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St. Petrus Canisius (Friedrichshafen)

St. Petrus Canisius (Friedrichshafen) Friedrichshafen

St. Petrus Canisius (Friedrichshafen)

Die Pfarrkirche St. Petrus Canisius in Friedrichshafen, Baden-Württemberg, ist ein beeindruckendes Zeugnis für die Widerstandskraft und den Gemeinschaftsgeist ihrer Gemeinde. Diese architektonische Perle erhebt sich stolz im nördlichen Teil der Stadt und dient sowohl als spirituelles Zuhause für viele als auch als faszinierende Attraktion für Besucher. Ihre Geschichte ist eng mit dem Wachstum und den Herausforderungen Friedrichshafens verbunden, was sie zu einem Muss für alle macht, die sich für Architektur und lokale Kultur interessieren.

Die Geschichte der Pfarrkirche St. Petrus Canisius

Die Ursprünge der Pfarrkirche St. Petrus Canisius reichen in eine Zeit des bedeutenden Wachstums in Friedrichshafen zurück. Als sich der nördliche Teil der Stadt in der Vorkriegszeit ausdehnte, wurde der Bedarf an einem neuen Pfarrzentrum offensichtlich. Dies führte zum Bau der Kirche zwischen 1927 und 1928, entworfen von den Architekten Hugo Schlösser und Wilhelm Friedrich Laur. Am 24. November 1928 weihte Bischof Joannes Baptista Sproll die Kirche ein und widmete sie dem heiligen Petrus Canisius.

Ursprünglich war die Kirche eine Kapelle unter der Verwaltung von St. Nikolaus, erlangte jedoch 1938 ihre Unabhängigkeit und wurde zur eigenen Pfarrei. Trotz der Verwüstungen des Zweiten Weltkriegs, bei denen das nahegelegene Pfarrhaus und ein Großteil der Altstadt zerstört wurden, erlitt die Kirche selbst nur geringe Schäden. Diese Widerstandsfähigkeit ist ein Zeugnis ihrer robusten Bauweise und der Entschlossenheit ihrer Gemeinde.

Architektonisches Meisterwerk

Die Pfarrkirche St. Petrus Canisius ist ein Meisterwerk expressionistischer Architektur. Ihr Design zeichnet sich durch ein 58 Meter langes Hauptschiff aus, das deutlich höher ist als die angrenzenden Seitenschiffe und so eine dramatische Silhouette schafft. Die Verwendung von Spitzbögen, verstärkt durch die Farbgestaltung von August Blepp, trägt zu ihrer visuellen Anziehungskraft bei. Der Kirchturm, der 46 Meter hoch ist, ist ein markantes Merkmal, das von verschiedenen Teilen der Stadt aus sichtbar ist.

Die Außenfassade des Gebäudes ist mit Klinkersteinen verkleidet, was ihm ein solides, zeitloses Erscheinungsbild verleiht. Die Westfassade ist mit hohen Arkaden aus Muschelkalk geschmückt, über dem zentralen Eingang befindet sich ein Relief des heiligen Petrus Canisius. Darüber thront eine monumentale Kreuzigungsgruppe, die zur Erhabenheit der Kirche beiträgt.

Erkundung des Inneren

Im Inneren ist die Kirche ebenso beeindruckend. Der Altarbereich präsentiert eine auffällige Christusfigur von Toni Schneider-Manzell, und im Chor befinden sich zwei Reliefaltäre, die Maria Immaculata und dem Apostel Andreas gewidmet sind, gestaltet von Friedrich Thuma. Der Hauptaltar und das Ambo, entworfen von Susanne Wagner, sind moderne Ergänzungen, die sich nahtlos in die historischen Elemente einfügen.

Ein bemerkenswertes Highlight ist der Löwentaler Heiligenhimmel, ein großes Gemälde aus dem ehemaligen Kloster Löwental, das im ersten Spitzbogen des Kirchenschiffs ausgestellt ist. Die Seitenkapelle, die für Taufen genutzt wird, besticht durch ein aufwendiges Buntglasfenster von Emil Glückler, das dem Raum Farbe und Licht verleiht.

Die Orgeln der Kirche

Musik spielt eine zentrale Rolle im Leben der Pfarrkirche St. Petrus Canisius. Die Hauptorgel, gebaut von Gerald Woehl im Jahr 1997, verfügt über drei Manuale und ein Pedal mit 57 Registern. Sie integriert Elemente ihres Vorgängers und ist im symphonischen Stil gestaltet, was einen reichen, vollen Klang erzeugt, der die Kirche während Gottesdiensten und Konzerten erfüllt.

Für kleinere Versammlungen bietet eine neobarocke Chororgel, die 1969 von Reiser installiert wurde, eine andere Klangpalette mit ihren 15 Registern. Diese Vielfalt stellt sicher, dass die Kirche eine breite Palette musikalischer Stile aufnehmen kann, was ihr liturgisches und kulturelles Angebot bereichert.

Die Glocken von St. Petrus Canisius

Der Glockenturm der Kirche beherbergt ein Set von Glocken mit einer bewegten Vergangenheit. Ursprünglich 1928 eingeweiht, wurden die meisten Glocken während des Zweiten Weltkriegs requiriert, sodass nur eine übrig blieb. In den 1950er Jahren wurde das Set wieder vervollständigt, und 1988 wurde die größte Glocke, a0, hinzugefügt, um das harmonische Ensemble zu komplettieren. Die Klänge der Glocken hallen durch die Stadt, markieren die Zeit und rufen die Gläubigen zum Gottesdienst.

Zusammenfassend ist die Pfarrkirche St. Petrus Canisius nicht nur ein Ort der Anbetung, sondern auch ein Leuchtfeuer der Gemeinschaft und Geschichte in Friedrichshafen. Ihre architektonische Schönheit und reiche Geschichte machen sie zu einem faszinierenden Ziel für jeden, der die Region besucht. Ob ihr von ihrer spirituellen Bedeutung, ihren architektonischen Merkmalen oder ihrem musikalischen Erbe angezogen werdet, diese Kirche bietet einen einzigartigen Einblick in das Herz dieser lebendigen Stadt.

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