Die St. Martinskirche in Ettlingen, südlich von Karlsruhe in der malerischen Region Baden-Württemberg gelegen, ist ein beeindruckendes Zeugnis jahrhundertelanger Geschichte und architektonischer Entwicklung. Diese römisch-katholische Pfarrkirche, die heute unter Denkmalschutz steht, ist ein Symbol der reichen Vergangenheit der Stadt, deren Wurzeln bis in die Römerzeit zurückreichen.
Die Ursprünge der St. Martinskirche reichen bis in die Römerzeit zurück. Zeugnisse dieses antiken Erbes finden sich in den Überresten eines römischen Badehauses, das um 200 n. Chr. erbaut wurde und heute unter dem aktuellen Bauwerk der Kirche liegt. Die Kirche selbst begann ihre Reise als romanisches Gotteshaus um 1120. Der untere Teil des ursprünglichen Westturms aus dieser Zeit ist noch erhalten, ebenso wie der Altarbereich, der vom Turm überragt wird. Romanische Fensterlaibungen an den Nord- und Südwänden des Altarraums bieten Einblicke in diese frühe architektonische Phase.
Im Jahr 1246 wurde die Kirche erheblich erweitert und in eine dreischiffige Struktur umgewandelt. Bis 1360 nahm die Kirche den gotischen Stil an, wobei die westliche Erweiterung neue Fensteröffnungen mit aufwendigem Maßwerk erhielt. Der Turm wurde ebenfalls mit einem achteckigen oberen Abschnitt und gotischen Schallfenstern versehen, die bis heute ein markantes Merkmal der Kirche sind.
1459 wurde die St. Martinskirche zur Stiftskirche erhoben. Dies führte zum Bau eines Chorraums, eines Kapitelsaals und einer größeren Sakristei für die 24 Kanoniker. Der gotische Stiftschor beherbergt ein Wappen von Johann von Enzberg, dem Bischof von Speyer, was dem heiligen Raum eine historische Bedeutung verleiht.
Während des Pfälzischen Erbfolgekriegs 1689 wurde Ettlingen durch ein Feuer verwüstet, das das Kirchenschiff der St. Martinskirche fast vollständig zerstörte. Der verkohlte Turm und der stiftische Chor überlebten das Inferno jedoch ohne Dach. Der Wiederaufbau der Kirche erfolgte in zwei Hauptphasen. Zwischen 1699 und 1715 wurde der Chor restauriert und der Turm mit seiner markanten barocken Kuppel versehen, die mit einem Eisenring gesichert wurde. Von 1732 bis 1734 wurde das barocke Kirchenschiff nach den Plänen von Johann Michael Ludwig Rohrer, einem Baumeister aus Rastatt, der 1732 verstarb, neu errichtet. In dieser Zeit wurden auch ein Westgiebel, eine Orgelempore und zwei Eckgalerien über den Seitenaltären hinzugefügt. Den Großteil der Wiederaufbaukosten trug Markgräfin Augusta Sibylla, mit einigen Beiträgen aus der Abtei Lichtenthal. Am 19. Mai 1739 wurde die Kirche von Kardinal Damian Hugo Philipp von Schönborn-Buchheim, dem Fürstbischof von Speyer, geweiht.
1874 wurde das barocke Innere der Kirche wegen eines angeblichen Holzwurmbefalls entfernt. Dies führte zur Entfernung des Hochaltars, der Seitenaltäre und der Galerien. Die Kirche verlor 1906 ihren Status als Pfarrkirche an die neu erbaute Herz-Jesu-Kirche. Doch 1930 wurde die Kirche unter der Leitung von Stadtpfarrer Augustin Kast reichhaltig neu ausgestattet und erhielt ein Kommuniongitter aus Arzo im Tessin, einen Marienaltar aus dem bischöflichen Palast in Lugano und einen Herz-Jesu-Altar aus Hirschfeld im Hunsrück. Marmorstufen wurden ebenfalls zum Choreingang hinzugefügt.
Die St. Martinskirche erhielt am 1. Oktober 1934 wieder den Status einer Kuratiekirche und schließlich 1948 den Titel einer Pfarrkirche zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Innere der Kirche schrittweise neu ausgestattet, wobei 1950 neue Buntglasfenster installiert wurden, um die im Krieg beschädigten zu ersetzen. 1988 schuf der Karlsruher Maler Emil Wachter ein Deckenbild, das biblische Themen in zeitgenössischen Kontexten darstellt. 1997 erhielt die Kirche zwei neue Glocken, die Rupert-Mayer-Glocke und die Ökumenische Glocke, die aus dem Nachlass des verstorbenen Mesners Alfred Becker gestiftet wurden.
Seit dem 1. Oktober 2005 ist die St. Martinskirche Teil der Seelsorgeeinheit Stadt Ettlingen, zusammen mit den Herz-Jesu- und Unserer-Lieben-Frau-Gemeinden, die etwa 8.000 Katholiken betreuen. Diese Vereinigung hat die Gemeinschaft gestärkt und fördert eine gemeinsame spirituelle Reise unter ihren Mitgliedern.
Die Kirche beherbergt ein sechsteiliges Bronzeglockenspiel, wobei jede Glocke zu den harmonischen Klängen beiträgt, die durch die Stadt hallen, die Zeit markieren und die Gläubigen zum Gebet rufen.
Das Innere der St. Martinskirche ist ein Schatz an religiöser Kunst und Artefakten. Es umfasst einen Hauptaltar, zwei Seitenaltäre (einen Marienaltar auf der linken und einen Herz-Jesu-Altar auf der rechten Seite), eine reich verzierte Kanzel, eine Pietà, zahlreiche Heiligenstatuen und eine Kreuzigungsgruppe. Die Orgel der Kirche, ursprünglich 1823 von den Brüdern Stieffell gebaut, wurde mehrfach restauriert und modifiziert, wobei ihre ursprünglichen 31 Register über zwei Manuale und ein Pedal erhalten blieben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die St. Martinskirche in Ettlingen nicht nur ein Ort des Gebets ist, sondern auch ein lebendiges Museum architektonischer Stile, historischer Ereignisse und religiöser Kunst. Ihre Mauern hallen wider von Jahrhunderten des Gebets, ihre Fenster filtern das Licht unzähliger Morgen, und ihre Glocken schlagen den Rhythmus einer Gemeinschaft, die durch Glauben und Geschichte verbunden ist. Ein Besuch dieser ehrwürdigen Kirche ist eine Reise durch die Zeit und bietet eine tiefe Verbindung zum spirituellen und kulturellen Erbe Ettlingens.
Jetzt Schnitzeljagd-Tickets sichern!
Mit myCityHunt entdeckst du Tausende von Städten auf der ganzen Welt bei spannenden Schnitzeljagden, Schatzsuchen und Escape Games!
myCityHunt Gutscheine sind das perfekte Geschenk für viele Anlässe! Überrasche Freunde und Familie mit diesem außergewöhnlichen Event-Geschenk. myCityHunt Gutscheine sind ab Kaufdatum 2 Jahre gültig und können innerhalb dieser Frist für eine frei wählbare Stadt und Tour aus dem myCityHunt Portfolio eingesetzt werden.
Gutscheine bestellen