Das Stadtschloss Eisenach, auch bekannt als Eisenacher Stadtschloss, steht stolz auf der Nordseite des Marktplatzes in Eisenach, Thüringen. Dieses prächtige Schloss, das einst die Residenz der Herzöge von Sachsen-Eisenach und später der Großherzöge von Sachsen-Weimar-Eisenach war, dient heute als lebendiges Kulturzentrum. Seit 1931 beherbergt es die Stadtverwaltung, das Stadtarchiv und das Thüringer Museum.
Die Wurzeln des Stadtschlosses Eisenach liegen in einer dramatischen historischen Episode. Anna Sophie Charlotte, geborene Markgräfin von Brandenburg-Schwedt und Witwe des letzten Herzogs von Eisenach, Wilhelm Heinrich, wurde unsanft aus dem Land vertrieben. In ihrer Empörung ließ sie das Schloss von allen Wertgegenständen befreien, was es in einen schlechten Zustand versetzte. Diese Trotzreaktion erzürnte Herzog Ernst August dermaßen, dass er den sofortigen Abriss der Residenz befahl.
Am 20. Januar 1742 wurde der Bau eines neuen Schlosses in Eisenach angeordnet. Das ausgewählte Gelände, das zuvor von sechs Bürgerhäusern besetzt war, verursachte erhebliche Erwerbskosten, und die Integration der bestehenden Strukturen in die großartige Vision des Herzogs erwies sich als schwierig. Die fürstliche Baukommission, geleitet vom Staatsarchitekten Gottfried Heinrich Krohne, stand vor zahlreichen Herausforderungen, darunter die Vorgabe, günstige Materialien und Überreste der alten Residenz zu verwenden.
Die anfängliche Bauphase, eingeschränkt durch die bestehenden Fundamente und Wände, führte zur Realisierung kleiner Räume im Südflügel, die für fürstliche Ansprüche unzureichend waren. Bis 1743 wurden Pläne für einen zusätzlichen Nordflügel entworfen, um große Säle zu beherbergen. Um den Süd- und Nordflügel effektiv zu verbinden, wurde ein westlicher Verbindungsbau in Auftrag gegeben, der hauptsächlich die neuen Ställe im Erdgeschoss unterbringen sollte. Der östliche Flügel, ursprünglich als Stallungen geplant, wurde 1743 gewölbt, später jedoch als Versorgungs- und Dienerquartiere umfunktioniert und 1933 fertiggestellt.
Im Jahr 1744 konzentrierten sich die Bauarbeiten auf die Modifikation der Dachstruktur, und 1746 wurde ein ganzes Stockwerk aufgrund von strukturellen Problemen und Fäulnis in den tragenden Balken abgetragen. Gleichzeitig wurden Heizsysteme installiert, und 1745 wurden dreißig eiserne Öfen mit glasierten Steinplatten in Auftrag gegeben. Große Sandsteinblöcke für Treppen, Pflaster und Fassadenelemente wurden 1746 aus dem Madelunger Steinbruch bestellt. Der große Saal wurde 1747 mit großen Kristallspiegeln und zwei vergoldeten Kronleuchtern geschmückt. Die Stallungen wurden im selben Jahr weitgehend fertiggestellt, und das neue Obergeschoss des Südflügels, das drei Räume mit Alkoven und Ofennischen umfasste, wurde als fertiggestellt erklärt, wenn auch ohne Türen oder Fenster. Dachentwässerungssysteme wurden 1748 installiert, und der zunächst ungepflasterte Innenhof, der mit Zierbeeten geschmückt war, wurde 1756 gepflastert.
Bis 1748 war die marktseitige Fassade des Stadtschlosses Eisenach fertiggestellt, und das Schloss nahm das Erscheinungsbild an, das wir heute kennen. Der Bau wurde in den 1750er Jahren von August Friedrich Straßburger nach dem Tod von Krohne und Herzog Ernst August abgeschlossen.
Das Stadtschloss Eisenach ist ein herausragendes Beispiel der spätbarocken Architektur, ursprünglich als vierflügelige Anlage konzipiert, deren Südfassade direkt auf den Marktplatz von Eisenach blickt. Das dreistöckige Gebäude wird von einer kleinen hölzernen Kuppel gekrönt, was seinen majestätischen Anblick noch verstärkt. Der Nordflügel beherbergt einen großen Saal, der sich über zwei Etagen erstreckt und 120 Quadratmeter umfasst. Besonders bemerkenswert sind die Stuckarbeiten in diesem Saal, die von Krohne zwischen 1745 und 1747 geschaffen wurden. Das Schloss verfügt auch über einen historischen Stall, der ursprünglich für Pferde genutzt wurde und viele seiner ursprünglichen Holzbeschläge und Kopfsteinpflasterböden beibehalten hat, was die architektonische Bedeutung des Gebäudes unterstreicht.
Heute ist das Stadtschloss Eisenach nicht nur ein Relikt der Vergangenheit, sondern ein lebendiges Zentrum für Kultur und Verwaltung. Der Südflügel des Schlosses beherbergt das Kulturamt der Stadtverwaltung, während der Nordflügel das Stadtarchiv von Eisenach untergebracht hat. Seit 1931 befindet sich das Thüringer Museum im Schloss, das den Besuchern einen Einblick in die reiche Geschichte und das kulturelle Erbe der Region bietet.
Wenn ihr durch die prächtigen Säle und sorgfältig erhaltenen Räume des Schlosses wandert, könnt ihr fast die Echos der Vergangenheit hören—königliche Bankette, politische Intrigen und das tägliche Leben am Hof. Die Ausstellungen des Thüringer Museums, die von bildender Kunst bis zu historischen Artefakten reichen, bieten ein tieferes Verständnis der kulturellen Entwicklung der Region.
Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach neugierige Reisende seid, das Stadtschloss Eisenach bietet eine faszinierende Reise durch die Zeit. Seine majestätische Präsenz auf dem Marktplatz von Eisenach erinnert an die bewegte Vergangenheit und das bleibende Erbe der Stadt. Also, macht eine Reise in die Vergangenheit und taucht ein in die Pracht und Geschichte dieses bemerkenswerten Schlosses.
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