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Beginenhof Breda

Beginenhof Breda Breda

Beginenhof Breda

Versteckt im Herzen von Breda liegt der Begijnhof, eine ruhige Oase, die Besucher mit ihrer bezaubernden Architektur und der friedlichen Atmosphäre in vergangene Zeiten versetzt. Dieses versteckte Kleinod, umgeben von Mauern und in der Nähe des Valkenberg Parks gelegen, besteht aus 29 malerischen Häusern und einer kleinen Kirche, die um einen idyllischen Kräutergarten angeordnet sind. Es bietet eine friedliche Zuflucht vor dem Trubel des modernen Lebens und einen Einblick in das Leben der Beginen, der frommen Frauen, die hier einst lebten.

Die Geschichte des Begijnhofs

Die Ursprünge des Begijnhofs reichen bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts zurück, als sich eine Gemeinschaft von Beginen in Breda niederließ. Diese gläubigen katholischen Frauen, die ein Leben in Keuschheit, Kontemplation und Gebet führen wollten, ohne Mönchsgelübde abzulegen, gründeten ihre erste Siedlung in der Nähe des heutigen Schlosses von Breda. Einer unbestätigten Legende zufolge soll Machteld van Diest die Gemeinschaft gegründet haben. Im Jahr 1267 erhielten die Beginen ein Stück Land von Hendrik V und seiner Frau Sofia van Berthout, das ihnen ermöglichte, ihren eigenen Begijnhof mit einer Kirche und einem Friedhof zu entwickeln. Zwischen 1275 und 1325 wurde eine einfache Holzkirche errichtet, die später durch eine solide Steinkirche ersetzt wurde.

Anfang des 16. Jahrhunderts musste der Begijnhof aufgrund der Expansionspläne von Graf Hendrik III. von Nassau-Breda, der das Schloss von Breda in einen Renaissancepalast umwandeln wollte, an seinen heutigen Standort in der Catharinastraat verlegt werden. Trotz anfänglichen Widerstands zogen die Beginen schließlich 1535 um und erhielten die St. Wendelinus Kapelle als neuen Gottesdienstort. Der ursprüngliche mittelalterliche Komplex wurde abgerissen, und der neue Begijnhof wurde errichtet, der bis heute seinen historischen Charakter weitgehend bewahrt hat.

Den Begijnhof erkunden

Besucher, die den Begijnhof betreten, werden von den gut erhaltenen Häusern begrüßt, von denen jedes seine eigene Geschichte hat. Die ältesten Häuser, nummeriert 31 bis 43, wurden 1535 gebaut, gefolgt von weiteren Häusern im 18. Jahrhundert. Jedes Haus bestand typischerweise aus zwei Räumen: einem Vorderzimmer und einem Kellerraum im Erdgeschoss. Im Laufe der Zeit wurde ein zweites Stockwerk hinzugefügt, was die Entwicklung der Architektur des Begijnhofs widerspiegelt.

Das Herzstück des Begijnhofs ist die St. Catharinakerk, eine kleine neoklassizistische Kirche, die zwischen 1836 und 1838 von Willem van Zon erbaut wurde. Entworfen vom Oosterhout-Architekten Van der Aa, besitzt diese einschiffige Kapelle 69 Sitzplätze und wunderschöne Buntglasfenster, die Heilige wie St. Catharina und St. Begga darstellen. Das ruhige Innere der Kirche und ihre historische Bedeutung machen sie zu einem Muss für diejenigen, die den Begijnhof erkunden.

Einzigartige Merkmale und Traditionen

Eines der faszinierendsten Merkmale des Begijnhofs ist der Heksenbol, eine verspiegelte Glaskugel, die auf einem Eisenständer montiert ist. Dieses kuriose Objekt, das von Mai bis November ausgestellt wird, sollte angeblich Hexen abwehren, indem es ihnen ihre magischen Kräfte nahm, wenn sie ihr eigenes Spiegelbild sahen. Die Anwesenheit des Heksenbols im Begijnhof verleiht dem Ort einen Hauch von Geheimnis und Folklore und erinnert an die Aberglauben, die einst das tägliche Leben beeinflussten.

Der Begijnhof umfasst auch die Kosterij, wo der Küster für die Kirche und Sakristei verantwortlich war, die Messe vorbereitete und die Kirchengewänder und -leinen pflegte. Das Kakhuis, erbaut 1856, beherbergte vier Toiletten, und sein Wasser wurde aus einer Pumpe gezogen. Heute wird das Kakhuis zur Lagerung von Samen für den Kräutergarten genutzt, der weiterhin ein zentraler Punkt der friedlichen Umgebung des Begijnhofs ist.

Der zweite Hof

Als Reaktion auf die wachsende Zahl der Beginen wurde zwischen 1825 und 1859 ein zweiter Hof mit neun zusätzlichen Häusern errichtet. Diese Erweiterung spiegelt die anhaltende Anziehungskraft des Begijnhofs als Ort der Gemeinschaft und spirituellen Reflexion wider. Der zweite Hof, mit seinem eigenen einzigartigen Charme, bietet Besuchern einen weiteren Einblick in das tägliche Leben der Beginen, die diesen Ort einst ihr Zuhause nannten.

Das Erbe bewahren

Der Begijnhof hat im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Herausforderungen gemeistert, darunter rechtliche Auseinandersetzungen und Beschränkungen bei der Aufnahme neuer Novizinnen. Doch der Schutz durch das Haus Oranien-Nassau ermöglichte es dem Begijnhof, als eine der wenigen katholischen Einrichtungen in Breda die Reformation zu überstehen. Die Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaft zeigt sich in den fortlaufenden Erhaltungsbemühungen, einschließlich archäologischer Forschungen, die Ende des 20. Jahrhunderts durchgeführt wurden und die Überreste von 123 Personen am ursprünglichen Standort des Begijnhofs zutage brachten.

Die letzte Begine von Breda, Cornelia Frijters, verstarb 1990 und markierte damit das Ende einer Ära. Dennoch gedeiht der Begijnhof weiterhin als historischer Ort und Zeugnis des anhaltenden Geistes der Beginen. Im Jahr 2017 feierte der Begijnhof sein 750-jähriges Bestehen mit einer Reihe von Veranstaltungen, die seine reiche Geschichte und kulturelle Bedeutung hervorhoben.

Heute wird der Begijnhof von derselben juristischen Person verwaltet, die ihn seit 1267 betreut, was ihn zur ältesten noch bestehenden Beginenhof-Jurisdiktion in Europa macht. Besucher des Begijnhofs können in seine ruhige Umgebung eintauchen, seine historischen Gebäude erkunden und über das Erbe der Beginen nachdenken, die einst innerhalb seiner Mauern lebten und beteten.

Abschließend lässt sich sagen, dass der Begijnhof in Breda nicht nur ein historischer Ort, sondern ein lebendiges Denkmal für eine einzigartige Lebensweise ist. Seine friedlichen Höfe, charmanten Häuser und reiche Geschichte bieten Besuchern ein fesselndes Erlebnis, das Einblicke in die Vergangenheit und ein tieferes Verständnis für das anhaltende Erbe der Beginen bietet.

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