Im Herzen von Gießen, Deutschland, befindet sich das Theater Gießen (lokal bekannt als Stadttheater Gießen), ein Symbol für kulturelles Erbe und künstlerischen Ausdruck. Dieses prächtige Bauwerk am Berliner Platz ist nicht nur ein Theater, sondern auch ein historisches Denkmal, das eine zentrale Rolle in der kulturellen Entwicklung der Stadt gespielt hat. Mit seiner neoklassizistischen Architektur, die Elemente des Jugendstils integriert, ist das Theater Gießen ein visueller und kultureller Genuss, der ein vielfältiges Repertoire bietet, darunter Opern, Musicals, Operetten, klassische und zeitgenössische Stücke sowie moderne Tanzaufführungen.
Die Geschichte des Theaters Gießen begann im Jahr 1890, als eine Gruppe von Gießener Bürgern, angeführt von dem Universitätsprofessor Carl Fromme, einen Theaterverein gründete, um die Theaterkultur der Stadt zu fördern. Zunächst konzentrierte sich der Verein darauf, Gastaufführungen externer Ensembles zu veranstalten. Doch bis 1897 erweiterte sich unter Frommes Leitung die Vision, Gießen zu einem festen Theaterstandort zu machen. Diese Vision führte zur Bildung einer Theaterunion mit den Städten Marburg und Bad Nauheim in der Saison 1902/1903.
Das bestehende Theater in Gießen erwies sich als unzureichend, was den Verein dazu veranlasste, den Bau eines eigenen Theatergebäudes zu verfolgen. Trotz anfänglicher finanzieller Schwierigkeiten bot die Stadt Gießen 1903 ein Grundstück kostenlos an. Diese Geste, kombiniert mit einer Bürgerinitiative, die zwei Drittel der Baukosten aufbrachte, führte zur Verwirklichung des Theaters Gießen. Das Gebäude, das 1907 zu Kosten von 630.000 Mark fertiggestellt wurde, steht als Zeugnis des bürgerlichen Gemeinschaftsgeistes, wie über dem Portal eingraviert: EIN DENKMAL BÜRGERLICHEN GEMEINSINNS.
Der architektonische Entwurf des Theaters Gießen stammt von der renommierten Wiener Architekturfirma Fellner & Helmer in Zusammenarbeit mit dem Gießener Architekten Hans Meyer, der den Bau überwachte. Das Design des Gebäudes, beeinflusst vom Jugendstil, ähnelt anderen Theatern, die von Fellner & Helmer entworfen wurden, wie denen in Klagenfurt und Jablonec nad Nisou. Dieses architektonische Meisterwerk vereint neoklassizistische und Jugendstilelemente und macht es zu einer einzigartigen und faszinierenden Struktur.
Die Hauptfassade des Theaters Gießen ist mit aufwendigen Details verziert. Die sandfarbene Stuckfassade erhebt sich über einem Sockel aus Ettringer Tuffstein. Die drei großen, dunkelbraunen Eingangstore, die von einem Glasdach geschützt werden, führen zu einem Vestibül mit sechs hohen, schmalen Fenstern, die in Weiß gerahmt sind und Jugendstil-Buntglas enthalten. Die Fassade ist weiter mit sieben allegorischen Darstellungen geschmückt, darunter Bosheit, Hohn, Lust, Satyr, Verachtung, Witz und Zorn. Die Statuen von Thalia, der Muse der Komödie, und Melpomene, der Muse der Tragödie, flankieren die Inschrift von Friedrich Schiller: Denn aus der Kräfte schön vereintem Streben erhebt sich wirkend erst das wahre Leben.
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Das Theater Gießen öffnete offiziell seine Türen am 27. Juli 1907 mit einer grandiosen Aufführung, die Das Vorspiel auf dem Theater aus Goethes Faust, Heinrich von Kleists Der zerbrochne Krug und Friedrich Schillers Wallensteins Lager umfasste. Der erste Direktor, Hermann Steingoetter, der seit 1903 im Amt war, führte das Theater durch seine frühen Jahre, in denen das gesprochene Drama die Bühne dominierte. In der Saison 1932/1933 erweiterte das Theater sein Angebot um ein eigenes Orchester, was den Weg für das Musiktheater ebnete.
Während des Zweiten Weltkriegs erlitt das Theater am 6. Dezember 1944 durch Brandbomben erhebliche Schäden. Finanzielle Engpässe verzögerten umfassende Reparaturen, aber eine Theaterlotterie im Jahr 1951 ermöglichte die Restaurierung des Zuschauerraums, des Foyers und der Kassenhalle. Das Theater wurde am 18. November 1951 mit einer Aufführung von Richard Wagners Tannhäuser wiedereröffnet. Weitere Renovierungen in den Jahren 1978/1979 und 1998 verbesserten die Einrichtungen des Theaters, darunter die Installation einer Akustikdecke, neue Sitzplätze und die Restaurierung von Jugendstilelementen.
Heute ist das Theater Gießen eines der wenigen Vorkriegsgebäude im Stadtzentrum von Gießen. Es fungiert als Fünfspartenhaus und bietet ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Programm, das verschiedene künstlerische Geschmäcker bedient. Die Hauptbühne, das Großes Haus, bietet Platz für 652 Zuschauer, während die kleinere Bühne, taT, 99 Gästen Platz bietet und eine intime Atmosphäre für experimentelle und zeitgenössische Aufführungen schafft.
Unter der Leitung der Intendantin Simone Sterr seit der Saison 2022/2023 gedeiht das Theater Gießen weiterhin als kultureller Knotenpunkt und zieht Publikum aus der ganzen Region an. Ob ihr Fans klassischer Oper, modernen Tanzes oder zeitgenössischen Theaters seid, ein Besuch im Theater Gießen verspricht ein unvergessliches Erlebnis, das historischen Charme mit modernen Aufführungen verbindet.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Theater Gießen nicht nur ein Aufführungsort ist; es ist ein lebendiges Denkmal für den kulturellen und gemeinschaftlichen Geist von Gießen. Seine geschichtsträchtige Vergangenheit, architektonische Schönheit und lebendige Gegenwart machen es zu einem Muss für alle, die die Kulturlandschaft Hessens erkunden möchten.
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