Im Herzen von Coburg in Bayern steht das Rathaus als zeitloses Symbol des reichen Erbes und der architektonischen Pracht der Stadt. Dieses vierstöckige Gebäude, gekrönt von einem Mansarddach und einer offenen Laterne mit einer Kuppel, ist nicht nur ein Verwaltungszentrum, sondern auch ein historischer Schatz, der Jahrhunderte des Wandels und der Anpassung miterlebt hat.
Die Ursprünge des Coburger Rathauses gehen auf das Jahr 1414 zurück, als es erstmals in den städtischen Aufzeichnungen erwähnt wurde. Ursprünglich diente das spätgotische Gebäude sowohl als Ratshaus als auch als Marktplatz und war ein geschäftiger Treffpunkt für Handwerker und Händler. Der westliche Keller des Gebäudes ist ein stiller Zeuge dieser vergangenen Ära und hat die Zeit überdauert.
Erhebliche Erweiterungen und Renovierungen im Laufe der Jahrhunderte haben das Rathaus zu seiner heutigen Form geformt. Zwischen 1577 und 1580 fügte der Meistersteinmetz und Baumeister Hans Schlachter einen östlichen Flügel hinzu, der das Gebäude bis zur Ketschengasse erweiterte. Dieser Renaissance-Anbau umfasste einen großen Saal und das ikonische Coburger Erkerfenster, das ein Porträt von Schlachter selbst zeigt. Im Jahr 1579 verbesserte der Coburger Stadtarchitekt Paul Weißmann das Gebäude weiter mit einem Treppenturm im Innenhof, der eine steinerne Wendeltreppe beinhaltete.
Die Mitte des 18. Jahrhunderts brachte eine weitere Welle der Transformation. Von 1750 bis 1752 wurde das Rathaus umfassend renoviert und erhielt eine Rokokofassade, die mit buntem Putz verziert war. Die beiden Gebäude wurden unter einem dreistöckigen Mansarddach vereint, und ein dreieckiger Giebel mit einer Statue des Stadtpatrons St. Mauritius wurde in der Mitte der Fassade installiert. Dieser Giebel teilt die Fassade in drei Abschnitte, von denen jeder vier Fenster in der Höhe hat.
Die letzte große Renovierung fand von 1901 bis 1904 unter der Aufsicht des Coburger Stadtarchitekten Max Böhme statt. Diese Aktualisierung führte einen breiten Balkon mit einer Gitterbalustrade über dem Erdgeschoss ein und gestaltete die zuvor schlichte Erdgeschossfassade mit neobarocken Elementen neu. Der Eingang wurde umgestaltet, und eine neue Treppe, die zum zweiten Stock führte, wurde gebaut, was das Layout der Verwaltungsbüros erheblich veränderte.
Eines der auffälligsten Merkmale des Coburger Rathauses ist die Statue des St. Mauritius, die seit der Renovierung von 1752 auf dem Giebel steht. Diese Figur, die ein Schild mit dem Meißner Löwen und einen Marschallstab hält, wird von den Einheimischen liebevoll als "Bratwurstmännle" bezeichnet, da die Länge des Stabes von 31 Zentimetern als Standardmaß für die berühmte Coburger Bratwurst gilt. Die Statue hatte eine bewegte Geschichte, fiel während eines Sturms im Jahr 1939 und wurde beschädigt. Aus ideologischen und rassistischen Gründen wurde sie erst 1949 restauriert, als sie wiederentdeckt und erneut auf dem Giebel angebracht wurde.
Im Inneren des Rathauses ist der Große Saal im zweiten Stock ein Wunderwerk der Renaissance-Architektur. Mit einer Länge von 27 Metern und einer Breite von 13 Metern ist dieser große Raum einer der größten weltlichen Festhallen in der Region Thüringen und Franken. Die Kassettendecke wird von drei kunstvoll geschnitzten Holzsäulen getragen, was zur majestätischen Atmosphäre des Saals beiträgt.
Ein weiterer bemerkenswerter historischer Moment für das Rathaus ereignete sich am 18. Januar 1931, als es das erste öffentliche Gebäude in Deutschland wurde, das die Hakenkreuzflagge hisste, was ein dunkles Kapitel in seiner Geschichte markiert.
Heute bleibt das Coburger Rathaus ein wichtiger Teil der städtischen Verwaltung. Das Büro des Bürgermeisters und verschiedene städtische Abteilungen sind innerhalb seiner Mauern untergebracht. Der Stadtrat tagt im Großen Saal, in der Regel am dritten Donnerstag eines jeden Monats, und setzt damit die lange Tradition des bürgerlichen Dienstes fort.
Das Erdgeschoss des Rathauses hat ebenfalls eine Art Wiederbelebung erfahren. Seit 1976 beherbergt es einen Ratskeller, der einen gemütlichen Ort zum Essen und geselligen Beisammensein bietet. Im Jahr 1998 wurde ein Bürgerbüro eingerichtet, das eine Vielzahl von städtischen Dienstleistungen für die Öffentlichkeit anbietet. Eine Webcam, die in einem Fenster im zweiten Stock installiert ist, bietet einen Live-Blick auf den belebten Marktplatz und verbindet das historische Gebäude mit der modernen Welt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Coburger Rathaus mehr als nur ein Verwaltungsgebäude ist; es ist ein lebendiges Denkmal für die dynamische Geschichte und das kulturelle Erbe der Stadt. Seine architektonische Entwicklung, einzigartigen Merkmale und seine dauerhafte Rolle in der Gemeinschaft machen es zu einem Muss für jeden, der die charmante Stadt Coburg erkundet. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach neugierige Reisende seid, das Rathaus bietet einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit und Gegenwart dieser lebendigen bayerischen Stadt.
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