Die Collégiale Saint-Gervais-Saint-Protais, eingebettet in das malerische Städtchen Gisors in Frankreich, ist eine beeindruckende Mischung aus gotischen und Renaissance-Architekturstilen. Vor Ort als Collégiale Saint-Gervais-Saint-Protais de Gisors bekannt, zeugt diese bemerkenswerte Kirche von Jahrhunderten der Geschichte und Kunstfertigkeit. Sie bietet Besucherinnen und Besuchern einen Einblick in die Vergangenheit und steht zugleich stolz als Symbol des kulturellen Erbes der Region.
Die Geschichte der Collégiale Saint-Gervais-Saint-Protais beginnt im 12. Jahrhundert, wobei der älteste Teil, der zentrale Turm, aus dieser Zeit stammt. Ursprünglich im Jahr 1119 geweiht, erlitt die Kirche 1124 einen verheerenden Brand, der eine Reihe von Wiederaufbauten nach sich zog. Unter der Herrschaft von Ludwig VII. begann um 1160 der Wiederaufbau, und bis 1249 wurde dank der Unterstützung von Königin Blanca von Kastilien ein gotischer Chor fertiggestellt und geweiht.
Das 15. und 16. Jahrhundert waren von bedeutenden Veränderungen geprägt, die durch die Beiträge religiöser Bruderschaften und Handelsgilden vorangetrieben wurden. Die Kirche wurde durch die Hinzufügung von flamboyant-gotischen Elementen erweitert, darunter ein pseudo-Ambulatorium und Strahlkapellen um den Chor. Diese Verschönerungsphase wurde von der renommierten Architektenfamilie Grappin aus der Region Vexin geleitet.
Besucherinnen und Besucher der Collégiale Saint-Gervais-Saint-Protais werden von ihrem beeindruckenden Kreuzgrundriss begrüßt, mit einem Langhaus, das sich über sechs Joche erstreckt. Die doppelten Seitenschiffe erinnern an die großen Basiliken Roms, und die Gesamtlänge der Kirche erstreckt sich auf fast 70 Meter. Das Langhaus selbst erreicht eine Höhe von 24 Metern, vergleichbar mit der Pracht der Kathedrale Notre-Dame in Senlis.
Das Innere ist ein Fest für die Augen, besonders das Langhaus, das im flamboyanten gotischen Stil rekonstruiert wurde. Die hohen Fenster sind ein markantes Merkmal, deren Maßwerk sie optisch verlängert und eine ununterbrochene Erhebung schafft, die typisch für die normannische Flamboyantkunst ist. Die Seitenschiffe, die Anfang des 16. Jahrhunderts fertiggestellt wurden, verfügen über große Buntglasfenster mit hellen Tönen, die die ätherische Atmosphäre im Inneren verstärken.
Die Grosse Tour, oder der Turm des Rosenkranzes, steht als Zeugnis des Renaissance-Einflusses, der im 16. Jahrhundert durch die Kirche wehte. Obwohl unvollständig, zeigt dieser Turm aufwändige Basreliefs, darunter eine Darstellung des Jessebaums aus dem Jahr 1593. Eine elegante Wendeltreppe, die an die im Château de Blois erinnert, führt zur Empore, was der Struktur einen Hauch von Renaissance-Eleganz verleiht.
Das Querhaus der Kirche ist mit dekorativen Galerien und aufwändigen Gewölben geschmückt. Die Südgalerie besticht durch wunderschöne Laubfriese, während das nördliche Querhaus einzigartige Lierne-Gewölbe mit rautenförmigen Mitteltafeln aufweist. Der Chor, 1249 geweiht, ist nach dem Vorbild von Notre-Dame de Paris gestaltet, mit seiner dreigeschossigen Erhebung aus großen Arkaden, Triforium und hohen Fenstern. Der flache Chorschluss ist eine Anspielung auf die englische Kirchenarchitektur.
Die Außenseite der Collégiale Saint-Gervais-Saint-Protais ist ebenso faszinierend. Die Westfassade vereint gotische und Renaissance-Stile, flankiert von zwei Türmen und geschmückt mit einem zentralen Triumphbogen. Die Grosse Tour, obwohl unvollendet, wechselt zwischen dorischen und ionischen Ordnungen und zeigt eine Fülle von barock inspirierten Skulpturen. Die Nordfassade des Querhauses bewahrt fein geschnitzte Holztüren, die zu den ersten gehören, die Renaissance-Motive in der Kirche aufweisen.
Im Inneren beherbergt die Kirche mehrere künstlerische Schätze, darunter eine eindrucksvolle Transi-Skulptur in der Saint-Cler-Kapelle aus dem Jahr 1530. Dieses Hochrelief ist eine ernste Erinnerung an die Sterblichkeit und lädt zur Reflexion über Leben und Tod ein. Die Buntglasfenster sind ein weiteres Highlight, wobei die Kapelle der Jungfrau ein Renaissance-Grisaille-Fenster mit der Darstellung des Lebens der Jungfrau zeigt, das 1545 von Künstlern der Schule von Fontainebleau geschaffen wurde.
Der Besuch der Collégiale Saint-Gervais-Saint-Protais ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Ihre Wände erzählen Geschichten vergangener Jahrhunderte, von mittelalterlichen Kämpfen bis zur Kunst der Renaissance. Dieses architektonische Juwel, mit seiner reichen Geschichte und atemberaubenden Gestaltung, bietet ein unvergessliches Erlebnis für alle, die das malerische Städtchen Gisors erkunden. Ob ihr Architekturbegeisterte oder Geschichtsinteressierte seid, diese Kirche wird sicherlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
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