Im malerischen Städtchen Charleville-Mézières in Frankreich befindet sich das Internationale Institut für Puppenspiel (Institut international de la marionnette), ein verstecktes Juwel, das Besucher in die bezaubernde Welt der Puppenspielkunst einlädt. Diese einzigartige Einrichtung im Herzen der Ardennen ist ein Anziehungspunkt für Puppenspielbegeisterte und Fachleute aus aller Welt.
Die Geschichte des Internationalen Instituts für Puppenspiel beginnt mit seinem visionären Gründer Jacques Félix. Geboren 1923, wurde Félix' Leidenschaft für das Puppenspiel während seiner Zeit bei den Pfadfindern geweckt. 1948 gründete er zusammen mit einigen Freunden die Vereinigung Les Petits Comédiens de Chiffons, inspiriert von den Stoffpuppen, die sie in ihren Aufführungen verwendeten.
1961 fand in Charleville-Mézières das erste Puppenfestival statt, das eine Handvoll Unternehmen anzog. Dieser bescheidene Anfang legte den Grundstein für das Festival Mondial des Théâtres de Marionnettes, ein weltweit anerkanntes Ereignis. Der wachsende Erfolg des Festivals machte die Notwendigkeit eines dauerhaften Puppenspielzentrums deutlich, was 1981 zur Gründung des Internationalen Instituts für Puppenspiel führte.
Das Hauptziel des Instituts ist die Förderung der Puppenspielkunst durch Bildung und Forschung. Seit seiner Gründung bietet das Institut spezialisierte Ausbildungsprogramme für Puppenspieler an. Der erste dieser Kurse war ein Workshop über Fadenpuppen, geleitet von den renommierten Künstlern Michael Meschke und Jan Dvořák. Dieser Workshop setzte den Maßstab für das Engagement des Instituts für vielfältige ästhetische Perspektiven und innovative Techniken.
Im Laufe der Jahre hat das Institut zahlreiche Workshops und Meisterklassen mit Größen wie Jim Henson, dem Schöpfer der Muppet Show, und Tadeusz Kantor, der 1988 einen Workshop über Haushaltsgegenstände leitete, veranstaltet. Diese Sitzungen boten angehenden Puppenspielern unschätzbare Lernmöglichkeiten und förderten eine lebendige Gemeinschaft von Künstlern, die bestrebt sind, die Grenzen des Puppenspiels zu erweitern.
1987 erweiterte das Institut sein Bildungsangebot mit der Gründung der École Nationale Supérieure des Arts de la Marionnette (ESNAM). Diese angesehene Schule, gegründet von Jacques Félix und Margareta Niculescu, konzentriert sich auf die Ausbildung von Schauspieler-Puppenspielern durch ein rigoroses dreijähriges Programm. Der Lehrplan kombiniert grundlegende Kurse in dramatischer Darstellung, Puppenmanipulation, Bewegung, Stimme, Dramaturgie und Szenografie mit spezialisierten Workshops, die von Gastkünstlern geleitet werden.
Absolventen der ESNAM erhalten das Diplôme National Supérieur Professionnel du Comédien (DNSPC), einen Abschluss, der einem Bachelor in darstellenden Künsten gleichgestellt ist. Die innovative Pädagogik der Schule hat zwölf Generationen von Puppenspielern hervorgebracht, die die zeitgenössische Puppenspielkunst durch ihre kreativen Unternehmungen weiterhin prägen.
Das Internationale Institut für Puppenspiel ist nicht nur ein Ausbildungsort für Puppenspieler, sondern auch ein Zentrum für wissenschaftliche Forschung und künstlerische Zusammenarbeit. Das Forschungs- und Dokumentationszentrum des Instituts, das 2012 gegründet wurde, unterstützt akademische Studien zur Geschichte, Theorie und kulturellen Bedeutung des Puppenspiels. Die Zeitschrift des Instituts, Puck: La Marionnette et les autres arts, die 1988 ins Leben gerufen wurde, bietet eine Plattform für interdisziplinäre Diskussionen über Puppenspiel und verwandte Künste.
Die Villa d'Aubilly, die 1996 eingeweiht wurde, dient als Residenz für Forscher und bietet eine ruhige Umgebung für eingehende Studien und kreative Erkundungen. Das Institut organisiert auch internationale Konferenzen, wie das Musiques en Mouvement-Event 1992 und das weltweite Treffen der Puppenspielschulen 1990, um den Dialog und die Zusammenarbeit unter Puppenspielprofis weltweit zu fördern.
Das Internationale Institut für Puppenspiel spielt eine zentrale Rolle im Festival Mondial des Théâtres de Marionnettes, das alle zwei Jahre in Charleville-Mézières stattfindet. Dieses Festival, eines der größten seiner Art, zieht Puppenspielunternehmen aus der ganzen Welt an und zeigt eine vielfältige Auswahl an Aufführungen, die Zuschauer aller Altersgruppen begeistern. Die lebendige Atmosphäre und das abwechslungsreiche Programm des Festivals machen es zu einem unverzichtbaren Ereignis für alle, die sich für die Kunst des Puppenspiels interessieren.
Von 1994 bis 1998 veranstaltete das Institut auch Un été au petit bois, eine Sommerreihe mit Aufführungen, Konzerten und Ausstellungen, die die facettenreiche Natur des Puppenspiels feierten. Diese Veranstaltungen hoben die Fähigkeit der Kunstform hervor, sich mit verschiedenen künstlerischen Disziplinen wie Theater, Tanz, Musik und bildender Kunst zu verbinden.
Das Internationale Institut für Puppenspiel entwickelt sich ständig weiter und passt sich den Veränderungen in der Puppenspielkunst an. In den letzten Jahren hat das Institut finanzielle und strukturelle Herausforderungen gemeistert, die Diskussionen über einen Übergang zu einer Öffentlichen Einrichtung für kulturelle Zusammenarbeit (EPCC) angestoßen haben. Diese Transformation zielt darauf ab, die verschiedenen Funktionen des Instituts, einschließlich der Grund- und Weiterbildung, der Forschung, der Erhaltung des Kulturerbes, der Schaffung, der Verbreitung und der kulturellen Öffentlichkeitsarbeit, in einem einheitlichen Zentrum für Puppenspielkunst zu bündeln.
Unter der Leitung von Pierre-Yves Charlois, der 2022 die Direktion übernahm, steht das Institut vor einem neuen Kapitel. Das geplante Pôle de référence des arts de la marionnette wird alle Aspekte des Puppenspiels zusammenführen und so die anhaltende Relevanz und Wirkung des Instituts in den kommenden Jahren sicherstellen.
Ob ihr nun Puppenspielfans, neugierige Reisende oder angehende Künstler seid, das Internationale Institut für Puppenspiel in Charleville-Mézières bietet euch einen faszinierenden Einblick in die Welt des Puppenspiels. Seine reiche Geschichte, sein Engagement für Bildung und Forschung sowie seine lebendigen kulturellen Veranstaltungen machen es zu einem lohnenden Ziel. Taucht ein in diese magische Welt und entdeckt den bleibenden Charme der Puppenspielkunst!
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