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Stadtkirche Zur Heiligen Dreifaltigkeit (Delmenhorst)

Stadtkirche Zur Heiligen Dreifaltigkeit (Delmenhorst) Delmenhorst

Stadtkirche Zur Heiligen Dreifaltigkeit (Delmenhorst)

Die Stadtkirche, offiziell bekannt als Stadtkirche Zur Heiligen Dreifaltigkeit, ist ein herausragendes Beispiel für historische und architektonische Pracht in Delmenhorst, Niedersachsen, Deutschland. Diese evangelisch-lutherische Kirche, die 1789 erbaut wurde, dient nicht nur als Gotteshaus, sondern auch als geschätztes Denkmal, das von vergangenen Jahrhunderten erzählt. Ihre faszinierende Geschichte und einzigartigen Merkmale machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für jeden, der Delmenhorst erkundet.

Die Geschichte der Stadtkirche

Die Ursprünge der Stadtkirche reichen weit zurück, lange bevor das heutige Gebäude errichtet wurde. Die erste Kirche in Delmenhorst, die einst am heutigen Marktplatz stand, wurde 1538 zerstört. An ihrer Stelle wurde eine Fachwerkkirche auf dem heutigen Kirchplatz errichtet. Den Grundstein für die neue Kirche legte Graf Anton II. von Oldenburg und Delmenhorst im Jahr 1614, und der Bau wurde 1619 abgeschlossen. Diese frühe Kirche war mit Werken des norddeutschen Künstlers Ludwig Münstermann geschmückt, darunter der Altar, die Kanzel und der sogenannte Grafenstuhl, und verfügte über eine Krypta, die als Begräbnisstätte für die Familie des Grafen vorgesehen war.

Im Jahr 1789 wurde ein neues Kirchengebäude errichtet, dessen Außenmauern noch heute stehen. Die Kirche wurde 1908 erheblich erweitert, als der Altarbereich hinzugefügt und der Turm auf eine Höhe von 54 Metern erhöht wurde. Bei dieser Renovierung wurde der Haupteingang von der Südseite des Turms auf die Westseite verlegt. Das Innere der Kirche wurde weiter umgestaltet, insbesondere in den Jahren 1967 und 2020, um sicherzustellen, dass sie ein lebendiger und funktionaler Ort für Gottesdienste und Gemeinschaftsaktivitäten bleibt.

Architektonische Merkmale

Wenn ihr euch der Kirche nähert, fällt euch sofort die beeindruckende Höhe des Turms und die kupferverkleidete Spitze ins Auge. Über dem gläsernen Eingang befindet sich eine von Hermann Oetken gemalte Inschrift: Lob, Preis und Ehr' sei allezeit der Heiligen Dreifaltigkeit, die die Widmung der Kirche widerspiegelt.

Im Inneren der Kirche ist eines der bemerkenswertesten Merkmale das Epitaph, eine kleine Steinskulptur an der Südwand, die den auferstandenen Christus darstellt. Dieses Stück, das vermutlich aus dem ehemaligen Schloss Delmenhorst stammt, datiert auf die Zeit zwischen 1570 und 1600. Es dient als Denkmal für Arend von Elverfeld, den ersten Verwaltungs- und Justizbeamten von Delmenhorst, und trägt eine lateinische Inschrift aus dem Buch Hiob.

Die Dreifaltigkeits-Bronzeskulptur

Ein weiteres auffälliges Merkmal in der Kirche ist die Dreifaltigkeits-Bronzeskulptur, eine hohe freistehende Säule, die 1967 vom Künstler Karl-Henning Seemann geschaffen wurde. Diese Skulptur stellt die christliche Lehre der Dreifaltigkeit durch drei verschiedene Ebenen dar. Die untere Ebene zeigt die Schöpfung mit Adam und Eva, die mittlere Ebene zeigt den leidenden Jesus, der über die Gemeinde blickt, und die obere Ebene symbolisiert das Wirken des Heiligen Geistes in der Kirche, mit Figuren wie Stephanus, dem ersten Diakon, und den Aposteln Johannes und Paulus.

