Die St.-Bartholomaei-Kirche in Demmin, ein beeindruckendes Beispiel der Backsteingotik, erhebt sich stolz im Zentrum dieser bezaubernden Hansestadt in Mecklenburg-Vorpommern. Diese ikonische Kirche, dem Apostel Bartholomäus gewidmet, ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Symbol für Widerstandsfähigkeit und architektonischen Glanz, das die Zeiten überdauert hat.
Die Ursprünge der St.-Bartholomaei-Kirche reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück, kurz nach der zweiten Missionsreise des Bischofs Otto von Bamberg. Anfangs stand hier eine Holzkirche, die jedoch in der Schlacht von Verchen 1164, zusammen mit großen Teilen Demmins, zerstört wurde. Aus der Asche erhoben, wurde die Kirche am Ende des 12. Jahrhunderts von niedersächsischen Siedlern in Stein neu errichtet. 1269 wurde ihre Existenz offiziell dokumentiert, was den Beginn ihres dauerhaften Erbes markiert.
Im späten 14. Jahrhundert übernahm der Stadtrat die Schirmherrschaft über die Kirche, eine Rolle, die zuvor die pommerschen Herzöge innehatten. Die Reformation brachte Veränderungen, und die Kirche erfuhr mehrere Visitationen, wobei sie bis zu den turbulenten Ereignissen des Dreißigjährigen Krieges für ihren guten Zustand und ihre umfangreiche Bibliothek bekannt war.
Während des Dreißigjährigen Krieges erlitt die Kirche erhebliche Schäden durch mehrere Belagerungen. Nach dem Krieg wurde Demmin Teil von Schwedisch-Pommern, und Bemühungen zur Wiederherstellung der Kirche begannen. Doch der Zweite Nordische Krieg brachte 1659 weitere Zerstörungen, als schwedische Truppen ihre Bleidächer entfernten, um daraus Musketenkugeln zu fertigen. Trotz dieser Herausforderungen wurde die Kirche bis 1676 restauriert, nur um während des Schwedisch-Brandenburgischen Krieges erneut verwüstet zu werden.
Die Armee des Großen Kurfürsten belagerte Demmin und setzte die Kirche in Brand. Das Feuer zerstörte ihr Inneres und ihre prächtige Bibliothek, nur die steinernen Wände blieben stehen. Doch der Gemeinschaftsgeist blieb ungebrochen. Mit Geldern, die von nah und fern gesammelt wurden, einschließlich erfolgreicher Spendenaufrufe in Hamburg, wurde die Kirche 1689 neu geweiht und bis 1706 vollständig wiederhergestellt.
Das 19. Jahrhundert brachte unter der Leitung renommierter Architekten wie Karl Friedrich Schinkel und Friedrich August Stüler eine Welle architektonischer Transformationen. Die Kirche wurde im neugotischen Stil umgestaltet, mit einem markanten Ostgiebel und einem neu entworfenen Innenraum. Stülers Tod im Jahr 1865 stoppte den Fortschritt nicht, da Bartholomaeus Weber die Arbeiten abschloss und so die Pracht der Kirche für kommende Generationen sicherte.
Die St.-Bartholomaei-Kirche überstand den verheerenden Brand von 1945, der einen Großteil der Altstadt von Demmin vernichtete. Nach dem Krieg waren die Restaurierungsmaßnahmen begrenzt, bis nach dem Fall der Berliner Mauer umfassende Renovierungen durchgeführt wurden. Heute steht die Kirche als Zeugnis der Widerstandskraft, mit einer Dauerausstellung zu Bischof Otto von Bamberg und regelmäßigen musikalischen Veranstaltungen, die ihre heiligen Hallen beleben.
Der imposante Kirchturm, ein Meisterwerk des neugotischen Designs des 19. Jahrhunderts, erreicht eine beeindruckende Höhe von 95,8 Metern. Der Turm, mit seinen filigranen Wimperg-Motiven und dem achteckigen oberen Abschnitt, ist ein bedeutender Beitrag zum norddeutschen architektonischen Erbe. Stülers Einfluss zeigt sich in seinem einzigartigen Design, das ihn zu einem herausragenden Merkmal der Demminer Skyline macht.
Im Inneren beherbergt die Kirche eine Fülle künstlerischer Schätze. Der Altar, nach Schinkels Entwurf gefertigt, zeigt ein Gemälde von Heinrich Lengerich, eine Kopie von Raphaels "Die Grablegung Christi". Die Kanzel, geschmückt mit Statuetten historischer und religiöser Figuren, trägt zur reichen Erzählung der Kirche bei.
Musik spielt eine zentrale Rolle im Leben der St.-Bartholomaei-Kirche. Die Buchholz-Grüneberg-Orgel mit ihren 52 Registern ist die größte erhaltene Orgel aus der Werkstatt von Barnim Grüneberg in Deutschland. Ihre Restaurierung, die 2003 abgeschlossen wurde, sorgt dafür, dass ihre romantischen Klänge das Publikum während der jährlichen Demminer Orgeltage weiterhin verzaubern.
Die Glocken der Kirche, ein harmonisches Quintett aus Bronze gegossen, umfassen die Hosanna-Glocke, die zur Zeit ihrer Schaffung die größte ihrer Art in Vorpommern war. Diese Glocken, zusammen mit der historischen Bartholomäus-Glocke von 1751, erklingen mit den Echos vergangener Jahrhunderte, rufen die Gläubigen zum Gebet und markieren den Lauf der Zeit.
Die St.-Bartholomaei-Kirche ist mehr als ein Denkmal; sie ist ein lebendiges Zeugnis des unerschütterlichen Geistes von Demmin. Ihre Mauern erzählen Geschichten von Glauben, Widerstandskraft und Gemeinschaft und machen sie zu einem unverzichtbaren Halt für jeden, der die reiche Geschichte und Kultur dieser malerischen Region erkunden möchte.
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