Die St. George's Kathedrale in Kingston, Ontario, Kanada, ist ein beeindruckendes Zeugnis der reichen Geschichte und architektonischen Schönheit der anglikanischen Diözese von Ontario. Diese prächtige Kathedrale mit ihrer imposanten Kuppel und den majestätischen Säulen ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Symbol des kulturellen Erbes und der historischen Bedeutung. Sie lädt Besucher ein, in die Vergangenheit einzutauchen und ihre bewegte Geschichte zu entdecken.
Die Anfänge der St. George's Kathedrale reichen bis ins Jahr 1792 zurück, als die ursprüngliche Pfarrkirche, ein bescheidenes Holzgebäude, gegenüber dem heutigen Kingston Market Square errichtet wurde. Es war die erste Kirche in der Kingston-Region und diente den frühen Siedlern als spirituelle Zuflucht. John Stuart, ein engagierter Pfarrer, spielte eine entscheidende Rolle bei der Gründung dieser frühen Kirche.
Zwischen 1825 und 1828 wurde das heutige Kirchengebäude an einem neuen Standort an der Ecke King Street und Johnson Street errichtet. Das architektonische Design war zunächst einfach, aber in den Jahren 1838-1840 führte der Architekt William Coverdale eine bedeutende Erweiterung durch, bei der ein neuer Kirchturm und das ikonische dorische Portikus 1842 hinzugefügt wurden. Diese Transformation markierte den Beginn der Entwicklung der Kathedrale zu einem Wahrzeichen in Kingston.
Im Jahr 1862 wurde die St. George's Kirche zur Kathedrale erhoben, was ihre Bedeutung innerhalb der anglikanischen Diözese von Ontario unterstrich. Im späten 19. Jahrhundert erfuhr die Kathedrale weitere Verbesserungen, darunter der Bau von Querschiffen, einem Chor und einer prächtigen Kuppel zwischen 1891 und 1894. Allerdings beschädigte ein verheerendes Feuer im Jahr 1899 das Innere der Kathedrale schwer.
Unbeirrt setzte die Gemeinschaft alles daran, die Kathedrale wiederherzustellen. Unter der Leitung der Architekten S. George Curry und Joseph Power wurde zwischen 1899 und 1900 eine vollständige Restaurierung durchgeführt. Die Kathedrale erstrahlte nach dieser schwierigen Zeit in neuem Glanz und war bereit, ihre Rolle als spirituelles und kulturelles Zentrum fortzusetzen.
Die St. George's Kathedrale ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein lebendiges Zentrum für Gottesdienste und Gemeinschaftsaktivitäten. Besucher sind herzlich eingeladen, am Choral Eucharist sonntags um 10:30 Uhr und am Choral Evensong an den ersten und dritten Mittwochen im Monat um 19:00 Uhr teilzunehmen. Die Kathedrale bietet auch wochentags Gottesdienste an, deren Zeiten auf der offiziellen Website zu finden sind.
Die Verbindung der Kathedrale mit dem Royal Military College of Canada (RMC) verleiht ihr eine zusätzliche historische Bedeutung. Seit vielen Jahren marschieren Kadetten des RMC und andere militärische Gruppen zu besonderen Anlässen in die St. George's Kathedrale, um dort zu beten. Eine bemerkenswerte Tradition ist der 'Copper Sunday', eine jährliche Kirchenparade vom RMC zur St. George's, bei der Kadetten Kupfermünzen für wohltätige Zwecke sammeln. Diese Tradition, die 1882 oder früher entstand, spiegelt die tiefe Verbindung zwischen der Kathedrale und der Militärgemeinschaft wider.
Die St. George's Kathedrale beherbergt mehrere Denkmäler und Artefakte, die die Opfer und Beiträge von Militärangehörigen ehren. Ein solches Denkmal ist die Tafel, die drei Offizieren, Absolventen des Royal Military College of Canada, gewidmet ist, die in Afrika im Dienst starben. Obwohl die ursprüngliche Tafel im Feuer von 1899 verloren ging, bleibt die Erinnerung an diese tapferen Individuen in den Mauern der Kathedrale lebendig.
Im Jahr 1918 wurde die Great War Memorial Flag des Royal Military College dem Rektor der St. George's Kathedrale überreicht. Diese 18 mal 24 Fuß große Flagge, die mit 932 Ahornblättern verziert ist, die Absolventen repräsentieren, die im Ersten Weltkrieg dienten, und 147 roten Blättern, die diejenigen symbolisieren, die ihr Leben ließen, hing bis 1934 in der Nordgalerie der Kathedrale, bevor sie zur Erhaltung ins College-Museum gebracht wurde.
Die Kathedrale bietet auch eine virtuelle Tour durch die Galerie des Royal Military College of Canada, die Buntglasfenster zeigt, die Soldatenheilige, darunter St. George, darstellen. Die neuesten Ergänzungen, das St. Cecilia Fenster und das St. Margaret Fenster, wurden 2002 bzw. 2003 installiert und bereichern das künstlerische und historische Erbe der Kathedrale weiter.
Die St. George's Kathedrale hat auch ihren Weg in die Popkultur gefunden, indem sie in Robertson Davies' Roman "Leaven of Malice" als fiktive St. Nicholas's, Salterton, dargestellt wird. Diese literarische Verbindung fügt der ohnehin schon reichen Geschichte der Kathedrale eine weitere interessante Dimension hinzu und macht sie zu einem Anziehungspunkt für Literaturbegeisterte.
Zu den bemerkenswerten Begräbnissen in der St. George's Kathedrale gehört das von Charles Poulett Thomson, 1. Baron Sydenham, der von 1839 bis 1841 als Generalgouverneur der Vereinigten Provinz von Kanada diente. Sein Grab auf dem Gelände der Kathedrale erinnert an die historischen Persönlichkeiten, die Teil der Geschichte Kingstons und Kanadas waren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die St. George's Kathedrale in Kingston, Ontario, mehr als nur ein Ort des Gebets ist; sie ist ein lebendiges Denkmal der Geschichte, Kultur und des Gemeinschaftsgeistes der Region. Ob ihr von ihrer architektonischen Pracht, ihrer reichen Geschichte oder ihren lebendigen Gemeinschaftsaktivitäten angezogen werdet, ein Besuch der St. George's Kathedrale verspricht eine bereichernde und unvergessliche Erfahrung.
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