Der Cristo Yacente von El Pardo, auf Spanisch als Cristo yacente de El Pardo bekannt, ist ein Meisterwerk der barocken Bildhauerei, das Besucher mit seiner ruhigen und zugleich ergreifenden Darstellung des ruhenden Christus fasziniert. Im historischen Kloster der Kapuziner im Madrider Stadtteil El Pardo gelegen, stellt dieses bemerkenswerte Werk von Gregorio Fernández ein eindrucksvolles Zeugnis der künstlerischen Fähigkeiten und tiefen spirituellen Ausdruckskraft des frühen 17. Jahrhunderts dar.
Die Ursprünge des Cristo Yacente von El Pardo sind sowohl in königlicher Förderung als auch in künstlerischer Exzellenz verwurzelt. Laut Überlieferung beauftragte König Philipp III. die Skulptur im Jahr 1605 als Geschenk zur Feier der Geburt seines ersten Sohnes, der später König Philipp IV. werden sollte. Gregorio Fernández, damals ein junger und talentierter Bildhauer, schuf dieses exquisite Werk in Valladolid, wo sich der spanische Hof zu dieser Zeit befand.
Entgegen dieser frühen Entstehungstheorie argumentieren einige Historiker, dass die Skulptur um 1614-1615 während Fernández' reifer Schaffensperiode entstanden sei. Sie stützen sich dabei auf die hohe künstlerische Qualität des Werkes, die eher auf die Hand eines erfahrenen Meisters als eines jungen Künstlers hinweist. Unabhängig vom genauen Entstehungsdatum war die Skulptur zweifellos ein bedeutendes Werk in Fernández' Karriere und ein Highlight der spanischen Barockkunst.
Im Jahr 1615 wurde der Cristo Yacente dem Kloster der Kapuziner gespendet, wo er seitdem verblieben ist, außer in Zeiten von Konflikten. Während des Spanischen Unabhängigkeitskrieges versteckten die Einheimischen die Skulptur, um sie zu schützen, und während des Spanischen Bürgerkriegs wurde sie an mehrere Orte verlegt, darunter das Prado-Museum und der Königspalast von El Pardo, bevor sie 1939 an ihren ursprünglichen Standort zurückkehrte.
Besucher des Klosters der Kapuziner können den Cristo Yacente in einer eigens dafür errichteten Seitenkapelle finden, die zwischen 1830 und 1833 vom Architekten Isidro González Velázquez entworfen wurde. Die Kapelle bietet eine ruhige und kontemplative Umgebung, die die spirituelle Wirkung von Fernández' Werk verstärkt.
Die Skulptur selbst ist eine kraftvolle Darstellung von Christus, der auf einem Leichentuch liegt, nachdem er gekreuzigt und im Heiligen Grabmal abgelegt wurde. Dieses Thema des liegenden Christus war ein beliebtes Motiv in der spanischen Bildhauerei des 16. und 17. Jahrhunderts, das von Künstlern wie Juan de Juni, Gaspar Becerra und Francisco de la Maza erforscht wurde. Fernández' Interpretation sticht jedoch durch ihre emotionale Tiefe und technische Meisterschaft hervor.
Der Cristo Yacente ist so gestaltet, dass er von der Seite betrachtet wird, mit dem Kopf Christi, der nach rechts geneigt ist, und seinem leicht angehobenen rechten Bein. Sein Kopf und ein Teil seines Oberkörpers ruhen auf einem Kissen, was die seitliche Perspektive weiter betont. Die Arme sind symmetrisch auf dem Bett ausgestreckt, und das Haar ist sorgfältig auf beiden Seiten des Kissens arrangiert, wodurch eine ausgewogene Komposition entsteht.
Fernández vermied geschickt jegliche offensichtlichen Zeichen von Totenstarre und entschied sich stattdessen für eine subtile Schwellung des Körpers, um die Realität des Todes zu vermitteln. Die Wunden und Verletzungen, die während der Passion und Kreuzigung zugefügt wurden, sind akribisch dargestellt und folgen den stilistischen Konventionen der spanischen barocken religiösen Skulptur. Diese Details, kombiniert mit der lebensechten Polychromie, machen den Cristo Yacente zu einer tief bewegenden und realistischen Darstellung des Opfers Christi.
Der Cristo Yacente wird in einer kunstvollen Bronze- und Marmorurne aufbewahrt, die 1940 von Félix Granda geschaffen wurde. Diese schöne Hülle war ein Geschenk von Francisco Franco, der zu dieser Zeit im nahegelegenen Königspalast von El Pardo residierte. Die Urne schützt nicht nur die Skulptur, sondern trägt auch zu ihrer visuellen und symbolischen Pracht bei, wodurch sie zu einem Mittelpunkt der Verehrung und künstlerischen Bewunderung wird.
Das Kloster der Kapuziner, das 1612 unter der Schirmherrschaft von König Philipp III. gegründet wurde, ist eine historische und spirituelle Oase im Stadtteil El Pardo. Die Kirche des Klosters, mit ihrer einfachen und dennoch eleganten Architektur, bietet einen passenden Hintergrund für den Cristo Yacente. Besucher können die Kirche und ihre Kapellen erkunden und dabei Einblicke in das religiöse und kulturelle Erbe der Region gewinnen.
Über den Cristo Yacente hinaus bietet das Kloster einen ruhigen Rückzugsort vom Trubel Madrids. Der umliegende Stadtteil El Pardo, mit seiner üppigen Vegetation und historischen Stätten, lädt Besucher ein, tiefer in das reiche Geflecht der spanischen Geschichte und Spiritualität einzutauchen.
Abschließend lässt sich sagen, dass der Cristo Yacente von El Pardo nicht nur eine Skulptur ist, sondern ein tiefes Ausdrucksmittel von Glaube, Kunstfertigkeit und Geschichte. Ob ihr nun Kunstliebhaber, Geschichtsinteressierte oder spirituelle Sucher seid, ein Besuch dieses bemerkenswerten Meisterwerks wird sicherlich einen bleibenden Eindruck in eurem Herzen und Geist hinterlassen. Daher solltet ihr das Kloster der Kapuziner und seinen wertvollen Cristo Yacente unbedingt in eure Reiseroute aufnehmen, wenn ihr die pulsierende Stadt Madrid erkundet.
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