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Minoritenkirche

Minoritenkirche Eger

Minoritenkirche

Die Minoritenkirche in Eger, lokal bekannt als Minorita templom, ist ein beeindruckendes Beispiel barocker Architektur im Zentrum von Eger, Ungarn. Als zweitgrößte Kirche der Stadt erhebt sie sich stolz am Dobó-István-Platz, flankiert vom historischen Rathaus und dem ehemaligen Minoritenkloster, das heute als Mädchenwohnheim dient. Dieses prächtige Bauwerk dominiert nicht nur das Stadtbild, sondern birgt auch eine reiche Geschichte und Kunstfertigkeit in seinen Mauern.

Die Geschichte der Minoritenkirche in Eger

Die Geschichte der Minoritenkirche in Eger beginnt im 13. Jahrhundert, als der Franziskanerorden erstmals in der Stadt Fuß fasste. Doch erst nach der Vertreibung der osmanischen Türken im späten 17. Jahrhundert erhielt der Minoritenzweig des Ordens das Gelände einer ehemaligen Moschee, die ursprünglich eine Franziskanerkirche war. Leider war der Standort überschwemmungsgefährdet, was zur Zerstörung mehrerer früherer Bauwerke führte.

Die heutige Kirche, die dem heiligen Antonius von Padua geweiht ist, wurde zwischen 1758 und 1773 erbaut. Obwohl der ursprüngliche Architekt unbekannt ist, wird das Design oft dem berühmten Barockarchitekten Kilian Ignaz Dientzenhofer zugeschrieben, da es eine auffällige Ähnlichkeit mit seinen anderen Werken in Wien und Prag aufweist. Die Kirche wurde schließlich 1773 von Bischof Ignác Batthyány geweiht, und ihr Inneres wurde bis zum Ende des 18. Jahrhunderts kontinuierlich verschönert.

Architektonische Wunder

Die Minoritenkirche in Eger ist berühmt für ihre einzigartige geschwungene Fassade, die in Ungarn ihresgleichen sucht. Dieses elegante Design wird durch zwei hohe Türme ergänzt, die jeweils 57 Meter hoch sind und mit kunstvoll gestalteten schmiedeeisernen Kreuzen verziert sind. Der Eingang der Kirche ist prächtig, flankiert von korinthischen Säulen, die majestätisch bis zur Hauptgesims aufsteigen. Über dem Eingang steht die lateinische Inschrift PRO DEO NUNQUAM SATIS, was übersetzt Für Gott ist nichts je genug bedeutet und die Hingabe und Handwerkskunst widerspiegelt, die in ihre Schaffung eingeflossen sind.

Die Fassade ist weiter mit Statuen geschmückt, die von János Hössz geschnitzt wurden, darunter eine prominente Figur des heiligen Antonius selbst. Im Inneren ist die Kirche eine einschiffige Struktur in Form eines lateinischen Kreuzes. Ihr Hauptaltar, aus rotem Marmor von Márton Szelecky gefertigt, zeigt ein Gemälde von Johann Lucas Kracker, das die Vision des heiligen Antonius darstellt. Dieses Meisterwerk ist nur eines von vielen Kunstwerken, die die Kirche schmücken und jeweils eine Geschichte von Hingabe und Kunstfertigkeit erzählen.

Erkundung des Innenraums

Das Innere der Minoritenkirche in Eger ist ein Fest für die Sinne, mit seinen opulenten Fresken, die im späten 18. Jahrhundert von Martin Reindl gemalt wurden. Besonders beeindruckend sind die Deckenfresken, die einen Einblick in die himmlischen Visionen bieten, die die Künstler der damaligen Zeit inspirierten. Die Kanzel, geschaffen von Benedictus Mönch, ist ein weiteres Highlight und zeigt aufwendige Holzarbeiten und Stuckmarmor von Mihály Spórer.

Besucher können auch die sechs Seitenaltäre bewundern, die jeweils verschiedenen Heiligen gewidmet sind, wie dem heiligen Florian und dem heiligen Josef. Diese Altäre sind mit Grisaille-Gemälden und Skulpturen geschmückt und bereichern das reiche künstlerische Erbe der Kirche weiter. Der heilige Anna-Altar, 1775 von Kracker gemalt, ist besonders bemerkenswert für seine charmante Darstellung von Joachim und Anna mit der jungen Maria.

Ein Zeugnis der Widerstandskraft

Die Minoritenkirche in Eger hat die Zeit überdauert und Brände sowie Naturkatastrophen überstanden. 1827 beschädigte ein verheerendes Feuer die Kirche schwer, doch sie wurde sorgfältig in ihren ursprünglichen Glanz zurückversetzt. Diese Widerstandskraft ist ein Zeugnis für das Engagement der Gemeinschaft, ihr kulturelles und religiöses Erbe zu bewahren.

Besuch der Minoritenkirche in Eger

Heute bleibt die Minoritenkirche in Eger ein lebendiger Ort der Anbetung und eine beliebte Touristenattraktion. Ihre zentrale Lage macht sie für Besucher, die die historische Stadt Eger erkunden, leicht zugänglich. Beim Betreten wird man in eine Welt künstlerischer Pracht und spiritueller Ruhe versetzt, wo Geschichte und Glaube nahtlos miteinander verschmelzen.

Ob ihr Kunstliebhaber seid, euch für Geschichte interessiert oder einfach nur einen Moment der Besinnung sucht, die Minoritenkirche in Eger bietet ein fesselndes Erlebnis. Ihre Mauern hallen die Geschichten vergangener Jahrhunderte wider und laden euch ein, die Schönheit und Widerstandskraft dieses architektonischen Juwels im Herzen Ungarns zu entdecken.

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