Die Fraumünsterkirche in Fritzlar liegt etwas östlich vom historischen Stadtkern und vereint auf faszinierende Weise Geschichte und architektonische Schönheit. Diese bezaubernde Kirche, deren Ursprünge bis ins Jahr 1260 zurückreichen, bietet einen Einblick in vergangene Zeiten und lädt Besucher ein, ihre geschichtsträchtigen Mauern und die ruhige Umgebung zu erkunden. Einst wurde angenommen, dass sie Teil eines kurzlebigen Klosters war, doch diese Theorie wird heute weitgehend angezweifelt, was ihren Ursprüngen eine geheimnisvolle Note verleiht.
Die Kirche ist eine reizvolle Mischung aus gotischer Eleganz und romanischen Überbleibseln, die der Heiligen Maria gewidmet ist. Das rechteckige Kirchenschiff bewahrt viel von seinem romanischen Charakter, mit rundbogigen Fenstern und einem zugemauerten romanischen Portal mit einem Giebelsturz. Veränderungen aus dem 12. Jahrhundert und spätgotische Modifikationen verleihen ihrer Struktur zusätzliche Raffinesse. Der quadratische Chor, der im 13. Jahrhundert erweitert wurde, zeigt Spuren eines ehemaligen Rippengewölbes und hochgotische Fresken aus dem 13. und frühen 14. Jahrhundert, die Szenen wie die Anbetung der Heiligen Drei Könige, die Kreuzigung mit Maria und Johannes sowie Christus als Weltenrichter darstellen.
Die Fraumünsterkirche hat im Laufe ihrer Existenz viele Stürme überstanden, im wahrsten Sinne des Wortes. Sie erlitt schwere Schäden während des Dreißigjährigen Krieges und wurde erst 1675 wiederhergestellt. Die verbliebenen Steine wurden mit einem Fachwerkbau erhöht, der mit einem Walmdach und einem sechseckigen Dachreiter gekrönt wurde. In dieser Zeit wurde auch das hessische Wappen mit einer Inschrift zur Restaurierung der Kirche hinzugefügt. Um 1700 wurde im Inneren des Kirchenschiffs eine Empore eingebaut, die das historische Gefüge bereicherte.
Im Inneren beherbergt die Kirche ein prächtiges Orgelgehäuse, das 1630 von Jacob Hein gefertigt wurde und ursprünglich aus der Fritzlarer Minoritenkirche stammt. Die Orgel selbst wurde 1962/63 eingebaut und verleiht dem heiligen Raum einen harmonischen Klang. An der Westwand befindet sich der Grabstein des Ritters Philipp von Wildungen, der 1544 verstarb und an die lange Verbindung der Kirche mit der lokalen Gemeinschaft erinnert. Im Dachreiter läutet eine kleine Glocke bei Gottesdiensten und Veranstaltungen, deren Klang die Zeit überdauert.
Die Fraumünsterkirche wurde erstmals 1962/63 restauriert und von 1991 bis 1996 umfassend renoviert, um ihre Erhaltung für zukünftige Generationen zu sichern. Das gesamte Kirchenareal ist von einer hohen Mauer aus dem Jahr 1731 umgeben, die mit barocken Torpfosten einen Hauch von Eleganz verleiht. Im Kirchhof markieren ein Steinkreuz und ein niedriger Vogtstein den Ort des freien Bauernhofgerichts, das hier vom 13. bis zum frühen 19. Jahrhundert bestand und die Rolle der Kirche in der rechtlichen Geschichte der Region weiter festigt.
Die Kirche tauchte erstmals 1260 in den Aufzeichnungen unter dem Patronat der Grafen von Ziegenhain auf, die sie 1340 dem Petersstift Fritzlar übertrugen. 1377 wurde die Kirche zum Ort der Versöhnung und beendete eine langjährige Fehde zwischen den Herren von Dalwigk und der Stadt Fritzlar. Ihre Lage auf kurmainzischem Fritzlarer Gebiet, jedoch als Pfarrkirche für das hessische Dorf Obermöllrich dienend, führte zu häufigen Streitigkeiten, insbesondere nach der Reformation 1527, als sie eine evangelische Pfarrkirche wurde.
Bereits 1528 stand die Kirche unter der Obhut des Predigers Jost Runcke, dessen Predigten 300 bis 400 begeisterte Zuhörer aus Fritzlar anzogen. 1596 wurde die Kirche endgültig Obermöllrich zugeordnet, das 1585 auch zum Sitz des Pastors wurde. Bis 1900 diente sie als Friedhofskirche für die Gemeinde Obermöllrich. Vor der Säkularisierung des Fritzlarer Franziskanerklosters und dem Erwerb der ehemaligen Klosterkirche durch die lokale evangelische Gemeinde diente die Fraumünsterkirche auch als Pfarrkirche für die evangelischen Bürger von Fritzlar.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Fraumünsterkirche in Fritzlar nicht nur eine Kirche ist, sondern ein Zeugnis für die Widerstandsfähigkeit und den Geist einer Gemeinschaft, die die Zeiten überdauert hat. Ihre Mauern erzählen Geschichten von Glauben, Konflikt und Versöhnung und machen sie zu einem Muss für jeden, der sich für das reiche Geflecht von Geschichte und Architektur interessiert, das diese bezaubernde Region Hessens, Deutschland, prägt.
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