Tief unter der malerischen Stadt Homburg im Saarland, Deutschland, verbirgt sich ein geologisches und historisches Kleinod: die Schlossberghöhlen. Diese Höhlen aus rotem Sandstein sind die größten ihrer Art in Europa und bieten ein faszinierendes Labyrinth von Tunneln und Kammern, das sich über 140 Meter in der Länge und 60 Meter in der Breite erstreckt. Dieses unterirdische Wunder ist nicht nur ein Naturphänomen, sondern auch ein Zeugnis menschlicher Ingenieurskunst und Widerstandsfähigkeit, da es im Laufe der Jahrhunderte verschiedenen Zwecken diente.
Die Ursprünge der Schlossberghöhlen sind von Geheimnissen umgeben, doch es ist klar, dass diese Höhlen nicht allein durch natürliche Prozesse entstanden sind. Der einzigartige rote Sandstein, bekannt als Buntsandstein, neigt nicht zur Verkarstung, was bedeutet, dass die Höhlen von Menschenhand geschaffen wurden. Man nimmt an, dass die ersten Ausgrabungen bis ins frühe Mittelalter zurückreichen und möglicherweise als Fluchtwege für die darüberliegende Festung Hohenburg dienten.
Im Laufe der Zeit wurde der weiche und bröckelige Sandstein zu einer wertvollen Ressource. Der hohe Quarzgehalt machte ihn ideal für die Glasproduktion, später wurde er als Scheuersand zum Reinigen und als Formsand in der Eisenindustrie genutzt. Spuren von Bergbauaktivitäten sind in den Höhlen noch sichtbar und zeigen die verschiedenen Sandsteinschichten, die durch dünne, brüchige, aber tragende Schichten getrennt sind.
Die erste urkundliche Erwähnung der Höhlen stammt aus dem Jahr 1671, als sie als Gegenmine oder Mine bezeichnet wurden. Während der Herrschaft des französischen Königs Ludwig XIV. wurden die Festung Hohenburg und die Stadt Homburg befestigt, und die Höhlen dienten als Magazin für die Festung. Doch die Befestigungen wurden 1697 und 1714 wieder abgebaut. Die Höhlen wurden 1932 wiederentdeckt und während des Zweiten Weltkriegs als Luftschutzbunker genutzt.
In unmittelbarer Nähe der roten Sandsteinhöhlen befindet sich ein Bunkerkomplex, der Anfang der 1950er Jahre unter der Leitung der damaligen saarländischen Regierung gebaut wurde. Diese Bunker wurden in den unteren neun Ebenen der Höhlen errichtet und geheim gehalten. Um die Bauaktivitäten zu tarnen, wurde das Schlossberghotel (ehemals Sporthotel) über dem Bunkerbereich errichtet. Obwohl der Bunkerausbau 1955 eingestellt wurde, ist das Gebiet von den Höhlen aus zugänglich und kann bei Führungen erkundet werden.
Interessanterweise verbindet ein 30 Meter tiefer vertikaler Schacht den Bunkerkomplex mit einem Tunnel der Karlsberg Brauerei. Diese Brauerei nutzte einst die Haupt- und Seitentunnel, die in den Berg führten, was der vielschichtigen Geschichte der Schlossberghöhlen eine weitere Facette hinzufügt.
Der Sandstein in den Schlossberghöhlen gehört zum mittleren Buntsandstein, einem Sedimentgestein, das während der Triaszeit durch Wind- und Meeresablagerungen entstand. Der Eisengehalt im Gestein verleiht ihm eine rötliche Färbung, während der restliche Sandstein überwiegend gelblich ist und zu etwa 95 % aus Quarz besteht. Die Höhlen haben das ganze Jahr über eine konstante Temperatur von 10 Grad Celsius, bei einer Luftfeuchtigkeit von 80 bis 90 Prozent.
Besucher können die wellenförmigen fossilen Rippelmarken im Sandstein bestaunen, die von den uralten Umweltbedingungen zeugen, die dieses geologische Wunder geformt haben.
Die Höhlen wurden 2003 für Besucher geschlossen, nachdem eine erhebliche Menge Sand von der Decke des Thronsaals gefallen war. Sie wurden daraufhin als Besucherbergwerk deklariert und unterlagen dem Bergrecht. Umfangreiche Renovierungsarbeiten folgten, darunter die Installation neuer Elektroanlagen und die Verstärkung instabiler Bereiche mit Stahlkonstruktionen. Seit 2007 ist die zehnte Ebene als Schauhöhle für Besucher geöffnet. Nach weiteren Renovierungen sind auch die elfte und zwölfte Ebene zugänglich.
Die Schlossberghöhlen sind täglich von Februar bis November für Besucher geöffnet. Die Führungen bieten einen faszinierenden Einblick in die Geschichte, Geologie und die verschiedenen Nutzungen der Höhlen im Laufe der Jahrhunderte. Die unheimliche, aber bezaubernde Atmosphäre, kombiniert mit dem reichen historischen Kontext, macht einen Besuch der Schlossberghöhlen zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Zusammengefasst sind die Schlossberghöhlen nicht nur eine Reihe von Höhlen, sondern eine Reise durch die Zeit. Von ihren geheimnisvollen mittelalterlichen Ursprüngen bis zu ihrer Rolle im industriellen Bergbau und als Schutzraum im Krieg, sind die Höhlen ein Zeugnis der Ingenieurskunst und Widerstandsfähigkeit der Menschen, die sie genutzt haben. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Geologie-Enthusiasten oder einfach auf der Suche nach einem einzigartigen Abenteuer seid, die Schlossberghöhlen bieten für jeden etwas. Also setzt eure Entdeckerhüte auf und taucht ein in die Tiefen von Homburgs verborgenem Schatz – die Schlossberghöhlen.
Jetzt Schnitzeljagd-Tickets sichern!
Mit myCityHunt entdeckst du Tausende von Städten auf der ganzen Welt bei spannenden Schnitzeljagden, Schatzsuchen und Escape Games!
myCityHunt Gutscheine sind das perfekte Geschenk für viele Anlässe! Überrasche Freunde und Familie mit diesem außergewöhnlichen Event-Geschenk. myCityHunt Gutscheine sind ab Kaufdatum 2 Jahre gültig und können innerhalb dieser Frist für eine frei wählbare Stadt und Tour aus dem myCityHunt Portfolio eingesetzt werden.
Gutscheine bestellen