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Mennonitenkirche Friedrichstadt

Mennonitenkirche Friedrichstadt Friedrichstadt

Mennonitenkirche Friedrichstadt

Die Mennonitenkirche in Friedrichstadt, einer malerischen Stadt in Schleswig-Holstein, Deutschland, ist ein verstecktes Juwel, das Geschichten von religiöser Toleranz und kultureller Vielfalt erzählt. Diese bescheidene Kirche, mit ihrer unauffälligen Fassade, birgt eine reiche Geschichte, die bis ins frühe 17. Jahrhundert zurückreicht, als Friedrichstadt als Zufluchtsort für religiöse Flüchtlinge gegründet wurde.

Die historische Vielfalt von Friedrichstadt

Friedrichstadt wurde 1621 von Herzog Friedrich III. von Holstein-Gottorp gegründet, mit dem Ziel, eine Stadt der Religionsfreiheit in einer überwiegend lutherischen Region zu schaffen. Zu den ersten Siedlern gehörten Mennoniten, die vor Verfolgung in den Niederlanden und umliegenden Gebieten flohen. Sie wurden von anderen religiösen Gruppen begleitet, darunter Lutheraner, Remonstranten, Katholiken und Juden, was eine lebendige Mischung von Glaubensrichtungen und Kulturen schuf.

Die Mennoniten, bekannt für ihren pazifistischen Glauben und ihr einfaches Leben, integrierten sich schnell in die Gemeinschaft und trugen als geschickte Händler und Handwerker bei. Im frühen 18. Jahrhundert machten sie etwa 20% der Bevölkerung Friedrichstadts aus. Anfangs fehlte ihnen ein eigener Ort für Gottesdienste, weshalb sie ihre Versammlungen in privaten Häusern abhielten, bis sie 1708 ihre getrennten Gemeinden vereinten und das Speicherhaus Alte Münze erwarben, um die Mennonitenkirche in dessen Anbau zu gründen.

Die architektonische Einfachheit der Mennonitenkirche

Die Mennonitenkirche ist ein Ausdruck der Werte der Mennoniten und spiegelt ihre Betonung auf Einfachheit und Funktionalität wider. Im Gegensatz zu traditionellen Kirchen fehlt ihr ein Turm oder aufwendige Verzierungen. Die zentrale Kanzel ist für Predigten gestaltet und hebt das gesprochene Wort hervor, anstatt visuelle Ausschmückungen. Dieser minimalistische Ansatz schafft eine Atmosphäre der Ruhe und Besinnung, die Besucher einlädt, die spirituelle Essenz der Kirche zu schätzen.

Heute dient die Kirche auch der dänischen lutherischen Gemeinde, was sie zu einem Simultaneum macht, in dem verschiedene Konfessionen denselben heiligen Raum teilen. Diese Zusammenarbeit hat Elemente eingeführt, die in Mennonitenkirchen unüblich sind, wie ein Kruzifix und einen Altar, die die harmonische Koexistenz verschiedener Glaubensrichtungen symbolisieren.

Musikalisches Erbe und besondere Merkmale

Im Inneren der Kirche ziehen zwei Orgeln die Aufmerksamkeit von Musikliebhabern auf sich. Die ältere Orgel aus dem Jahr 1852 befindet sich auf der Empore, wird jedoch nicht mehr genutzt. Ihre Geschichte ist faszinierend, da sie ursprünglich als Schulorgel in Koldenbüttel gebaut wurde und möglicherweise Pfeifen aus der St.-Pauli-Kirche in Hamburg-Altona enthält, die von Otto Diedrich Richborn, einem Schüler des berühmten Orgelbauers Arp Schnitger, gefertigt wurden.

In der Nähe des Eingangs liegt das Kamertje, der traditionelle Versammlungsraum für die Kirchenältesten. Dieser kleine Raum erinnert an das administrative Erbe der Kirche und das Engagement der Gemeinde, ihre kulturelle Identität zu bewahren.

Der Mennonitenfriedhof: Ein Spaziergang durch die Zeit

Hinter der Kirche bietet der Mennonitenfriedhof einen ruhigen Rückzugsort in die Geschichte. Viele Grabsteine stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert und erzählen jeweils eine eigene Geschichte. Der Friedhof ist weiterhin aktiv und setzt die Tradition der Mennonitenbestattungen fort, wodurch das Erbe derjenigen bewahrt wird, die Friedrichstadts einzigartigen Charakter geprägt haben.

Besucher können im Museum in der Alten Münze die Bestattungsaufzeichnungen aus dem 18. Jahrhundert erkunden, die Einblicke in das Leben der frühen Einwohner der Stadt und ihren bleibenden Einfluss auf die Gemeinschaft bieten.

Eine lebendige Gemeinschaft

Heute bleibt die Mennonitengemeinde, obwohl klein, lebendig mit etwa 30 Mitgliedern. Sie werden von Pastoren aus Hamburg-Altona unterstützt, um die Fortsetzung ihrer spirituellen Praktiken zu gewährleisten. Die dänische Gemeinde, die die Kirche teilt, hält jeden Sonntag Gottesdienste in dänischer Sprache ab und bereichert so das kulturelle Gefüge von Friedrichstadt weiter.

Die Mennonitenkirche Friedrichstadt ist nicht nur ein Ort des Gebets; sie ist ein Symbol für Widerstandsfähigkeit und Einheit. Ihre Mauern hallen die Geschichten derer wider, die Zuflucht suchten und in Friedrichstadt ein Zuhause fanden und ein Vermächtnis von Toleranz und Akzeptanz hinterließen, das Besucher aus aller Welt weiterhin inspiriert.

Abschließend bietet ein Besuch der Mennonitenkirche Friedrichstadt mehr als nur einen Blick in die Vergangenheit; er bietet die Gelegenheit, über die dauerhafte Kraft von Glauben und Gemeinschaft nachzudenken. Ob ihr Geschichtsinteressierte, kulturelle Entdecker oder einfach auf der Suche nach einem Moment der Ruhe seid, diese charmante Kirche lädt euch ein, ihre zeitlose Anziehungskraft zu entdecken.

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