Die Stadtkirche St. Marien erhebt sich majestätisch im Zentrum von Homberg (Efze), einer malerischen Stadt im Schwalm-Eder-Kreis im Norden Hessens, Deutschland. Diese beeindruckende Kirche, ein leuchtendes Beispiel gotischer Baukunst, ist sowohl ein Zeugnis religiöser als auch kultureller Geschichte und zieht Besucher aus nah und fern an. Ihr imposantes Erscheinungsbild über dem Marktplatz ist nicht nur ein visueller Genuss, sondern auch ein Symbol des reichen Erbes der Stadt.
Die Geschichte der Stadtkirche St. Marien reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück und macht sie zu einem der bedeutendsten gotischen Bauwerke in Nordhessen. Ihre Bedeutung wird durch ihre Rolle in der Reformation verstärkt; 1526 berief Landgraf Philipp der Großmütige hier die Homberger Synode ein, was den Moment markierte, als Hessen den Protestantismus annahm. Dieses entscheidende Ereignis hat der Kirche den Titel der Reformationskirche Hessens eingebracht.
Die architektonische Reise der Kirche begann mit einer fränkischen Kapelle, die wahrscheinlich vor 900 n. Chr. errichtet wurde, gefolgt von einer romanischen Basilika um 1000 n. Chr. Das heutige Bauwerk, ein prächtiges Beispiel spätgotischer Architektur, wurde im 14. Jahrhundert errichtet. Sein Design ähnelt stark der Elisabethkirche in Marburg, mit seiner großen dreischiffigen Halle und den kunstvoll gestalteten Fenstern.
Die Gewölbe der Kirche ruhen auf sechs runden Säulen, die jeweils mit vier Diensten verziert sind, während der Chor von dreiteiligen Wanddiensten gestützt wird. Die Schlusssteine des Chors sind wunderschön mit Reliefs von Jesus als Menschensohn, dem auferstandenen Christus und dem Lamm Gottes geschnitzt. Eine kleine Sakristei an der Nordseite des Chors spiegelt das Langhaus und den Chor im Miniaturformat wider und trägt zum architektonischen Charme der Kirche bei.
In der nördlichen Seitenschiff hängt ein barockes Kruzifix aus Franken, das einen noch lebenden Jesus zeigt, ein bewegendes Geschenk eines verstorbenen Homberger Unternehmers. Das südliche Seitenschiff beherbergt ein Epitaph zu Ehren zweier Offiziere der Familie de Clement, ein barockes Denkmal, das die Vergänglichkeit von Zeit und Leben reflektiert.
Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal ist eine Wandtafel, die den Brüdern von Bardeleben gewidmet ist, die im Spanischen Erbfolgekrieg gefallen sind. Ihre Geschichte, in Latein erzählt, spricht von Tapferkeit und Opferbereitschaft und verleiht der historischen Erzählung der Kirche Tiefe.
Die Orgel der Kirche, gefertigt von Johann Friedrich Schäffer in den Jahren 1732/33, ist ein Meisterwerk aus Klang und Kunst. Ihr Prospekt, entworfen vom Bildhauer Joseph Dietrich Göhring, ist mit vergoldetem Laubwerk im Régence-Stil, schwebenden Putten und musizierenden Engeln verziert. Die Orgel wurde 1966 technisch und klanglich erneuert und 1988 einer vollständigen klanglichen Umgestaltung unterzogen, was zu dem prächtigen Instrument führte, das heute zu hören ist.
Man kann das gotische Westportal der Kirche nicht übersehen, das mit Löwen, Blattmasken, Engeln und möglicherweise Evangelisten verziert ist. Obwohl es ursprünglich als figürliches Portal gedacht war, bleiben die Baldachine leer. Das Steinwerk des Portals, das Tyle von Frankenberg zugeschrieben wird, ist eine visuelle Erzählung des Übergangs von der chaotischen Welt zum göttlichen Heiligtum.
Das Portal ist ein Meisterwerk mittelalterlicher Symbolik, mit vierzehn Blattmasken und verschiedenen Figuren, die einst dazu dienten, böse Geister abzuwehren und die Gläubigen an ihre spirituelle Reise zu erinnern. Trotz des Fehlens von Skulpturen fasziniert das intricate Design des Portals weiterhin die Besucher.
Das Glockenspiel der Kirche, eine harmonische Mischung aus Geschichte und Klang, besteht aus fünf Bronzeglocken mit unterschiedlichen Tönen. Diese Glocken, untergebracht in einem Stahlglockenturm, werden von verschiedenen Elektromotoren angetrieben und erzeugen eine Symphonie, die durch die Stadt hallt.
Besucher werden merkwürdige Kratzspuren zwischen dem Westportal und dem Brautportal bemerken. Diese Spuren, die vermutlich von Gläubigen stammen, die heiligen Staub sammeln wollten, erzählen eine Geschichte von Glauben und Aberglauben. In Zeiten der Pest wurde angenommen, dass solcher Staub Schutz bietet, ein Zeugnis für die Rolle der Kirche als spirituelle Zuflucht.
Die Stadtkirche St. Marien ist mehr als nur eine Kirche; sie ist ein lebendiges Museum des Glaubens, der Geschichte und der Kunst. Ihre Wände erzählen Geschichten von Reformen und Widerstandsfähigkeit, während ihre architektonische Schönheit Ehrfurcht und Bewunderung weckt. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder neugierige Reisende seid, ein Besuch dieser bemerkenswerten Kirche ist eine unvergessliche Reise durch die Zeit.
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