In der malerischen Stadt Euskirchen, gelegen im südlichen Teil des Rheinlandes in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, erhebt sich die prächtige St. Martin Kirche, ein Symbol für Geschichte und architektonischen Glanz. Diese katholische Pfarrkirche, ein geschütztes Denkmal, ist seit Jahrhunderten ein spirituelles und kulturelles Zentrum der Gemeinschaft und zieht Besucher mit ihrem reichen Erbe und beeindruckenden Design an.
Die Ursprünge der St. Martin Kirche reichen bis etwa ins Jahr 700 zurück, als die erste Kirche auf einem fränkischen Friedhof errichtet wurde. Diese anfängliche Struktur war eine einfache Halle aus Holz und Stein mit einem rechteckigen Chor. Ende des 12. Jahrhunderts wurde das ursprüngliche Gebäude durch eine größere dreischiffige Basilika ersetzt. Diese neue Kirche hatte einen Chor im Osten und einen Glockenturm im Westen. Bemerkenswerterweise sind das gesamte Kirchenschiff und das untere Stockwerk des Turms aus dieser Zeit erhalten geblieben und bilden noch heute wesentliche Bestandteile der Kirche.
Im späten 13. Jahrhundert wurde der Chor um ein Joch verlängert und zusammen mit dem Kirchenschiff mit gotischen Fenstern versehen. Im 14. Jahrhundert wurden dem Kirchenschiff kunstvolle Netzgewölbe hinzugefügt. Der Kirchturm wurde 1490 erhöht, was ihm sein markantes Aussehen verlieh. Ein interessantes Merkmal des Turms ist seine leicht geneigte Spitze. Entgegen der weit verbreiteten Meinung wurde diese Neigung nicht durch das Erdbeben von 1951 verursacht, sondern war während des Baus der Spitze absichtlich so gestaltet, wahrscheinlich um den vorherrschenden nordwestlichen Winden entgegenzuwirken.
1939 wurde eine Taufkapelle hinzugefügt, die heute als Schatzkammer dient. Trotz der Schäden, die das Erdbeben von 1951 verursachte, wurde die Kirche sorgfältig restauriert, wobei ihr historisches Wesen bewahrt und die strukturelle Integrität erhalten blieb.
Das Innere der St. Martin Kirche ist ein wahres Schatzhaus historischer und künstlerischer Artefakte. Der Hochaltar, ein Meisterwerk der flämischen Holzschnitzkunst aus etwa 1510, zeigt die Heilige Sippe und wird dem Meister von Overbeck zugeschrieben. Dieser Altar, ursprünglich der St. Anna Altar, enthält Elemente des ehemaligen St. Peter Altars, dessen Überreste nun im nördlichen Seitenchor mit ihrer ursprünglichen polychromen Fassung ausgestellt sind.
Zu den bedeutendsten Artefakten der Kirche gehört das Taufbecken aus dem 12. Jahrhundert, das aus Namurer Blaustein gehauen und mit grob bearbeiteten Löwen und Drachen verziert ist. Das Sakramentshaus, das kurz nach 1500 datiert, und die Chorgestühle aus dem 15. Jahrhundert verleihen der Kirche ihren mittelalterlichen Charme.
Die Kirche beherbergt auch eine Pietà, eine Holzskulptur mit ihrer originalen Bemalung aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Euskirchener Madonna, eine 50 cm hohe Holzskulptur aus etwa 1500, wird Tilman Riemenschneider oder seiner Werkstatt zugeschrieben. Diese Madonna, die auf einer Mondsichel steht und das Christuskind hält, wird in einer Stele aus Lahnmarmor präsentiert, die 1972 von Hein Gernot gefertigt wurde und am östlichen Ende des südlichen Seitenschiffs, bekannt als Marienchor, steht.
Ein weiteres bemerkenswertes Stück ist ein Kruzifix aus dem Jahr 1290, das sich im Marienchor befindet, wo ein natürlicher Baumstamm die Form des lateinischen Kreuzes bildet. Zusätzlich verfügt die Kirche über einen römischen Matronenstein und ein Renaissance-Epitaph aus dem 16. Jahrhundert, das Heinrich von Binsfeld und seine Frau Elisabeth von der Horst ehrt.
Die Schatzkammer der Kirche umfasst ein Missale aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, eine silberne Monstranz mit Emaillearbeiten und Ziersteinen aus dem Jahr 1500, den ältesten gotischen Kelch im Rheinland und eine Kasel aus dem 16. Jahrhundert.
Der Kirchturm beherbergt ein historisch bedeutendes Set von acht Glocken, wobei der ursprüngliche hölzerne Glockenstuhl noch intakt ist. Bis 2005 befanden sich im Turm auch zwei Leihglocken, die seitdem nach St. Heribert in Köln-Deutz zurückgebracht wurden. Die Glockengießerei Royal Eijsbouts goss zwei neue Glocken, wobei die größere eine Rekonstruktion einer zuvor existierenden Glocke ist.
Ein Besuch der St. Martin Kirche in Euskirchen ist eine Reise durch die Zeit und bietet einen Einblick in die reiche Geschichte und das künstlerische Erbe der Region. Die Kirche steht als Zeugnis für den beständigen Geist und das kulturelle Erbe der Gemeinschaft. Ob ihr nun Geschichtsinteressierte, Kunstliebhaber oder auf der Suche nach spiritueller Erfüllung seid, die St. Martin Kirche verspricht ein fesselndes und bereicherndes Erlebnis.
Während ihr dieses historische Wahrzeichen erkundet, nehmt euch einen Moment Zeit, um über die Jahrhunderte der Hingabe, des Handwerks und der Widerstandsfähigkeit nachzudenken, die ihre Mauern geprägt haben. Die St. Martin Kirche ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern ein lebendiges Museum, das die Geschichten und Traditionen von Euskirchen für zukünftige Generationen bewahrt und schätzt.
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