Der Altar und die Fenster

Hinter dem Altar befindet sich ein Glasbildwerk des Wilhelmshavener Künstlers Hartmut Wiesner, das während der Renovierung 2020 installiert wurde. Es zeigt ein Kreuz, das beleuchtet Kreuzformen auf die dahinterliegende Wand wirft. Der Chorbereich ist auch mit bunten Fenstern ausgestattet, die 1988 von Wilhelm Buschulte entworfen wurden. Diese Fenster, aus mundgeblasenem, opaleszierendem und opakem Antikglas gefertigt, stellen die Ereignisse von Pfingsten dar und verleihen dem Inneren der Kirche eine warme, lebendige Atmosphäre.

Die Grafenkrypta

Unter dem Altarbereich befindet sich die Grafenkrypta, die letzte Ruhestätte der letzten Mitglieder der Adelsfamilie Oldenburg-Delmenhorst. Die Krypta enthält die Särge von Graf Anton II., seiner Frau Gräfin Sibylla Elisabeth und ihren Kindern, Graf Christian IX. und Gräfin Sibylla Maria. Die Särge sind mit Familienwappen und zahlreichen biblischen Inschriften verziert, die den tiefen christlichen Glauben der Adelsfamilie widerspiegeln.

Liturgische Objekte und Kunstwerke

Das Innere der Kirche ist durch verschiedene liturgische Objekte und Kunstwerke bereichert. Zwei alte Messingleuchter, bekannt als flämische Kronen, hängen im Altarbereich, ein dritter im Turm. Diese Kronleuchter, die von Delmenhorster Familien gestiftet wurden, stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Kirche beherbergt auch eine Sammlung von Abendmahlsgefäßen, die von früheren Pastoren gestiftet wurden, sowie eine Reihe moderner liturgischer Einrichtungsgegenstände, darunter ein Sandsteinaltar, ein Taufbecken, bronzene Kerzenhalter und ein einfaches Stehkreuz auf dem Altar, die alle während der Renovierung 1967 hinzugefügt wurden.

An den Wänden des Kirchenschiffs können Besucher vier Gemälde bewundern, darunter zwei von Fritz Stuckenberg. Diese frühen Werke aus dem Jahr 1908 schmückten einst den Altar bis 1946 und wurden 1997 in die Kirche zurückgebracht. Eines von Stuckenbergs Gemälden zeigt Christus, der auf dem Wasser wandelt, während das andere die Madonna mit Kind darstellt, was auf die erste Kirche in Delmenhorst verweist, die der Jungfrau Maria gewidmet war.

Die Glocken und Orgeln

Der Kirchturm beherbergt ein Trio von Glocken, die auf die Noten C, Es und Ges gestimmt sind. Diese Glocken, die nach dem Ersten Weltkrieg von der Delmenhorster Industrie gespendet wurden, wurden vom Bochumer Verein für Bergbau und Gussstahlfabrikation gegossen und 1924 geweiht. Die Glocken tragen Inschriften, die Hoffnung, Geduld und Gebet widerspiegeln.

Die Hauptorgel der Kirche, die 1957 von Alfred Führer gebaut und 1987 renoviert wurde, verfügt über 2.178 Pfeifen in 32 Registern, die von drei Manualen und einem Pedal gespielt werden. Eine tragbare Truhenorgel mit drei Registern, die 1992 von Berend Veger und Winold van der Putten gefertigt wurde, wird für Chorproben, Aufführungen und Kammermusik genutzt. Die Stadtkirche dient als Zentrum für Kirchenmusik und bietet das ganze Jahr über eine Vielzahl von musikalischen Veranstaltungen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Stadtkirche mehr als nur ein Gotteshaus ist; sie ist ein lebendiges Zeugnis der reichen Geschichte und des kulturellen Erbes von Delmenhorst. Ihre architektonische Schönheit, historische Bedeutung und lebendige Gemeindearbeit machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für jeden, der diese charmante deutsche Stadt besucht. Ob ihr von der Geschichte, der Kunst oder der spirituellen Bedeutung angezogen werdet, die Stadtkirche verspricht ein unvergessliches und bereicherndes Erlebnis.

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