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GröschlerHaus

GröschlerHaus Jever

GröschlerHaus

Im malerischen Städtchen Jever in Niedersachsen steht das GröschlerHaus als eindrucksvolles Zeugnis der Widerstandsfähigkeit und Geschichte der jüdischen Gemeinde in der Region. Dieses besondere Zentrum für jüdische Geschichte und Zeitgeschichte von Friesland/Wilhelmshaven bietet euch eine aufschlussreiche Zeitreise, beginnend mit seinen Wurzeln an der Stelle einer ehemaligen Synagoge bis hin zu seiner heutigen Rolle als Bildungszentrum.

Die historischen Wurzeln des GröschlerHauses

Das GröschlerHaus trägt seinen Namen zu Ehren von Hermann und Julius Gröschler, den letzten Vorstehern der jüdischen Synagogengemeinde in Jever. Beide Brüder fielen tragischerweise dem Holocaust zum Opfer und verloren ihr Leben in den Konzentrationslagern Bergen-Belsen und Auschwitz. Heutzutage dient das Zentrum als lebendiges Denkmal für ihr Vermächtnis und die einst blühende jüdische Gemeinde hier.

Das Gebäude selbst ist reich an Geschichte. Es steht auf den Fundamenten einer Synagoge, die während des Novemberpogroms 1938 zerstört wurde, einem dunklen Kapitel in Jevers Geschichte. Die Synagoge, ursprünglich 1802 erbaut, galt einst als eine der stilvollsten in der Region Oldenburg, mit ihrer maurischen Glaskuppel und ihrem eleganten Design.

Die Ausstellungen entdecken

Im GröschlerHaus könnt ihr euch in eine umfassende Ausstellung vertiefen, die die Geschichte der Juden in Jever erzählt. Auf 140 Quadratmetern zeigt die Ausstellung 54 Tafeln, die ursprünglich 1984 von der Arbeitsgruppe Juden in Jever erstellt wurden. Diese Tafeln bieten eine detaillierte Erzählung über das Leben, die Kämpfe und die Beiträge der jüdischen Gemeinde in der Region.

Neben der Hauptausstellung veranstaltet das GröschlerHaus eine Vielzahl von temporären Ausstellungen und Themenabenden, die tiefer in die Geschichte der jüdischen Gemeinde und die Auswirkungen des Nationalsozialismus in Jever eintauchen. Das Zentrum ist mit Video- und Audiostationen, Computerarbeitsplätzen und einer Mediathek ausgestattet, die euch ein reichhaltiges, interaktives Erlebnis bieten.

Ein Blick in die Vergangenheit

Einer der faszinierendsten Aspekte des GröschlerHauses ist seine Fähigkeit, euch in die Vergangenheit zu versetzen. Bei geführten Touren könnt ihr die Überreste des Mikwe und das Klassenzimmer der ehemaligen jüdischen Schule erkunden. Diese erhaltenen Elemente bieten eine greifbare Verbindung zur Vergangenheit und ermöglichen es euch, euch das tägliche Leben und die spirituellen Praktiken der jüdischen Bewohner Jevers vorzustellen.

Auch der Keller des Gebäudes birgt eine besondere Überraschung. Durch Glasplatten im Boden könnt ihr in die erhaltenen Kellervaults blicken und die Überreste des Mikwe betrachten, was euch einen seltenen Einblick in diesen integralen Teil des jüdischen Rituallebens bietet.

Restaurierung und Wiederentdeckung

Die Restaurierung des GröschlerHauses war eine Herzensangelegenheit, bei der viele Fragmente der alten Synagoge ans Licht gebracht wurden. Während der Renovierungsarbeiten wurden Artefakte wie Bodenfliesen, Gesimse und verkohlte Holzreste entdeckt, die der historischen Erzählung Tiefe und Kontext verleihen. Diese Artefakte sind nun in einer speziellen Vitrine ausgestellt und laden euch ein, eine persönliche Verbindung zur Vergangenheit herzustellen.

Die Wiedereröffnung des GröschlerHauses im April 2018, markiert durch die Sonderausstellung 80 Jahre nach dem NS-Pogrom – Die Synagoge von Jever und ihre Zerstörung 1938, war ein bedeutsames Ereignis. Die Ausstellung zeigte eine Torarolle, die die NS-Zeit überlebt hat, ausgeliehen von der jüdischen Gemeinde in Oldenburg, was den unerschütterlichen Geist des jüdischen Volkes weiter unterstreicht.

Ein Zentrum für Lernen und Reflexion

Das GröschlerHaus ist mehr als nur ein Museum; es ist ein lebendiges Zentrum für Lernen und Reflexion. Es dient als außerschulischer Lernort, der Schulgruppen und Forschern offensteht, die das reiche Geflecht der jüdischen Geschichte in der Region erkunden möchten. Durch die Förderung von Dialog und Verständnis spielt das Zentrum eine entscheidende Rolle bei der Bewahrung des Andenkens an die jüdische Gemeinde und der Förderung von Toleranz und Inklusivität.

Die Hingabe der Mitarbeiter und Freiwilligen im GröschlerHaus zeigt sich in jedem Aspekt des Zentrums. Ihr Engagement, die Vergangenheit zu ehren und zukünftige Generationen zu bilden, stellt sicher, dass die Geschichten der jüdischen Gemeinde Jevers auch in Zukunft weiter erzählt werden.

Ein Besuch im GröschlerHaus

Ein Besuch im GröschlerHaus ist eine Reise durch die Geschichte, die euch Einblicke in die Widerstandsfähigkeit und kulturelle Vielfalt der jüdischen Gemeinde in Jever bietet. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Schüler oder neugierige Reisende seid, das GröschlerHaus bietet euch ein bedeutungsvolles und bereicherndes Erlebnis, das einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird.

Während ihr die Ausstellungen erkundet und über die Geschichten derer nachdenkt, die vor euch kamen, lädt euch das GröschlerHaus dazu ein, über die Bedeutung des Gedenkens und die anhaltende Kraft der Gemeinschaft nachzudenken. Es steht als Leuchtfeuer der Hoffnung und als Erinnerung an die Stärke, die in Einheit und Verständnis zu finden ist.

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