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St. Bartholomäus

St. Bartholomäus Dornum

St. Bartholomäus

Die St.-Bartholomäus-Kirche, vor Ort einfach als St. Bartholomäus bekannt, ist ein faszinierendes historisches Kleinod im malerischen Städtchen Dornum in Niedersachsen, Deutschland. Diese beeindruckende Backsteinkirche, die auf einer künstlichen Erhebung, einer sogenannten Warft, thront, hat im Laufe der Jahrhunderte still die Geschichte beobachtet. Sie hat sich von ihren mittelalterlichen Ursprüngen zu einem geschätzten Wahrzeichen der Region entwickelt. Ihre architektonische Schönheit und reiche Geschichte machen sie zu einem Muss für alle, die das kulturelle Erbe Ostfrieslands erkunden möchten.

Die historischen Wurzeln der St.-Bartholomäus-Kirche

Die Ursprünge der St.-Bartholomäus-Kirche reichen bis in das späte 13. Jahrhundert zurück, zwischen 1270 und 1290. Zu dieser Zeit unterstand Dornum der kirchlichen Gerichtsbarkeit des Erzbistums Bremen. Ursprünglich diente sie als Tochterkirche von Resterhafe und unterstand rechtlich der Kirche in Ochtersum. Die erste urkundliche Erwähnung dieses heiligen Ortes stammt aus dem Jahr 1420, was seine langjährige Präsenz in der Gemeinschaft unterstreicht.

Während der Reformation vollzog die Kirche den Wechsel zum lutherischen Glauben, was die breiteren religiösen Veränderungen in Europa zu jener Zeit widerspiegelte. Diese Veränderung markierte ein neues Kapitel in der Geschichte der Kirche und passte sie an die sich entwickelnde geistliche Landschaft der Region an.

Architektonische Wunderwerke

Die St.-Bartholomäus-Kirche ist auf einem acht Meter hohen Hügel errichtet und als rechteckige Hallenkirche überwiegend aus Backstein gebaut, was die architektonische Stilrichtung ihrer Zeit widerspiegelt. Besonders beeindruckend ist die östliche Fassade, die mit fünf Kleeblattbögen verziert ist. Die äußeren Bögen sind mit dekorativen Backsteinmustern geschmückt, während die mittleren drei von schmalen Fenstern durchbrochen sind, was ein faszinierendes Spiel von Licht und Schatten erzeugt.

Ursprünglich verfügte das Gebäude über drei Kuppelgewölbe, die jedoch 1750 entfernt wurden, und das Kirchenschiff wurde um etwa 3,5 Meter verkürzt. Trotz dieser Veränderungen bewahrt die Kirche ihren mittelalterlichen Charme, wobei Reste der ursprünglichen Gewölbe in den Schildbögen sichtbar sind.

Das südliche Portal, einst ein prächtiger Eingang, ist heute verschlossen, sodass die Besucher durch das schmale nördliche Portal eintreten. Unter der Kirche befindet sich die Grabkammer der Dornumer Häuptlinge, ein düsteres Zeugnis der bewegten Vergangenheit der Region.

Der freistehende Glockenturm

In der Nähe der Kirche steht ein freistehender Glockenturm, der im 13. Jahrhundert errichtet wurde. Dieser fast quadratische Turm beherbergt drei Glocken, die aus der Zeit seiner Errichtung stammen, und deren Klänge durch die Stadt hallen und Vergangenheit und Gegenwart verbinden. Der Turm selbst ist ein geschlossener Typ, der dem Kirchenkomplex ein einzigartiges architektonisches Element hinzufügt.

Reiches Interieur und prächtige Ausstattung

Im Inneren ist die St.-Bartholomäus-Kirche nicht weniger beeindruckend. Die hohe hölzerne Tonnengewölbedecke verleiht dem Raum eine gewisse Erhabenheit, während die kunstvollen Ausstattungen Geschichten von Großzügigkeit und Hingabe erzählen. Ein Großteil der Pracht des Innenraums ist Haro Joachim von Closter zu verdanken, einem Adligen, der erheblich zur Verschönerung der Kirche beitrug.

Das prächtige Altarbild, das 1683 von Hinrich Cröpelin geschaffen wurde, reicht bis zur hölzernen Decke empor. Es ist mit geflügelten Engeln, Statuetten und reich verzierten Schnörkeln geschmückt, die Gemälde des Abendmahls, der Kreuzigung, der Auferstehung und der Himmelfahrt Christi umrahmen. Das Wappen der Familie von Closter krönt dieses Meisterwerk und symbolisiert ihr bleibendes Erbe.

Cröpelins Handwerkskunst zeigt sich auch in der kunstvoll geschnitzten Barockkanzel und der Familienbank der von Closter. Die Orgel der Kirche, die 1711 von Haro Joachim von Closter in Auftrag gegeben und von Gerhard von Holy gebaut wurde, verfügt über 32 Register auf drei Manualen und Pedalen. Sie gilt als eine der größten Dorfkirchenorgeln Norddeutschlands und wurde 1995 als nationales Denkmal von europäischer Bedeutung anerkannt.

Historische Relikte und Denkmäler

Zu den Schätzen der Kirche gehört ein Taufbecken aus der Gründungszeit der Kirche. Es ist aus Baumberger Sandstein gefertigt und mit einem Fries aus Weinblättern und sechs rundbogigen Arkaden verziert. Zahlreiche Grabsteine, darunter die von Haro von Closter (gest. 1568) und Gerhard II. von Closter (gest. 1594), tragen Ganzfigurenreliefs, die in belgischen Syenit gemeißelt sind und als bleibende Denkmäler für die historischen Persönlichkeiten der Region dienen.

Ein Besuch der St.-Bartholomäus-Kirche

Der Besuch der St.-Bartholomäus-Kirche bietet eine Reise durch die Zeit und lädt die Besucher ein, in die architektonische und historische Fülle Dornums einzutauchen. Ob ihr nun begeisterte Geschichtsinteressierte seid oder einfach nur einen ruhigen Ort der Besinnung sucht, diese Kirche bietet einen Einblick in das geistliche und kulturelle Erbe Ostfrieslands.

Abschließend steht die St.-Bartholomäus-Kirche als Zeugnis des fortdauernden Erbes von Glauben und Gemeinschaft in Dornum. Ihre Mauern hallen von Jahrhunderten Geschichte wider und machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für alle, die in die Vergangenheit Niedersachsens eintauchen möchten.

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