Die St. Lambertus Kirche, die im Herzen der historischen Altstadt von Düsseldorf liegt, ist ein strahlendes Beispiel architektonischer Pracht und historischer Bedeutung. Diese römisch-katholische Kirche, die dem heiligen Lambertus gewidmet ist, zählt zu den ältesten und bekanntesten Wahrzeichen der Stadt und hat ihre Wurzeln im frühen Mittelalter.
Die Ursprünge der St. Lambertus Kirche lassen sich auf eine Vorgängerstruktur zurückführen, die vermutlich unter dem Patronat des Stifts der Kanonissen von Gerresheim und des St. Ursula-Stifts in Köln stand, wie eine päpstliche Bulle von Papst Hadrian IV. aus dem Jahr 1159 belegt. Die Geschichte des Ortes reicht jedoch weiter zurück und deutet auf seine langjährige spirituelle Bedeutung hin. Im Jahr 1209 wurde eine romanische Hofkapelle an diesem Ort zur Pfarrkirche erhoben und ersetzte die ältere St. Martin Kirche in Bilk.
Die Kirche gewann an Bedeutung nach der Schlacht von Worringen im Jahr 1288 und der anschließenden Erhebung Düsseldorfs zur Stadt durch Adolf V. von Berg. In dieser Zeit wurde eine Kollegiatstiftung an der St. Lambertus Kirche gegründet, und die Kirche wurde der Aufnahme Mariens in den Himmel geweiht. Die Stiftung wurde großzügig von der herrschenden Familie von Berg unterstützt, die Düsseldorf zu einer bedeutenden Stadt und einem Wallfahrtsort entwickeln wollte. Bis 1392 war die Stiftung so gewachsen, dass sie vierzig Geistliche unterstützte, die an zwölf Altären in der Kirche dienten.
Der Bau der heutigen gotischen Hallenkirche begann um 1370 und integrierte die Fundamente der früheren romanischen Struktur. Die dreischiffige Kirche, die 1394 geweiht wurde, hat verschiedene Widmungen, darunter an St. Maria, St. Thomas, St. Lambertus, St. Apollinaris, St. Severin und St. Anno. Das Innere der Kirche wurde mit bedeutenden Reliquien bereichert, wie den Gebeinen des heiligen Apollinaris, die von Remagen nach Düsseldorf gebracht wurden.
Die St. Lambertus Kirche diente auch als herzogliche Begräbnisstätte für die Familie von Berg und beherbergt die Gräber zahlreicher bedeutender Persönlichkeiten, darunter Herzog Wilhelm der Reiche und andere Mitglieder der herzoglichen Familie. Das Innere der Kirche wurde im 17. Jahrhundert nach Schäden durch einen Sturm im Jahr 1606 und eine Explosion im Jahr 1634 erheblich renoviert. Neue Ausstattungen, darunter der Hochaltar von Michael Cagnon, vier Seitenaltäre, die Kanzel und Beichtstühle, wurden zwischen 1691 und 1698 hinzugefügt.
Eines der markantesten Merkmale der St. Lambertus Kirche ist ihr verdrehter Turm, ein Ergebnis der Wiederaufbauarbeiten nach einem Brand im Jahr 1815. Der Turm, der von Adolph von Vagedes wieder aufgebaut wurde, verdrehte sich aufgrund der Verwendung von grünem, nicht abgelagertem Holz. Einer lokalen Legende zufolge verdrehte der Teufel den Turm in einem Wutanfall, als er versuchte, die Kirche aus ihren Fundamenten zu reißen. Während der Restaurierungen nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Turm absichtlich mit seiner charakteristischen Verdrehung wieder aufgebaut, sehr zur Freude der örtlichen Gemeinschaft, die ihm den Spitznamen "Schiefer Turm von Düsseldorf" gab.
Die St. Lambertus Kirche beherbergt eine Fülle von künstlerischen und religiösen Schätzen. Der Hauptaltar der Kirche enthält ein Schrein mit den Reliquien des heiligen Apollinaris, des Schutzpatrons von Düsseldorf seit 1394. Darüber hinaus besitzt die Kirche ein Schrein mit der Kopfreliquie des heiligen Willeicus, einem Begleiter und Nachfolger des heiligen Suitbert, sowie ein silbervergoldetes Reliquiar des heiligen Apollinaris, ein Geschenk von Herzog Philipp Wilhelm im Jahr 1665. Zu den Schätzen der Kirche gehört auch ein romanisches Kopfreliquiar, das vermutlich die Überreste von entweder dem heiligen Candidus oder dem heiligen Vitalis enthält.
Musikliebhaber werden die zwei prächtigen Orgeln in der St. Lambertus Kirche zu schätzen wissen, die beide vom österreichischen Orgelbauer Rieger gefertigt wurden. Die große Turmorgel, die 1999 fertiggestellt wurde, verfügt über 54 Register auf drei Manualen und einem Pedal, spielbar von zwei Konsolen. Die Chororgel, die in einem barocken Gehäuse untergebracht ist, wurde 2004 fertiggestellt und hat 22 Register auf zwei Manualen und einem Pedal.
Der Glockenturm der Kirche beherbergt ein siebenstimmiges Bronzegeläut, das 1987 von der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock gegossen wurde. Das Glockenmotiv "Victimae paschali laudes" erklingt mit der Melodie "Christ ist erstanden", während die drei kleineren Glocken eine Dur-Terz bilden und so ein harmonisches Klangbild schaffen. Zwei historische Glocken, die bis ins Jahr 1462 zurückreichen und von Art de Wilde van Venlo gegossen wurden, sowie eine weitere aus Sieglar, sind heute noch in Gebrauch.
Unterhalb des Platzes der St. Lambertus Kirche liegt der erste Friedhof von Düsseldorf, wo die Verstorbenen auf dem heutigen Stiftsplatz beigesetzt wurden. Die Existenz des Friedhofs ist bereits 1303 dokumentiert, obwohl er wahrscheinlich älter ist und den frühen Bewohnern der Stadt diente.
Abschließend lässt sich sagen, dass die St. Lambertus Kirche nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Zeugnis der reichen Geschichte und des kulturellen Erbes von Düsseldorf ist. Ihre architektonische Schönheit, ihre bewegte Vergangenheit und ihre künstlerischen Schätze machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für jeden, der die lebendige Stadt Düsseldorf erkundet.
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