Im Zentrum von Krefeld, versteckt hinter einer hohen Mauer und fernab der belebten Straßen, befindet sich ein historisches und kulturelles Kleinod: die Mennonitenkirche Krefeld. Seit dem späten 17. Jahrhundert dient diese Kirche der Mennonitengemeinde als spirituelle Zuflucht und bietet einen einzigartigen Einblick in das reiche Geflecht von religiöser Toleranz und Gemeinschaftsgeist, das diese lebendige Stadt prägt.
Die Anwesenheit der Mennoniten in Krefeld reicht bis in die frühen 1600er Jahre zurück, als sie, verfolgt in den umliegenden katholischen Gebieten, unter dem Schutz der Oranier Zuflucht fanden. Bereits 1607 ließen sich die ersten Mennonitenfamilien in Krefeld nieder und legten den Grundstein für eine blühende Gemeinschaft. Eine herausragende Persönlichkeit war Hermann op den Graeff, der als Führer die junge Gemeinde durch ihre Anfangsjahre leitete.
Im Jahr 1657 erhielten die Mennoniten das Recht, ihren Glauben frei auszuüben, ein bedeutender Meilenstein, der ihren Platz in der vielfältigen religiösen Landschaft Krefelds festigte. Trotz anfänglicher Widerstände blühte die Mennonitengemeinde auf und trug erheblich zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Stadt bei.
Als Krefeld im späten 17. Jahrhundert wuchs, erhielten die Mennoniten die Erlaubnis, eine Kirche zu errichten. Es gab jedoch eine Bedingung: Das Gebäude durfte von außen nicht wie eine traditionelle Kirche aussehen. Daher wurde die Mennonitenkirche als Hofkirche konzipiert, zurückversetzt von der Straße und durch umliegende Gebäude und eine schützende Mauer verborgen.
Der Eingang der Kirche, gekennzeichnet durch ein bescheidenes, aber elegantes Portal in der Mennoniten-Kirch-Straße, ist das älteste Kulturdenkmal innerhalb der Krefelder Mauern. Die Jahreszahl 1693, die über dem Eingang eingraviert ist, markiert ihren Bau, während Aufzeichnungen zeigen, dass 1696 die ersten Gottesdienste stattfanden. Die ursprüngliche Orgel, eine großzügige Spende der Familie Von der Leyen, wurde 1768 installiert und bereicherte die spirituellen Angebote der Kirche um eine musikalische Dimension.
Erhebliche Renovierungen im Jahr 1843 verwandelten das Innere der Kirche und spiegelten die zunehmende gesellschaftliche Akzeptanz und den Einfluss der Mennoniten in Krefeld wider. Der Anbau einer Apsis und die Innenausstattung mit Holzvertäfelungen und marmorierten Säulen verliehen dem ehemals schlichten Raum eine neue Eleganz.
Die Kirche erlitt schwere Schäden während der Bombardierung Krefelds im Jahr 1943, wurde jedoch ab 1949 sorgfältig restauriert. Bis 1950 öffnete die Kirche ihre Türen wieder für Gläubige und symbolisierte damit Widerstandskraft und Erneuerung. Eine neue Orgel, gefertigt von Rudolf von Beckerath, wurde 1961 installiert und setzte die musikalische Tradition der Kirche fort.
Heute steht die Mennonitenkirche als Zeugnis für den unerschütterlichen Geist der Mennonitengemeinde. Mit etwa 800 Mitgliedern bleibt die Gemeinde aktiv und zieht Menschen aus Krefeld und Umgebung an. Die Kirche ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Zentrum für Gemeinschaftsaktivitäten und kulturelle Veranstaltungen, die ein Gefühl von Einheit und Zugehörigkeit fördern.
Die Mennoniten haben eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Identität Krefelds gespielt und zur wirtschaftlichen Prosperität und kulturellen Vielfalt der Stadt beigetragen. Ihr Erbe zeigt sich in der aufgeklärten, bürgernahen Atmosphäre der Stadt, ein Zeugnis für die Integration und den Einfluss der Mennoniten über die Jahrhunderte.
Besucher von Krefeld sollten die Gelegenheit nicht verpassen, die Mennonitenkirche zu erkunden. Beim Betreten ihres historischen Portals wird man in einen Ort der Ruhe und Besinnung versetzt, wo Vergangenheit und Gegenwart in harmonischem Dialog stehen. Die zurückhaltende Fassade der Kirche täuscht über die Tiefe der Geschichte und Tradition hinweg, die ihre Mauern bergen.
Ob bei einem Gottesdienst, einem Konzertbesuch oder einfach beim Genießen der ruhigen Atmosphäre, die Mennonitenkirche bietet ein einzigartiges kulturelles Erlebnis. Sie erinnert eindrucksvoll an die Kraft des Glaubens, der Gemeinschaft und der Widerstandsfähigkeit angesichts von Widrigkeiten.
Zusammenfassend ist die Mennonitenkirche Krefeld mehr als nur eine Kirche; sie ist ein lebendiges Denkmal für den Geist der Toleranz und Gemeinschaft, der Krefeld prägt. Ihre Mauern erzählen die Geschichten derer, die Zuflucht suchten und ein Zuhause fanden, und machen sie zu einem unverzichtbaren Anlaufpunkt für alle, die das Herz und die Seele dieser bemerkenswerten Stadt verstehen möchten.
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