Im Herzen von Herne, einer Stadt in Nordrhein-Westfalen, erhebt sich die bemerkenswerte St. Bonifatius Kirche. Dieses architektonische Schmuckstück, mit seinen modernen Linien und seiner historischen Bedeutung, ist sowohl ein spiritueller Zufluchtsort als auch ein Zeugnis der sich wandelnden Stadtsilhouette. Wenn ihr durch das geschäftige Stadtzentrum von Herne spaziert, bietet das einzigartige Design und die ruhige Atmosphäre der Kirche eine friedliche Oase fernab des städtischen Trubels.
Die Geschichte der St. Bonifatius Kirche ist eng mit der Entwicklung Hernes verbunden. Die Ursprünge der Kirche reichen bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, eine Zeit, die durch bedeutendes industrielles Wachstum in der Region geprägt war. Vor dieser Ära war Herne überwiegend protestantisch, mit nur wenigen Katholiken. Doch der industrielle Aufschwung zog zahlreiche katholische Familien an, was die Gründung einer neuen Pfarrei erforderte, um ihren spirituellen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Im Jahr 1851 begannen katholische Familien, sich in Herne niederzulassen, was die erste katholische Präsenz seit der Reformation markierte. Die ersten katholischen Gottesdienste wurden in einem gemieteten Haus abgehalten, und die erste offizielle Messe fand am 31. Oktober 1858 statt. Mit dem Wachstum der katholischen Gemeinschaft stieg auch der Bedarf an einem eigenen Gotteshaus. Bis 1860 wurden eine katholische Privatschule und eine provisorische Kirche gegründet, finanziert durch Spenden lokaler katholischer Bewohner.
Die Pfarrei St. Bonifatius wurde offiziell am 19. Januar 1862 als Missionspfarrei gegründet. Ihr Patronat, gewidmet dem heiligen Bonifatius, spiegelt ihre missionarischen Ursprünge wider. Der erste katholische Friedhof in Herne wurde 1865 geweiht, was die Präsenz der Gemeinschaft in der Stadt weiter festigte.
Der Weg zum heutigen Kirchengebäude begann ernsthaft im Jahr 1870, als die Pfarrei ein geeignetes Grundstück an der Bahnhofstraße erwarb, die heute eine Fußgängerzone ist. Die erste Bauphase von 1872 bis 1874 umfasste den Bau des Kirchenschiffs und des Chors, wobei der Grundstein am 22. Mai 1873 gelegt wurde. Die Kirche wurde am 8. Oktober 1886 von Bischof Georg von Kopp aus Fulda geweiht, wodurch die Missionspfarrei zu einer eigenständigen Pfarrei erhoben wurde.
Die zweite Bauphase, abgeschlossen zwischen 1888 und 1889, fügte den markanten Turm hinzu, der vom Architekten Gerhard August Fischer entworfen wurde. Allerdings sah sich die Kirche aufgrund von Senkungen durch den örtlichen Bergbau mit Herausforderungen konfrontiert, was bereits 1890 strukturelle Verstärkungen erforderlich machte.
In den 1970er Jahren erfuhr die Kirche eine bedeutende Umgestaltung. Das heutige Gebäude, errichtet zwischen 1973 und 1974, weist ein modernes Design auf, das sich stark von seinem Vorgänger unterscheidet. Die neue Struktur, die sich hinter der ursprünglichen Kirche befindet, umfasst einen Hauptgottesdienstraum im oberen Stockwerk sowie ein Gemeindezentrum und eine Jugendeinrichtung im unteren Stockwerk. Die alte Kirche wurde daraufhin abgerissen, jedoch blieb der historische Turm erhalten und wurde in eine Ladenzeile integriert, wodurch eine greifbare Verbindung zur Vergangenheit bewahrt wurde.
Beim Betreten der St. Bonifatius Kirche werden Besucher von einem durchdacht gestalteten Inneren empfangen, das Modernität mit Tradition verbindet. Das ursprüngliche Konzept der Kirche als Forumskirche zeigt sich in ihrem offenen, quadratischen Layout, mit einem abgesenkten Altarbereich und gestuften Sitzreihen, die ein Gemeinschaftsgefühl fördern. Die Beleuchtungskörper, die an Straßenlaternen erinnern, verleihen dem Raum eine einzigartige Note.
Die Altarwand ist mit einer einfachen, aber eindrucksvollen Kreuzblume geschmückt, während das Fehlen prominenter Fenster die minimalistische Ästhetik betont. Diese anfängliche Strenge wurde jedoch durch nachfolgende künstlerische Ergänzungen und Renovierungen gemildert. Besonders erwähnenswert ist ein Mosaikfries, der 1978 von Schwester Erentrud Trost, einer Benediktinerin aus Varensell, geschaffen wurde. Dieses Kunstwerk, mit dem Titel Gottes Geschichte mit der Menschheit, zeigt Szenen aus dem Alten und Neuen Testament sowie das Leben des heiligen Bonifatius und fügt dem Raum ein lebendiges erzählerisches Element hinzu.
Besucher betreten die Kirche durch ein Vestibül unterhalb einer Statue des heiligen Bonifatius und passieren dabei eine große Rosenskulptur, die den Grundstein symbolisiert. Im Inneren beherbergt die Kirche mehrere Elemente ihres Vorgängerbaus, darunter die Kreuzwegstationen und den Hochaltar, die als Wandinstallationen wiederverwendet wurden. Die Krippe, die bis ins Jahr 1976 zurückreicht und 2003 neu gestaltet wurde, wird vom ersten Adventssonntag bis Mariä Lichtmess ausgestellt und bietet eine dynamische Darstellung der Weihnachtsgeschichte.
Die sechs Glocken der Kirche, 1954 vom Bochumer Verein gegossen, erklingen in einer harmonischen Tonfolge: a°, h°, cis’, e’, fis’ und a’. Jede Glocke ist einer anderen Figur gewidmet: Christus (a°), St. Bonifatius (h°), St. Maria (cis’), St. Joseph (e’), St. Dionysius (fis’) und St. Barbara (a’). Diese Glocken markieren nicht nur den Lauf der Zeit, sondern rufen auch die Gläubigen zum Gottesdienst und hallen durch die Stadt.
Die Orgel, ein wesentlicher Bestandteil des musikalischen Erbes der Kirche, hat mehrere Transformationen durchlaufen. Die ursprüngliche Orgel, 1948 von Karl Kemper gebaut, wurde größtenteils erhalten und in das neue Kirchengebäude integriert. 1975 baute die Firma S. Sauer eine neue Orgel, die 1983 weiter modifiziert wurde. Die heutige Orgel verfügt über 58 Register, verteilt auf vier Manuale und ein Pedal, und bietet einen reichen und vielseitigen Klang für liturgische und Konzertaufführungen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die St. Bonifatius Kirche mehr als nur ein Ort des Gottesdienstes ist; sie ist ein lebendiges Denkmal des katholischen Erbes von Herne und der Widerstandsfähigkeit ihrer Gemeinschaft. Ihre moderne Architektur, kombiniert mit Elementen historischer Bedeutung, schafft einen einzigartigen und einladenden Raum für sowohl Gemeindemitglieder als auch Besucher. Ob ihr von ihrer Geschichte, ihrer Kunst oder ihrer ruhigen Atmosphäre angezogen werdet, die St. Bonifatius Kirche bietet eine tiefgreifende und bereichernde Erfahrung im Herzen von Herne.
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