Die Marienkirche in Woquard, gelegen im Zentrum der Krummhörn in Niedersachsen, Deutschland, ist ein bezauberndes Zeugnis der reichen religiösen und architektonischen Geschichte der Region. Diese evangelisch-lutherische Kirche, die im späten 18. Jahrhundert erbaut wurde, ist ein Symbol für den anhaltenden Glauben und das kulturelle Erbe der Gemeinschaft.
Die Geschichte von Woquard reicht bis um das Jahr 1000 zurück, als es in den Werdener Urbaren erwähnt wurde. Im Mittelalter besaß das Dorf eine eigene Kirche, die zum Groothusener Archidiakonat im Bistum Münster gehörte. Die Reformation brachte bedeutende Veränderungen mit sich, indem Woquard zur reformierten Konfession wechselte. Doch 1578, unter dem Einfluss von Graf Edzard II., nahm die Kirche den lutherischen Glauben an, was nicht ohne Herausforderungen verlief, wie die Streitigkeiten über Pfarrstellenbesetzungen im frühen 18. Jahrhundert zeigen.
Die heutige Marienkirche wurde 1789/1790 errichtet, nachdem das vorherige Gebäude eingestürzt war. Die Gemeinde, angetrieben von Glauben und Notwendigkeit, übernahm die finanziellen Lasten des Wiederaufbaus. Der Kirchturm wurde jedoch erst 75 Jahre später vollendet, ein Beweis für die Ausdauer und Hingabe der Gemeindemitglieder. Im Jahr 1967 beschädigte ein Blitzschlag die elektrische Anlage des Turms und die Orgel, aber durch Restaurierungsarbeiten konnte der frühere Glanz der Kirche wiederhergestellt werden.
Die Marienkirche ist ein reizvolles Beispiel für die Rokoko-Architektur, ein Stil, der in Ostfriesland selten zu finden ist. Die Kirche ist eine einfache rechteckige Halle mit großen Rundbogenfenstern, die das Innere mit Licht durchfluten und eine ruhige, einladende Atmosphäre schaffen. Ihr halbkreisförmiges östliches Ende verleiht dem gesamten Design eine elegante Note.
Der Turm, der 1865 hinzugefügt wurde, bildet mit seinen neugotischen Elementen einen markanten Kontrast. Mit einer Höhe von 22 Metern ist er der höchste in der Krummhörn. Der obere Teil des Turms ist kunstvoll gestaltet, mit paarweise angeordneten Spitzbogenfenstern, die als Schallarkaden dienen, gekrönt von einem Turm mit vier kleineren Ecktürmchen. Dieses architektonische Juwel beherbergt eine der ältesten Glocken Ostfrieslands, die um 1250 oder 1280 gegossen wurde, ein Relikt der früheren Kirche, das weiterhin läutet, wenn auch ohne seine ursprüngliche Krone.
Beim Betreten der Marienkirche werden Besucher von einer hölzernen Segmentbogendecke empfangen, die dem Raum Wärme und Charakter verleiht. Die Altar-Kanzel, die aus der Bauzeit der Kirche stammt, ist ein zentraler Punkt und verkörpert die Einfachheit und Anmut des Rokoko-Stils.
Die Orgel der Kirche, die 1804 gefertigt wurde, ist das letzte Werk des renommierten Wittmunder Orgelbauers Hinrich Just Müller. Ihr klares, spätbarockes Design wird durch dekorative Vasen ergänzt, die auf den aufkommenden Klassizismus der Zeit hinweisen. Bemerkenswerterweise sind alle bis auf ein Register der Orgel original, nur die Vox Humana wurde 1939 ersetzt. Eine sorgfältige Restaurierung durch Bartelt Immer in den Jahren 2005/06 sicherte das musikalische Erbe der Orgel.
Die Marienkirche ist mehr als nur ein historisches Denkmal; sie ist ein lebendiger Teil der Woquarder Gemeinschaft. Trotz der Herausforderungen der Vergangenheit, einschließlich einer Phase im Jahr 1972, als sie eine Kapellengemeinde ohne eigenen Pastor wurde, hat die Kirche floriert. Das Wachstum der lokalen Bevölkerung und die anschließende Wiederherstellung ihres Status als eigenständige Gemeinde spiegeln die anhaltende Bedeutung der Kirche für ihre Gemeinschaft wider.
In einer aktuellen Entwicklung hat sich die Marienkirche mit der nahegelegenen Pewsumer Gemeinde zusammengeschlossen, um eine größere Gemeinschaft zu bilden, die als Katharinengemeinde bekannt ist, die größte evangelische Gemeinde in der Krummhörn mit 2.300 Mitgliedern. Diese Fusion symbolisiert das fortwährende Engagement der Kirche, ihrer Gemeinschaft zu dienen und sich den verändernden Zeiten anzupassen.
Für Besucher der Krummhörn bietet die Marienkirche eine einzigartige Gelegenheit, die Schnittstelle von Geschichte, Architektur und Gemeinschaftsgeist zu erkunden. Ob ihr euch von der Anziehungskraft ihres Rokoko-Designs, der historischen Faszination ihrer alten Glocke oder den harmonischen Klängen ihrer Orgel angezogen fühlt, die Marienkirche verspricht ein bereicherndes Erlebnis.
Wenn ihr durch die Kirche und ihre umliegenden Anlagen wandert, nehmt euch einen Moment Zeit, um über die Geschichten und Traditionen nachzudenken, die diesen bemerkenswerten Ort geprägt haben. Die Marienkirche ist nicht nur ein Gebäude; sie ist ein Zeugnis der Widerstandsfähigkeit und des Glaubens von Generationen, ein geschätztes Wahrzeichen im Herzen Ostfrieslands.
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