Der Kloster Hof in Hof, Bayern, Deutschland, ist ein faszinierender historischer Ort, der eine reiche Geschichte, Kultur und architektonische Schönheit bietet. Unter dem Schatten der ehemaligen Burg und innerhalb der alten Stadtmauern gelegen, beherbergte das Gebiet einst zwei bedeutende Klostereinrichtungen: das Franziskanerkloster und das Klarissenkloster. Heute bieten die Überreste dieser mittelalterlichen Einrichtungen einen fesselnden Einblick in die Vergangenheit, während der Ort modernen Bildungs- und sozialen Zwecken dient.
Das Franziskanerkloster in Hof wurde erstmals in einem Dokument vom 13. Mai 1292 von Erzbischof Erich von Magdeburg erwähnt. Dieses Dokument erlaubte dem Kloster den Ablasshandel zur Selbstfinanzierung. Die Klosterkirche, die dem Heiligen Kreuz geweiht war, wurde zwischen 1351 und 1376 erheblich erweitert und erhielt einen hochgotischen Chor, eine Orgel und einen Kreuzgang um den Innenhof. Die Kirche war eine der ersten in Franken, die eine Orgel besaß, was ihre Bedeutung in der Region unterstrich.
In den frühen Jahren stieß das Kloster auf Widerstand von der örtlichen Geistlichkeit, die die Franziskaner als Konkurrenten um die finanziellen Beiträge der Bevölkerung sahen. Diese Spannungen führten zu einem bemerkenswerten Konflikt mit Pastor Johannes von Schaphstete, der ihre Gottesdienste störte und Beichten, die im Kloster abgelegt wurden, nicht anerkannte. Die Franziskaner suchten schließlich die Intervention von Bischof Heinrich I. von Grünberg und erhielten 1322 uneingeschränkte Erlaubnis für seelsorgerische Tätigkeiten.
Das Kloster erlitt einen erheblichen Rückschlag während der Hussiteninvasion am 25. Januar 1430, als es vollständig niedergebrannt wurde. Die Mönche konnten mit den wertvollsten Teilen ihres Schatzes in das benachbarte Kloster in Eger, etwa 50 Kilometer entfernt, fliehen. Sie kehrten bald zurück und begannen mit Hilfe von Spenden lokaler Bürger und Adliger mit dem Wiederaufbau des Klosters. Bis 1432 erhielten sie die Erlaubnis vom Bischof von Bamberg, Almosen für den Wiederaufbau zu sammeln, und erweiterten ihre Spendenaktionen sogar auf nahegelegene Regionen in Sachsen und Böhmen.
Das Franziskanerkloster in Hof diente auch als Bildungseinrichtung und bot Hausstudien zur Ausbildung neuer Mitglieder des Ordens an. Die Klosterbibliothek, die zum Zeitpunkt der Säkularisation 466 Bände und ein Herbarium enthielt, zeugte von der Rolle des Klosters in der Bewahrung und Verbreitung von Wissen.
Die Reformation führte zum Niedergang des Klosters, da viele Mönche den Orden verließen, um protestantische Prediger zu werden. Bis 1542 wurde das Kloster schließlich aufgelöst, und der Ort wurde in eine Lateinschule umgewandelt, die Vorläuferin des Jean-Paul-Gymnasiums. Die Kirche selbst wurde in eine evangelische Predigtkirche umgewandelt und 1545 in Trinitatiskirche umbenannt. Sie erlitt jedoch im Laufe der Jahre Schäden und wurde schließlich 1802 entweiht. Sie diente verschiedenen weltlichen Zwecken, bevor sie 1902 abgerissen wurde, um Platz für eine Schulverlängerung zu machen.
Das Klarissenkloster in Hof wurde vermutlich um 1287 gegründet, mit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1291. Es lag südlich des Franziskanerklosters, zwischen diesem und der Hofer Burg. Das Kloster wurde 1348 durch eine Spende von Gertrud von Uttenhofen neu gegründet, und ab 1350 wurde eine neue Kirche gebaut. Die Klarissen, von denen viele adliger Herkunft waren, erhielten beträchtliche Land- und Geldzuwendungen von ihren Familien, die die Äbtissinnen kontinuierlich erweiterten.
Im Jahr 1375 vertraute Burggraf Friedrich V. von Nürnberg seine Töchter Anna, Katharina und Agnes dem Kloster an. Katharina, die dem zukünftigen Kaiser Sigismund versprochen war, wurde um 1390 Äbtissin und nach ihrem Tod 1409 von ihrer Schwester Agnes abgelöst.
Die Hussiteninvasion im Jahr 1430 zerstörte auch das Klarissenkloster, und die Nonnen flohen nach Eger, um Sicherheit zu finden. Das Kloster erholte sich nie vollständig von einem Brand im Jahr 1477, der angeblich von einer Nonne verursacht wurde, die mit ihrem Liebhaber fliehen wollte. Trotz dieser Rückschläge blieb das Kloster bis zum Tod der letzten Äbtissin, Amalie von Hirschberg, im Jahr 1564 in Betrieb, danach fiel es unter die Kontrolle des örtlichen Herrschers, Markgraf Georg Friedrich von Brandenburg.
Die verbleibenden Gebäude des Klarissenklosters dienten im Laufe der Jahre verschiedenen Zwecken, darunter als Mädchenschule und Getreidespeicher. Der Ort beherbergte auch das Stadtgefängnis von 1858 bis 1973. Heute wird der erhaltene Ost- und Südflügel vom Diakonischen Werk, einer sozialen Wohlfahrtsorganisation, genutzt, die dort auch ein Café betreibt. Die Dachkonstruktion des Ostflügels, die nach dem Hussitensturm 1444/45 wieder aufgebaut wurde, ist die größte freitragende Balkenkonstruktion in Oberfranken und kann nach Vereinbarung besichtigt werden.
Der Kloster Hof steht als Zeugnis für das bleibende Erbe dieser klösterlichen Einrichtungen. Obwohl sich im Laufe der Jahrhunderte vieles verändert hat, bleibt die historische Bedeutung des Ortes bestehen und bietet Besuchern einen einzigartigen Einblick in die religiöse, bildungs- und sozialgeschichtliche Entwicklung von Hof.
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