Im Herzen der Altstadt von Kaunas, Litauen, erhebt sich die Kirche St. Franz Xaver, die vor Ort als Kauno Šv. Pranciškaus Ksavero bažnyčia bekannt ist. Diese beeindruckende Struktur ist ein Zeugnis der reichen Geschichte und architektonischen Meisterleistung der späten Barockzeit. Direkt am Rathausplatz gelegen, dient die Kirche nicht nur als Gotteshaus, sondern auch als bedeutendes historisches Wahrzeichen, das die Zeit und zahlreiche Veränderungen überdauert hat.
Die Ursprünge der Kirche St. Franz Xaver reichen bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts zurück, als die Jesuiten von den Brüdern Kojelavičius-Vijūkas um 1642 ein Backsteinhaus in Kaunas geschenkt bekamen. Diese großzügige Spende bildete die Grundlage für die 1643 gegründete Jesuitenresidenz, der bald darauf die Errichtung der St. Stanislaus Kostka Kapelle folgte. Leider wurden sowohl die Residenz als auch die Kapelle 1655 zerstört.
Im Jahr 1660 wurden eine hölzerne Kapelle und eine Residenz errichtet, und bis 1664 wurde die Jesuitenschule wiedereröffnet. Die Schule erweiterte ihr Curriculum 1666 um die Poetik, 1678 um die Rhetorik und 1725 um die Philosophie. Die Einrichtung verfügte auch über ein eigenes Theater und Orchester und wurde 1702 zur Hochschule ernannt, was 1761 offiziell bestätigt wurde. Später wurde die Hochschule 1806 zu einer Kreisschule, an der der berühmte Dichter Adomas Mickevičius von 1819 bis 1823 unterrichtete.
Der Bau der heutigen Backsteinkirche begann 1666, obwohl sie Rückschläge wie einen Brand im Jahr 1668 erlitt, der das Gerüst zerstörte. Dank der Bemühungen von Pater Pranciškus Milvydas wurde die Kirche 1720 fertiggestellt, und ihre Türme wurden 1725 hinzugefügt. Ein verheerender Brand im Jahr 1732 beschädigte das Kolleg, das Kloster und die Kirche, aber bis 1751 war die Kirche restauriert, einschließlich der Fertigstellung des Turms und der Errichtung des Grabgewölbes und des Hauptaltars.
Die Kirche St. Franz Xaver ist ein prächtiges Beispiel barocker Architektur. Ihr rechteckiger Grundriss und die Zwillingstürme schaffen eine markante Silhouette gegen die Skyline von Kaunas. Die Fassade zum Rathausplatz hin ist mit profilierten Gesimsen und gestuften Friesbändern verziert, die sie in drei Abschnitte unterteilen. Die Vertikalität und die innere Raumaufteilung spiegeln sich in den doppelkantigen Pilastern wider, die die Fassade segmentieren.
Die zentrale Achse des Gebäudes wird durch eine Tür markiert, die von doppelkantigen Pilastern und einem gebrochenen halbrunden Giebel eingerahmt wird. Über der Tür befindet sich ein hohes segmentiertes Fenster, das mit Polychromie bemalt und von schmalen Pilastern eingerahmt ist. Der dritte Abschnitt enthält eine halbrunde Nische, die von einem Archivoltenbogen und einem dekorativen Schlussstein gekrönt wird, und endet in einem dreieckigen Giebel, der mit einer Vierpassnische und einem kunstvollen schmiedeeisernen Kreuz verziert ist.
Die Türme, die durch Eckpilaster von der Fassade getrennt sind, sind mit verschiedenen Nischen geschmückt: rechteckige Türen mit geraden Giebeln und quadratische Fensternischen im ersten Stock, halbrunde Nischen im zweiten und eine Kombination aus halbrunden und runden Nischen in den oberen Stockwerken. Die Türme sind mit barocken Kuppeln und markanten schmiedeeisernen Kreuzen gekrönt, was das majestätische Erscheinungsbild der Kirche unterstreicht.
Im Laufe ihrer Geschichte hat die Kirche St. Franz Xaver zahlreiche Veränderungen durchgemacht. 1787 wurde sie den Franziskanern übergeben. Während Napoleons Invasion 1812 erlitt die Kirche erhebliche Schäden und wurde eine Zeit lang verlassen. 1821 wurde beschlossen, die Kirche in eine orthodoxe Kirche umzuwandeln, und 1824 wurde sie in die Alexander-Newski-Kathedrale umbenannt. Das Innere wurde umgestaltet, um eine Ikonostase zu enthalten, die ein Gemälde des Todes der Jungfrau Maria aus dem Pažaislis-Kloster zeigte.
Nachdem die Kirche 1923 den Jesuiten zurückgegeben wurde, wurden die Gottesdienste im folgenden Jahr wieder aufgenommen. Das Jesuitengymnasium wurde gegründet und bedeutende Renovierungen durchgeführt, darunter die Hinzufügung von zwei weiteren Stockwerken zum östlichen Flügel des Klosters im Jahr 1928. Die Kirche wurde 1930 zum Zentrum der litauischen Jesuiten-Vizeprovinz, und in den folgenden Jahren wurden weitere Erweiterungen und Ergänzungen vorgenommen.
Während der Sowjetzeit wurden die Kirche und das Kloster geschlossen und die Gebäude für Bildungseinrichtungen genutzt. Die Jesuitenkirche wurde der Adomas Mickevičius Sekundarschule zugewiesen, während der andere Teil die Kaunas City 4th Secondary Vocational School beherbergte. 1990 wurde die Kirche schließlich den Gläubigen zurückgegeben und dient weiterhin als Ort der Anbetung und historischen Bedeutung.
Heute steht die Kirche St. Franz Xaver als ein Leuchtfeuer der Geschichte, des Glaubens und der architektonischen Schönheit in Kaunas. Besucher können das atemberaubende Barockdesign bewundern und die reiche Geschichte erkunden, die in ihren Mauern eingebettet ist. Die Lage der Kirche in der malerischen Altstadt, direkt am Rathausplatz, macht sie zu einem Muss für jeden, der Kaunas erkundet. Ob ihr Geschichtsbegeisterte, Architekturfreunde oder einfach nur auf der Suche nach einem Ort der Ruhe seid, die Kirche St. Franz Xaver bietet euch ein einzigartiges und bereicherndes Erlebnis.
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