Die Synagoge Roonstraße, lokal auch als Synagoge Köln bekannt, ist ein Symbol der Widerstandskraft und architektonischen Pracht in der lebendigen Stadt Köln, Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Im Stadtteil Neustadt-Süd gelegen, ist dieses beeindruckende Bauwerk mehr als nur ein Ort des Gebets; es ist ein Zeugnis für den unerschütterlichen Geist der jüdischen Gemeinde in Köln und ein Symbol historischen Durchhaltevermögens.
Entworfen von den renommierten Kölner Architekten Emil Schreiterer und Bernhard Below, ist die Synagoge Roonstraße ein beeindruckendes Beispiel für die neoromanische Architektur. Fertiggestellt im Jahr 1899, ist der U-förmige Komplex mit Tuffstein verkleidet und verfügt über einen zentralen Kuppelraum mit kreuzförmigem Grundriss, flankiert von vierstöckigen Nebengebäuden. Besonders auffällig ist die Hauptfassade mit ihrem dreibögigen Portal und einem großen Giebel, der mit einem zentralen Rosettenfenster geschmückt ist. Der ehemalige zentrale Synagogensaal zeichnet sich durch seine quaderförmige Struktur, rundbogige Fenster, ein Pyramidendach und schlanke Ecktürme aus, die von byzantinischen Architekturelementen inspiriert sind.
Die Synagoge Roonstraße wurde als Reaktion auf die wachsenden Bedürfnisse der jüdischen Gemeinde Kölns erbaut, die die Synagoge im maurischen Stil in der Glockengasse, die 1861 eingeweiht wurde, übertroffen hatte. Der Grundstein wurde am 23. Oktober 1895 gelegt, und die Synagoge wurde am 22. März 1899 von Rabbiner Abraham Frank geweiht. Doch die Geschichte der Synagoge ist von den tragischen Ereignissen des 9. November 1938 überschattet, als sie während der von den Nazis orchestrierten Pogrome der Kristallnacht verwüstet wurde. Weitere Schäden erlitt sie durch Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg.
Nach dem Krieg wurden Anstrengungen unternommen, die Synagoge wieder aufzubauen, angeführt von Konrad Adenauer, dem ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Die Außenfassade wurde getreu restauriert, während das Innere vereinfacht wurde. Die restaurierte Synagoge, mit Buntglasfenstern des Kunstglasstudios Lammers & Warzager, wurde am 20. September 1959 unter der Aufsicht des Architekten Helmut Goldschmidt wiedereröffnet. Leider wurde die Synagoge an Heiligabend desselben Jahres von Nazis geschändet, ein Vorfall, den Adenauer in seiner Neujahrsansprache ansprach.
Heute dient die Synagoge Roonstraße als zentrales Zentrum für die jüdische Gemeinde in Köln. Sie beherbergt ein koscheres Restaurant, eine Bibliothek, ein Museum, ein Jugendzentrum und einen Festsaal. Zusätzliche soziale Dienstleistungen werden durch das jüdische Wohlfahrtszentrum angeboten, das ein Pflegeheim umfasst und im Stadtteil Neuehrenfeld liegt. Der Gebetssaal bietet Platz für 800 Männer und 600 Frauen, was die Kapazität der Synagoge für große Versammlungen widerspiegelt.
Ein eindringliches Mahnmal an den Holocaust befindet sich in der Gedenkhalle, wo eine Tafel die Besucher daran erinnert, die sechs Millionen von den Nazis ermordeten Juden nicht zu vergessen. Die Inschrift über den drei Fensterbögen an der Außenfassade ist ein weiteres Zeugnis für das bleibende Erbe der Synagoge.
Eines der wertvollsten Artefakte der Synagoge ist eine Tora-Rolle, die während der Kristallnacht von dem katholischen Priester Gustav Meinertz gerettet wurde. Ursprünglich in einer Vitrine am Eingang ausgestellt, wurde die Rolle 2007 restauriert, finanziert vom Erzbistum Köln, und wird nun in religiösen Zeremonien verwendet.
Die Synagoge Roonstraße hat mehrere Renovierungen durchlaufen, um ihre historische und architektonische Integrität zu bewahren. Im Oktober 2020 bewilligte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages 42 Millionen Euro für umfangreiche Restaurierungsarbeiten, einschließlich des Dachs und der Kuppel, eines Innenmosaiks und der Fenster, mit dem Ziel, die Synagoge mit modernen Materialien in ihren ursprünglichen Glanz zu versetzen.
Die Synagoge Roonstraße ist nicht nur ein historisches Denkmal, sondern ein lebendiges, pulsierendes Zentrum jüdischen Lebens in Köln. Vor dem Holocaust hielt sie sich an den jüdisch-liberalen Ritus, komplett mit Orgel, Chor und Geschlechtertrennung. Heute folgt die Synagoge dem orthodoxen Ritus und setzt eine Tradition des Gottesdienstes fort, die bis ins Jahr 321 n. Chr. zurückreicht, was sie zur ältesten jüdischen Gemeinde nördlich der Alpen macht.
Besucher der Synagoge Roonstraße können in eine reiche Geschichte, Kultur und Glauben eintauchen. Ob sie die architektonischen Details erkunden, in der Gedenkhalle reflektieren oder an Gemeindeereignissen teilnehmen, die Synagoge bietet ein tiefgründiges und bewegendes Erlebnis. Sie steht als mächtiges Symbol für Ausdauer, Glauben und den unzerbrechlichen Geist der jüdischen Gemeinde in Köln.
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