zentrums der Stadt gelegen, ist der Palast ein unverzichtbares Wahrzeichen, das den Besuchern einen Einblick in die reiche kulturelle und politische Geschichte der Slowakei bietet.

Die Geschichte des Grassalkovich-Palasts

Im Jahr 1760 von Graf Antal Grassalkovich I., einem einflussreichen Adligen und Präsidenten der königlichen ungarischen Kammer, in Auftrag gegeben, wurde der Grassalkovich-Palast vom Architekten Andreas Mayerhoffer entworfen. Mayerhoffer, der auch den Gödöllő-Palast in der Nähe von Budapest gestaltete, verlieh dem Gebäude die Pracht und Eleganz, die für die Epoche charakteristisch waren. Der Palast wurde auf dem Gelände eines alten Gasthauses und mehrerer Gartenparzellen errichtet, die damals außerhalb der Stadtmauern nördlich des Dürre-Maut-Tores (heute als Suché mýto bekannt) lagen.

Von Anfang an war der Grassalkovich-Palast als prächtige Sommerresidenz gedacht. Seine opulenten Räume, darunter der berühmte Spanische Saal und die große Treppe mit aufwendigen Skulpturen, sollten beeindrucken. Die Treppe, aus hartem weißen Kaiserstein aus dem Burgenland gefertigt, bleibt ein Highlight des Innenraums des Palastes. Trotz seiner Pracht war der Palast nicht für den Winterbetrieb ausgelegt, da selbst die großen Keramiköfen und Kachelöfen die weitläufigen Räume nicht ausreichend beheizen konnten.

Der Palast wurde schnell zu einem gesellschaftlichen Zentrum in Pressburg (dem historischen Namen von Bratislava) und war Schauplatz großer Bälle und Veranstaltungen. Graf Grassalkovichs Förderung der Künste war offensichtlich, da er ein Orchester unterhielt, das Werke des Komponisten Joseph Haydn aufführte. Die Gärten des Palastes, geschmückt mit Skulpturen und sorgfältig gepflegt, boten eine malerische Kulisse für diese Veranstaltungen.

Architektonische Entwicklung und historische Bedeutung

Nach dem Tod von Antal Grassalkovich I. nahm sein Sohn, Antal Grassalkovich II., in den 1770er Jahren bedeutende Erweiterungen des Palastes vor. Die Erweiterungen umfassten pavillonartige Strukturen an den Ost- und Westflügeln, die das Erscheinungsbild des Palastes bis heute prägen. Die Südseite des zentralen Pavillons wurde mit einer Terrasse und einem überdachten Durchgang versehen, was zur Pracht des Palastes beitrug.

Im 19. Jahrhundert wechselte der Palast mehrmals den Besitzer und wurde für verschiedene Zwecke genutzt. Er diente als Militärhauptquartier, Lagerhaus und sogar als Schule. Die Gärten des Palastes litten in dieser Zeit, viele Skulpturen gingen verloren und die Anlagen verfielen. In den 1870er Jahren gelangte der Palast in den Besitz der Familie Karátsonyi, die weitere Veränderungen vornahm, darunter den Bau luxuriöser Mietshäuser im nordwestlichen Teil des Gartens.

Die letzten privaten Besitzer des Palastes waren Erzherzog Friedrich von Österreich-Teschen und seine Frau Isabella von Croy-Dülmen, die den Palast 1897 erwarben. Sie führten ein Modernisierungsprojekt durch, bei dem unter anderem Elektrizität und andere moderne Annehmlichkeiten installiert wurden. Der Palast spielte auch eine Rolle in einem bedeutenden historischen Ereignis, als Sophie Chotek, eine Hofdame, hier Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich traf. Ihre morganatische Ehe und die anschließende Ermordung in Sarajevo im Jahr 1914 waren entscheidende Ereignisse, die zum Ersten Weltkrieg führten.

Der Grassalkovich-Palast im 20. Jahrhundert

Nach dem Ersten Weltkrieg und der Gründung der Tschechoslowakei wurde der Grassalkovich-Palast vom Militär genutzt und später als Friedrich-Palast bekannt. Während des Zweiten Weltkriegs diente er als Residenz des Präsidenten der Ersten Slowakischen Republik, Jozef Tiso. Der Palast wurde umfangreich renoviert, um seiner neuen Rolle gerecht zu werden, einschließlich des Baus von Garagen und Unterkünften für das Personal.

Nach dem Krieg wurde der Palast als Kulturzentrum für die Jugend, bekannt als Haus der Pioniere und Jugend Klement Gottwald, umfunktioniert. In dieser Zeit wurden umfangreiche Veränderungen am Inneren des Palastes und an den Gärten vorgenommen, darunter der Bau eines Schwimmbeckens, eines Fußballfeldes und sogar einer Miniatureisenbahn. Trotz dieser Veränderungen blieb die historische und architektonische Bedeutung des Palastes erhalten.

Die Moderne und Restaurierung

Mit dem Fall des Kommunismus im Jahr 1989 wurde der Grassalkovich-Palast umfassend restauriert, um ihn in seinen früheren Glanz zurückzuversetzen. Der Palast wurde offiziell als Residenz des Präsidenten der Slowakei bestimmt, eine Rolle, die er bis heute erfüllt. Die Restaurierungsarbeiten konzentrierten sich darauf, die historischen Elemente des Palastes zu bewahren und gleichzeitig seine Einrichtungen zu modernisieren, um den zeitgenössischen Anforderungen gerecht zu werden.

Heute steht der Grassalkovich-Palast als Symbol für die reiche Geschichte und das kulturelle Erbe der Slowakei. Besucher können seine beeindruckende Architektur bewundern, die wunderschön restaurierten Gärten erkunden und mehr über die bewegte Vergangenheit des Palastes erfahren. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach neugierige Reisende seid, der Grassalkovich-Palast bietet einen faszinierenden Einblick in das Herz der slowakischen Geschichte.

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