Im Herzen von Eichstätt in Bayern gelegen, stellt die Erlöserkirche ein bemerkenswertes Beispiel für architektonische Schönheit und die reiche Geschichte dar, die sich durch diese bezaubernde Stadt zieht. Mit ihrem markanten neoromanischen Stil bietet die Kirche einen eindrucksvollen Kontrast zur überwiegend barocken Stadtlandschaft und lädt Besucher ein, ihren einzigartigen Charme und ihre historische Bedeutung zu erkunden.
Die Geschichte der Erlöserkirche ist eng mit den religiösen Umbrüchen verbunden, die Eichstätt im Laufe der Jahrhunderte erlebte. Vor der Säkularisation von 1803 gab es in Eichstätt, einer bischöflichen Residenzstadt, keine protestantischen Christen. Die Reformation berührte die Region zwar, aber erst nach der Säkularisation begann sich im Zentrum des Bistums eine kleine protestantische Gemeinde zu bilden. Anfangs mussten diese frühen protestantischen Gläubigen nach Bieswang reisen, eine dreistündige Reise, um an Gottesdiensten teilzunehmen. Doch ab 1845 fanden auch in Eichstätt selbst protestantische Gottesdienste statt, was den Beginn eines neuen Kapitels für die Gemeinde markierte.
Mit dem Wachstum der Gemeinde wuchs auch der Bedarf an einem eigenen Gotteshaus, was zum Bau der Erlöserkirche führte. Der Architekt August Thiersch, bekannt für seine Arbeit an der St. Ursula Kirche in München, wurde 1882 beauftragt, die neue Kirche zu entwerfen. Der Grundstein wurde 1886 gelegt, und im November 1887 wurde die Kirche eingeweiht und wurde zu einem Symbol des Glaubens und der Gemeinschaft für die Protestanten in Eichstätt.
Die Erlöserkirche ist ein beeindruckendes Beispiel neoromanischer Architektur, gekennzeichnet durch ihre basilikale Struktur und einen hoch aufragenden Campanile-Turm. Hauptsächlich aus Gaimersheimer Ziegeln erbaut, ist das Äußere der Kirche sowohl robust als auch elegant. Das rechteckige Kirchenschiff ist mit einer hölzernen Kassettendecke geschmückt, die Wärme und Erhabenheit ausstrahlt. Der Mittelpunkt der Kirche ist der halbkreisförmige Altarraum, der durch drei rundbogige Fenster beleuchtet wird und eine ruhige Kulisse für den Gottesdienst bietet.
Der Eingang der Kirche wird durch ein polygonales Vestibül markiert, das auch die Orgelempore beherbergt. Über dem Eingang verleiht ein Relief von Christus, geschaffen vom Münchner Bildhauer Josef Beyrer, der Kirche künstlerische Anmut. Der vierstöckige Glockenturm, der an einen italienischen Campanile erinnert, steht stolz im Südwesten und symbolisiert die dauerhafte Präsenz der Kirche in der Stadt.
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Im Inneren ist die Erlöserkirche eine Mischung aus Einfachheit und Eleganz. Die Buntglasfenster in der Apsis, gestaltet von Karl de Bouché, zeigen lebensgroße Figuren von Christus, Petrus und Paulus und werfen farbenfrohe Reflexionen in den Innenraum. Die Taufkapelle verfügt über weitere Buntglasarbeiten, entworfen vom Historienmaler Ludwig Thiersch, die den künstlerischen Reiz der Kirche verstärken.
Eines der bemerkenswertesten Merkmale ist das Kruzifix aus Carrara-Marmor von Bildhauer Thomas Dennerlein, das ursprünglich im Altarbereich platziert war, sich aber jetzt in der Meditationsnische der Kirche befindet. Dieser ruhige Ort bietet Besuchern einen Moment der Besinnung und des Friedens. Die Orgel der Kirche, gebaut von der Firma Steinmeyer, erfüllt den Raum weiterhin mit harmonischen Melodien und bereichert das spirituelle Erlebnis.
Trotz ihrer historischen Wurzeln bleibt die Erlöserkirche ein lebendiger Teil der Gemeinschaft. Im Jahr 1979 wurde die Kirche offiziell Erlöserkirche genannt, ein passender Name für einen Ort, der Generationen spirituellen Trost geboten hat. Die Kirche hat verschiedene Renovierungen durchlaufen, darunter die Hinzufügung von drei neuen Glocken im Jahr 1960, gegossen von der Glockengießerei Bachert in Karlsruhe.
Moderne Akzente umfassen eine bronzene Taufbeckendeckelung, die 1977 von Professor Jürgen Weber geschaffen wurde und die Taufe Jesu darstellt. Dieses Stück, zusammen mit anderen zeitgenössischen Kunstwerken, schlägt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart und sorgt dafür, dass die Kirche auch für heutige Besucher relevant und ansprechend bleibt.
Besucher der Erlöserkirche können nicht nur ihre architektonischen und künstlerischen Schätze genießen, sondern auch die friedliche Atmosphäre, die sie bietet. Die Kirche veranstaltet gelegentlich Ausstellungen und nutzt die Seitenschiffe als Galerieräume, um kulturellen und künstlerischen Ausdruck zu fördern.
Während ihr die Kirche und ihre Umgebung erkundet, nehmt euch einen Moment Zeit, um das historische Nordtor des Weldenhofes zu würdigen, das jetzt hinter dem evangelischen Pfarrhaus steht. Dieses Tor, mit seiner lateinischen Inschrift, dient als Erinnerung an das dauerhafte Erbe der Kirche und die lebendige Geschichte der protestantischen Gemeinde in Eichstätt.
Abschließend ist die Erlöserkirche mehr als nur ein Ort des Gottesdienstes; sie ist ein Symbol für Widerstandsfähigkeit und Glauben, ein Zeugnis der reichen Geschichte Eichstätts und ein Leuchtfeuer des kulturellen und spirituellen Erbes. Ob ihr nun Geschichtsbegeisterte, Architekturinteressierte oder einfach auf der Suche nach einem Moment der Ruhe seid, die Erlöserkirche bietet ein fesselndes und bereicherndes Erlebnis.
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