In der ruhigen Landschaft von Fürstenberg/Havel in Brandenburg, Deutschland, befindet sich ein eindrucksvolles und bewegendes Denkmal: die Gedenkkugel für die verfolgten und ermordeten lesbischen Frauen und Mädchen. Dieses Denkmal, eine schlichte, aber bedeutungsvolle Terrakottakugel, ehrt die lesbischen Frauen und Mädchen, die während des NS-Regimes in den Konzentrationslagern Ravensbrück und Uckermark Verfolgung, Inhaftierung und Tod erlitten haben. Es ist ein Zeugnis für Widerstandskraft und Erinnerung und stellt sicher, dass die Geschichten dieser Frauen nicht in Vergessenheit geraten.
Die Gedenkkugel wurde am 1. Mai 2022, zum 77. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Ravensbrück, offiziell eingeweiht. Dieses von der Künstlerin Petra Abel geschaffene Denkmal ist einzigartig in seiner ausschließlichen Widmung an lesbische Opfer und markiert einen bedeutenden Moment in der Anerkennung ihres Leidens. Die Kugel, etwa 80 cm im Durchmesser, besteht aus rotem gebranntem Ton und trägt eine handgeschriebene Botschaft, die mit weißer Glasur hervorgehoben ist: „Zur Erinnerung an alle lesbischen Frauen und Mädchen in den Frauenkonzentrationslagern Ravensbrück und Uckermark. Sie wurden verfolgt, inhaftiert, auch ermordet. Ihr seid nicht vergessen.“ Über der Inschrift formen Hände ein Dreieck, das Solidarität und Erinnerung symbolisiert.
Die Geschichte des Konzentrationslagers Ravensbrück ist ein düsteres Kapitel im Verlauf des Zweiten Weltkriegs. Als größtes Frauenkonzentrationslager im nationalsozialistischen Deutschland beherbergte es etwa 132.000 Frauen, darunter auch solche, die wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt wurden. Obwohl weibliche Homosexualität nicht unter Paragraph 175 des Reichsstrafgesetzbuchs kriminalisiert war, wurden lesbische Frauen oft unter anderen Vorwänden, wie der Bezeichnung als asozial oder kriminell, ins Visier genommen. Die Gedenkkugel möchte auf diese Ungerechtigkeiten aufmerksam machen und jene ehren, die unvorstellbare Härten ertragen mussten.
Der Weg zur Errichtung dieses Denkmals war von Herausforderungen geprägt. Aktivistinnen aus Deutschland und Österreich, vereint unter der Initiative Autonome Feministische Frauen und Lesben, setzten sich unermüdlich dafür ein, einen gewidmeten Raum für lesbische Opfer innerhalb der Gedenkstätte Ravensbrück zu schaffen. Trotz anfänglicher Widerstände und bürokratischer Hürden führte ihr Durchhaltevermögen letztlich zur Installation der Gedenkkugel. Dieses Denkmal ist nicht nur ein Symbol der Erinnerung, sondern auch ein Sieg für diejenigen, die für Sichtbarkeit und Anerkennung der Verfolgung lesbischer Frauen während der NS-Zeit kämpften.
Besucher der Gedenkstätte Ravensbrück werden von einer Landschaft empfangen, die zur Reflexion und zum Nachdenken einlädt. Die Gedenkkugel befindet sich in der Nähe der Mauer der Nationen, einem Ort von großer historischer Bedeutung. Diese Gegend, umgeben von üppigem Gras und Bäumen, bietet eine friedliche Umgebung, in der Besucher ihren Respekt zollen können. Von hier aus kann man auf den ruhigen Schwedtsee blicken, mit der eindrucksvollen Bronzeskulptur „Die Tragende“ von Will Lammert, die am Ufer Wache hält. Die Stadt Fürstenberg ist über den See hinweg sichtbar und trägt zur friedlichen Kulisse bei.
Die Gedenkstätte Ravensbrück ist nicht nur ein Ort des Gedenkens, sondern auch ein Bildungsort. Sie bietet ein umfassendes Verständnis der während des Holocaust begangenen Gräueltaten und der spezifischen Erfahrungen von Frauen und lesbischen Opfern. Das Denkmal ermutigt die Besucher, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und ein tieferes Bewusstsein für die Vergangenheit zu entwickeln, um eine inklusivere Zukunft zu gestalten.
Die Errichtung der Gedenkkugel ist ein Zeugnis für den anhaltenden Geist derjenigen, die Gerechtigkeit und Anerkennung für marginalisierte Gruppen suchen. Sie erinnert an die Bedeutung, alle Opfer der Verfolgung anzuerkennen und sicherzustellen, dass ihre Geschichten erzählt werden. Wenn Besucher das Denkmal verlassen, tragen sie das Vermächtnis dieser Frauen mit sich und stellen sicher, dass ihr Mut und ihre Widerstandskraft künftige Generationen weiterhin inspirieren.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Gedenkkugel für die verfolgten und ermordeten lesbischen Frauen und Mädchen mehr als nur ein Denkmal ist; sie ist ein starkes Symbol der Erinnerung und des Widerstands. Sie steht als Leuchtfeuer der Hoffnung und als Aufruf zum Handeln, uns an die Vergangenheit zu erinnern und für eine Welt zu kämpfen, in der alle Menschen frei von Verfolgung und Diskriminierung leben können. Ein Besuch dieses Denkmals ist eine tiefgreifende und bewegende Erfahrung, die die Möglichkeit bietet, jene zu ehren, die gelitten haben, und über den fortwährenden Kampf für Gleichheit und Gerechtigkeit nachzudenken.
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