Im malerischen Städtchen Isny im Allgäu erhebt sich die Pfarrkirche St. Maria, die vor Ort schlicht als St. Maria bekannt ist, als Zeugnis der reichen religiösen Geschichte dieser idyllischen Region in Baden-Württemberg. Diese römisch-katholische Pfarrkirche, die eine einzigartige Mischung architektonischer Stile aufweist, lädt Besucher dazu ein, ihre faszinierende Vergangenheit zu erkunden und ihre ruhige Schönheit zu bewundern.
Die Geschichte der Pfarrkirche St. Maria beginnt im späten 19. Jahrhundert, einer Zeit des bedeutenden Wandels in Isny im Allgäu. Ursprünglich war die Stadt überwiegend protestantisch, und es gab bis Anfang des 19. Jahrhunderts keine katholischen Einwohner. Der Westfälische Friede von 1648 hatte klare religiöse Grenzen gezogen, doch erst 1803 durften Katholiken innerhalb der Stadtgrenzen leben.
Mit einer wachsenden katholischen Gemeinschaft wurde der Bedarf an einer eigenen Pfarrei deutlich. 1888 wurde die katholische Pfarrei St. Maria gegründet, was ein neues Kapitel in der religiösen Landschaft der Stadt einleitete. Die Kirche selbst wurde 1902-1903 erbaut und vom Stuttgarter Architekten Joseph Cades entworfen. Mit ihrem Mix aus neoromanischen und neugotischen Stilen war die Kirche ein bedeutendes architektonisches Unterfangen jener Zeit.
Die Pfarrkirche St. Maria ist ein eindrucksvolles Beispiel für die eklektischen architektonischen Strömungen der späten Kaiserzeit in Deutschland. Die Kirche ist eine dreischiffige Hallenkirche mit Kreuzrippengewölben, einem polygonalen Chor und einem Chorseitenturm. Die Außenansicht besticht durch massives Mauerwerk, verputzte Wände und ziegelgerahmte Öffnungen, gekrönt von einem Satteldach und einem pyramidenförmigen Turmdach.
Im Inneren zeigt die Kirche ein neugotisches Design, das jedoch nicht die himmelstrebenden Höhen älterer gotischer Kathedralen anstrebt. Stattdessen bietet das Mittelschiff eine eher hallenartige Atmosphäre, mit Rundbögen zwischen den Säulen, die an eine spätromanische Basilika erinnern. Die Seitenschiffe sind als kapellenartige Räume gestaltet, die durch Spitzbögen verbunden sind, was dem Innenraum der Kirche einen besonderen Charme verleiht.
Das Innere der Pfarrkirche St. Maria ist mit wunderschönen Buntglasfenstern geschmückt, die gotische Einflüsse widerspiegeln, jedoch im charakteristischen Stil des frühen 20. Jahrhunderts gehalten sind. Der Chor zeigt Darstellungen von starken oder heiligen Frauen, gemalt im Stil der damaligen Zeit.
Ein bemerkenswertes Merkmal der Kirche ist ihre Orgel. Ursprünglich 1909 installiert, wurde die Orgel von der Werkstatt Gebrüder Späth gefertigt. Nach fast einem Jahrhundert im Einsatz wurde sie 2005 durch ein neues Instrument der Orgelbaufirma Josef Maier ersetzt. Die neue Orgel, die einige gut erhaltene Register ihres Vorgängers integriert, verfügt über 33 Register auf drei Manualen und einem Pedal und bietet ein reichhaltiges Musikerlebnis für Kirchgänger und Besucher.
Ursprünglich beherbergte die Pfarrkirche St. Maria fünf Glocken. Während des Ersten Weltkriegs wurden jedoch vier von ihnen entfernt und für Kriegszwecke eingeschmolzen, sodass nur die größte Glocke weiterhin ihren Dienst verrichtete. Die Entfernung der Glocken war ein bewegender Moment für die Gemeinschaft, der von einer Abschiedsmesse und einer veröffentlichten Predigt des Pfarrers begleitet wurde.
Heute wird die Pfarrkirche St. Maria als Kulturdenkmal gemäß den Denkmalschutzgesetzen von Baden-Württemberg anerkannt. Diese Auszeichnung unterstreicht ihre Bedeutung nicht nur als Ort des Gottesdienstes, sondern auch als historisches und architektonisches Wahrzeichen.
Beim Spaziergang durch die gemütlichen Straßen von Isny im Allgäu bietet ein Besuch der Pfarrkirche St. Maria einen Einblick in das vielfältige religiöse Erbe und die architektonische Entwicklung der Stadt. Ob als Architekturbegeisterte, Geschichtsinteressierte oder einfach auf der Suche nach einem Moment der Besinnung, diese Kirche bietet eine ruhige und bereichernde Erfahrung im Herzen der Allgäu-Region.
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