In der malerischen bayerischen Stadt Garmisch-Partenkirchen, eingebettet in die atemberaubende Alpenlandschaft, steht die prächtige St. Martinskirche. Diese katholische Pfarrkirche ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein beeindruckendes Beispiel der süddeutschen Barockarchitektur. Zwischen 1730 und 1734 vom bekannten Architekten Joseph Schmuzer erbaut, ist die St. Martinskirche ein Leuchtfeuer der Geschichte, Kunst und Spiritualität, das Besucher aus aller Welt anzieht.
Die Ursprünge der St. Martinskirche reichen bis etwa 750 n. Chr. zurück, als irische und schottische Mönche begannen, das bayerische Oberland zum Christentum zu bekehren. Man nimmt an, dass in dieser Zeit eine hölzerne Kirche zu Ehren des heiligen Martin, des bedeutendsten Heiligen im Fränkischen Reich, errichtet wurde. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die ursprüngliche Holzkirche während der Romanik durch ein steinernes Bauwerk ersetzt.
Im 18. Jahrhundert war die bestehende Kirche für die wachsende Gemeinde zu klein geworden. Daher entschied man sich, eine neue Kirche südlich der Loisach am Rande des Loisachgries auf einem Gelände namens Nikolausanger zu bauen. Der Grundstein wurde am 15. August 1730 von Prälat Patritius, dem Propst von Rottenbuch, gelegt. Der Bau, geleitet von Joseph Schmuzer, wurde 1734 abgeschlossen. Die neue Kirche, erbaut im typischen süddeutschen Barockstil, wurde am 23. September 1734 geweiht und erneut dem heiligen Martin gewidmet.
Interessanterweise sahen die ursprünglichen Pläne zwei Kirchtürme vor, aber aufgrund von Beschränkungen durch den Fürstbischof von Freising, der auch Herrscher von Garmisch und der Grafschaft Werdenfels war, wurde nur einer gebaut. Die gesamten Baukosten beliefen sich auf 12.000 Gulden, wobei die lokale Gemeinschaft durch freiwillige Arbeit erheblich beitrug. Die Steine für die neue Kirche stammten aus der abgerissenen Burg Werdenfels.
In den letzten Jahren wurde die St. Martinskirche umfassend renoviert. Ab 2007 wurden das Dach und die Fassade der Kirche restauriert, gefolgt vom Innenraum, einschließlich der Decken- und Wandfresken, im Jahr 2010. Während der Renovierung wurde schwerer Schaden am Holzfußboden unter den Bänken entdeckt und behoben. Die Renovierung wurde 2011 abgeschlossen und kostete rund 4 Millionen Euro, wobei die Erzdiözese München und Freising den Großteil der Ausgaben übernahm.
Die St. Martinskirche ist eine spätbarocke Hallenkirche mit querhausartigen Kapellen und einem zurückgesetzten Chor. Das dreijochige Langhaus, geschmückt mit schlanken korinthischen Doppelpilastern, strahlt eine Atmosphäre von Offenheit und Licht aus. Die kurzen Gebälke über den Pilasterkapitellen, kombiniert mit den rundbogigen Fenstern und breiten, geschwungenen Halbkreisfenstern, sorgen für reichlich natürliches Licht im Innenraum. Am westlichen Ende der Kirche befindet sich eine Musikempore und darüber eine kleinere Orgelempore.
Besonders bemerkenswert ist das charakteristische Gewölbe der Kirche. Die einzelnen Gewölbesegmente sind kuppelförmig, was bedeutet, dass die Mitte des Gewölbes höher liegt als der Scheitelpunkt des Bogens. Die querhausartigen Kapellen haben gerade Enden, sind mit Quertonnen bedeckt und weisen abgerundete Ecken mit geschwungenen Thermenfenstern auf. Jede Kapelle hat auf ihrer Ostwand einen Oratorienbalkon. Das Gewölbe im Langhaus hat einen flacheren Querschnitt als das im Chor, was zu einem nicht konzentrischen Triumphbogen führt, der zum Chor hinführt. Der Chor selbst besteht aus einem querrechteckigen Joch, das von einer Tonne mit Schlusssteinen bedeckt ist, und einem Altarhaus, das von einer Kuppel überragt wird. Das Altarhaus verfügt über geschwungene Dreipassfenster über den rundbogigen Fenstern.
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Die Deckenmalereien in der St. Martinskirche wurden von Matthäus Günther geschaffen, während die Fresken in der Nähe der Orgelempore von Franz Seraph Zwinck gemalt wurden. Der Hochaltar, eine Säulenarchitektur der korinthischen Ordnung, ist ein Meisterwerk. Seine sechs Säulen tragen ein stark profiliertes Gebälk, über dem sich der Altaraufsatz erhebt, eingerahmt von Volutenstützen und gekrönt von der Jungfrau Maria in einem Strahlenkranz. Das Gebälk des Altars und der Aufsatz sind unterbrochen, mit trompetenden Engelsfiguren, die auf den Gebälkfragmenten sitzen. Das Altarbild, gemalt von Martin Speer aus Regensburg im Jahr 1734, zeigt die Teilung des Mantels des heiligen Martin. Der aufwendig vergoldete Tabernakel befindet sich im Sockelbereich des Hochaltars. Vergoldete Holzstatuen der Heiligen Petrus und Paulus, geschaffen von Anton Sturm aus Füssen im Jahr 1734, flankieren das Altarbild. Die vier Säulen-Seitenaltäre am Choreingang, geschaffen von Franz Xaver Schmädl aus Weilheim im Jahr 1752, und die Kapellenaltäre an den Endwänden aus dem späten 18. Jahrhundert spiegeln die Beruhigung der Formen wider, die den nahenden Klassizismus ankündigen.
Die Orgel der Kirche, gebaut 1978 vom Orgelbauer Gerhard Schmid aus Kaufbeuren, ist ein mechanisches Schleifladeninstrument mit 29 Registern, verteilt auf drei Manualwerke und ein Pedal. Die Ton- und Registertraktur der Orgel sind mechanisch, und sie verfügt über die Koppeln I/II, III/II, I/P, II/P und III/P.
Im Kirchturm befindet sich ein monumentales Geläut aus acht Bronzeglocken. Sieben dieser Glocken wurden 1958 von Karl Czudnochowsky in Erding gegossen, während die sechste Glocke eine historische Glocke aus dem Jahr 1513 ist.
Die St. Martinskirche in Garmisch-Partenkirchen ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern ein Zeugnis der reichen Geschichte, architektonischen Pracht und künstlerischen Erbes der Stadt. Ein Besuch dieser prächtigen Kirche bietet eine ruhige und bereichernde Erfahrung und macht sie zu einem Muss für jeden, der diese schöne bayerische Stadt erkundet.
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