Hoch aufragend und stolz in der niederländischen Landschaft steht der Gerbrandy-Turm, lokal als Gerbrandytoren bekannt. Dieses beeindruckende Ingenieurwerk ist ein bedeutendes Wahrzeichen der Niederlande. In IJsselstein gelegen, ist dieser Turm ein zentraler Knotenpunkt für Radio- und Fernsehsendungen, mobile Telekommunikation und Datenspeicherung. Mit einer Höhe von über 366 Metern ist der Gerbrandy-Turm die höchste Struktur in den Niederlanden, und seine Geschichte und Funktion sind ebenso faszinierend wie seine beeindruckende Größe.
Die Geschichte des Gerbrandy-Turms beginnt im frühen 20. Jahrhundert, als das Gebiet südlich von Utrecht als idealer Standort für die Radioversorgung identifiziert wurde. Dies führte zum Bau verschiedener Radiotürme in der Region, darunter der Jaarsveld-Radioturm im Jahr 1937 und der Mittelwellensender Lopik im Jahr 1941. Mit dem Aufkommen des Fernsehens in den Niederlanden in den 1950er Jahren wurde der Bau eines neuen Fernsehmasthes in IJsselstein notwendig, was schließlich zur Errichtung des Gerbrandy-Turms führte.
Der Bau des Gerbrandy-Turms begann 1958 und ersetzte einen früheren Fernsehmasth aus dem Jahr 1951. Der neue Turm wurde so konzipiert, dass er sowohl Radio- als auch Fernsehsendungen aufnehmen konnte, und nahm am 17. Januar 1961 offiziell den Betrieb auf. Am 9. Mai 1961 wurde der Turm von Königin Juliana feierlich eröffnet, was einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte des niederländischen Rundfunks darstellte.
Der Gerbrandy-Turm ist ein architektonisches Wunderwerk, bestehend aus einem 100 Meter hohen Betonturm, der von einem 266 Meter hohen abgespannten Stahlrohrmast gekrönt wird. Die Basis des Stahlmastes befindet sich in einer Höhe von 90 Metern innerhalb des Betonturms, was zu einer Gesamthöhe von 356 Metern über dem Boden führt. Eine zusätzliche 10 Meter hohe Stahlkonstruktion mit Antennenboxen an der Spitze erhöht die Gesamthöhe auf über 366 Meter.
Das Design des Turms hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt, um neue Technologien und Anforderungen im Rundfunkbereich zu berücksichtigen. Ursprünglich betrug die Gesamthöhe des Turms 350 Meter. 1962 wurden Antennen für das zweite Netzwerk und das Funkrufnetz hinzugefügt, wodurch die Höhe auf 382 Meter erhöht wurde, was ihn damals zur höchsten Struktur in Westeuropa machte. 1987 wurde der Stahlmast um sechs Meter verlängert, um Platz für Funkrufantennen zu schaffen, und ein rot-weißer glasfaserverstärkter Kunststoffzylinder wurde hinzugefügt, wodurch die Höhe auf etwa 375 Meter stieg. Weitere Modifikationen, einschließlich des Austauschs der alten analogen Fernsehantenne durch eine neue digitale DVB-T-Antenne im Jahr 2007, führten zur aktuellen Höhe von 366 Metern.
Der Gerbrandy-Turm umfasst 25 Stockwerke und wird von 132 Fundamentpfählen, die jeweils 12 Meter lang sind, gestützt. Der Betonteil des Turms wiegt 8.000 Tonnen und hat einen Innendurchmesser von 10,3 Metern. Der Stahlrohrmast, mit einem Durchmesser von 2 Metern und einem Gewicht von 235 Tonnen, wird durch Abspannseile stabilisiert, die an drei 1.000-Tonnen-Abspannblöcken verankert sind. Der Mast ist mit einem kleinen Aufzug und einer Stahltreppe ausgestattet, die den Zugang zur Spitze ermöglichen.
Der Gerbrandy-Turm hat eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des Rundfunks und der Telekommunikation in den Niederlanden gespielt. Im Herbst 1960 wurden zwei UKW-Sender mit jeweils 50 kW Leistung im Turm installiert, um öffentliche Rundfunksendungen zu ermöglichen, und am 31. März 1969 begann offiziell der Stereorundfunk. Heute überträgt der Turm verschiedene Radiosender, darunter NPO Radio 1, NPO Radio 2, NPO 3FM, NPO Klassiek, Radio 538, Radio 10, BNR Nieuwsradio, Qmusic, Sky Radio, Yoursafe Radio, Radio M und RTV9.
Der Übergang zum digitalen Rundfunk war ebenfalls eine bedeutende Entwicklung für den Gerbrandy-Turm. Im Dezember 2006 wurde die analoge Fernsehantenne durch eine digitale DVB-T-Antenne ersetzt, was digitale terrestrische Fernsehsendungen ermöglichte. Zudem begann der öffentliche Rundfunk im März 2004 mit der Übertragung von Radioprogrammen über T-DAB vom Turm, und am 14. Oktober 2013 starteten die DAB+-Sendungen. Auch kommerzielle nationale Rundfunkanstalten begannen ab dem 1. September 2013 mit der Nutzung von DAB+, dem digitalen Nachfolger des UKW-Radios.
Eine der beliebtesten Traditionen rund um den Gerbrandy-Turm ist seine Verwandlung in einen riesigen Weihnachtsbaum während der Feiertage. Seit 1992 wird der Turm mit Lichtern geschmückt, was ein spektakuläres Schauspiel bietet, das von weitem sichtbar ist. Die Weihnachtsbaumbeleuchtungszeremonie, organisiert von der Stichting Kerstboom (Weihnachtsbaum-Stiftung), ist ein geschätztes Ereignis in IJsselstein, das Besucher aus nah und fern anzieht. Der beleuchtete Turm ist von den Autobahnen A2, A12 und A27 aus zu sehen, und bei günstigen Wetterbedingungen ist er aus über 30 Kilometern Entfernung sichtbar.
Der Weihnachtsbaum auf dem Gerbrandy-Turm ist der größte der Welt, nur übertroffen von dem Baum, den die Bewohner von Gubbio in Umbrien, Italien, geschaffen haben. Im Laufe der Jahre hat die Tradition verschiedene Herausforderungen bewältigt, darunter technische Probleme, hohe Kosten und widrige Wetterbedingungen, aber der Gemeinschaftsgeist hat ihr Fortbestehen gesichert. In den letzten Jahren wurde das Beleuchtungssystem auf energieeffiziente LED-Lichter umgestellt, und Lichtshows, die mit Weihnachtsmusik synchronisiert sind, haben die festliche Atmosphäre zusätzlich bereichert.
Der Gerbrandy-Turm ist nicht nur ein Zentrum für Rundfunk und Telekommunikation, sondern auch ein Symbol für technologischen Fortschritt und Gemeinschaftsgeist. Seine beeindruckende Präsenz in der niederländischen Landschaft, kombiniert mit seiner reichen Geschichte und der beliebten Weihnachtstradition, macht ihn zu einem Muss in IJsselstein. Ob ihr technikbegeistert seid oder einfach nur ein einzigartiges Stück niederländischen Erbes erleben möchtet, der Gerbrandy-Turm bietet einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Rundfunks und der Telekommunikation in den Niederlanden.
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