Am ruhigen Ufer der Donau in Niederösterreich gelegen, ist die Korneuburg Schiffswerft ein faszinierendes Ziel für Geschichtsinteressierte und neugierige Reisende. Diese ehemalige Werft, mit ihrer reichen Geschichte und architektonischen Anziehungskraft, gewährt einen einzigartigen Einblick in das industrielle Erbe Österreichs.
Die Ursprünge der Korneuburg Schiffswerft reichen bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Gegründet im Jahr 1852 als Reparatur- und Anlegeeinrichtung für die Donau-Dampfschifffahrtsgesellschaft (DDSG), erlangte sie schnell an Bedeutung. Anfangs mit 60 Arbeitern, wuchs die Werft im Laufe der Jahre erheblich, um den steigenden Anforderungen der Schifffahrtsindustrie gerecht zu werden. Vor dem Ersten Weltkrieg umfasste die Werft beeindruckende 28.000 Quadratmeter Landfläche und 25.000 Quadratmeter Wasserfläche.
Im Laufe ihrer Geschichte spielte die Korneuburg Schiffswerft in wichtigen historischen Phasen eine entscheidende Rolle. In den Zwischenkriegsjahren wurde sie zu einem Zentrum der Aktivität und produzierte zahlreiche Tanker und Frachtschuten. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen passte sich die Werft an, indem sie externe Aufträge annahm, wie zum Beispiel den Bau des ersten Motorschiffs für die Österreichischen Bundesbahnen im Jahr 1928.
Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs erlebte die Korneuburg Schiffswerft eine bedeutende Umwandlung. Eingegliedert in die Reichswerke AG für Binnenschifffahrt Hermann Göring, wurde die Werft zu einem wichtigen Kriegsbetrieb. Die Anlagen wurden erweitert, und es arbeiteten etwa 1.300 Menschen dort, darunter auch ausländische Arbeitskräfte und Kriegsgefangene. In dieser Zeit baute die Werft verschiedene Schiffe für die deutsche Marine, darunter Motorschlepper und Marinefähren.
Trotz der Kriegswirren entstand in der Werft ein Widerstandsgeist. Eine Gruppe von Arbeitern formierte eine Widerstandsbewegung und stellte sich mutig gegen das unterdrückende Regime. Ihre tapferen Aktionen, trotz harter Konsequenzen, zeugen von der Widerstandskraft des menschlichen Geistes.
Nach dem Krieg stand die Korneuburg Schiffswerft unter sowjetischer Kontrolle und konzentrierte sich hauptsächlich auf Reparaturen und Neubauten für die Sowjetunion. Doch mit der Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrags 1955 begann ein neues Kapitel, als die Werft wieder in österreichische Hände überging. Sie florierte weiterhin und baute nicht nur Flussschiffe, sondern auch Hochseeschiffe für internationale Kunden.
Die Werft setzte ihre Entwicklung fort, mit bedeutenden Projekten wie dem Bau von Patrouillenbooten für das österreichische Militär und Passagierschiffen für die Wolga. Im Jahr 1974 fusionierte sie mit der Linzer Werft zur Österreichischen Schiffswerften AG Linz Korneuburg und wurde Teil des VOEST ALPINE AG-Konzerns.
Trotz ihrer reichen Geschichte und Beiträge stand die Korneuburg Schiffswerft im späten 20. Jahrhundert vor Herausforderungen. Ein Mangel an staatlichen Subventionen, Managementprobleme und die Abhängigkeit von sowjetischen Aufträgen führten zu ihrem Niedergang. 1993 stellte die Werft ihren Betrieb ein, was das Ende einer Ära markierte.
Doch die Geschichte der Korneuburg Schiffswerft endete nicht mit ihrer Schließung. In den letzten Jahren erlebte der Standort eine Art Wiedergeburt. Das jährliche Korneuburg Hafenfest, das 2005 ins Leben gerufen wurde, hat sich zu einem beliebten Ereignis entwickelt, das Besucher aus nah und fern anzieht. Zudem beherbergt die Werft nun eine Außenstelle des Heeresgeschichtlichen Museums, wo Besucher historische Schiffe erkunden und sogar kurze Fahrten entlang der Donau unternehmen können.
Die Zukunft der Korneuburg Schiffswerft sieht vielversprechend aus, mit Plänen zur Revitalisierung und Entwicklung. Ein bedeutender Teil des Geländes wurde von einer Tochtergesellschaft der Signa Holding erworben, mit Vorschlägen zur Schaffung eines lebendigen Viertels mit Wohn- und Geschäftsflächen. Dieses ehrgeizige Projekt, unterstützt von der lokalen Regierung, soll zu einer der größten städtischen Entwicklungen in Niederösterreich werden.
Zusammenfassend steht die Korneuburg Schiffswerft als Symbol für Österreichs industrielle Vergangenheit und seine Fähigkeit zur Erneuerung. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Kulturerforscher oder einfach nur neugierige Reisende seid, diese historische Werft bietet eine fesselnde Reise durch die Zeit. Ihr bleibendes Erbe und die fortwährende Transformation machen sie zu einem Muss für jeden Besucher im Herzen von Korneuburg.
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