Haus Wagner, im Herzen von Langenfeld (Nordrhein-Westfalen, Deutschland) gelegen, ist ein historisches Juwel, das sowohl Geschichtsliebhaber als auch Feinschmecker anzieht. Dieses zweistöckige Ziegelgebäude mit seinem markanten Walmdach und einem charmanten runden Treppenturm hat seit seiner Errichtung um 1790 die Zeit überdauert. Heute dient es als elegantes Restaurant, doch seine Wände erzählen Geschichten aus einer glanzvollen Vergangenheit.
Ursprünglich als zweistöckiges Ziegelgebäude mit Walmdach erbaut, besticht Haus Wagner durch einen runden Treppenturm mit einem helmförmigen Dach an der südwestlichen Ecke. Eine dreieckige, flache Gaube schmückt die Nordseite und verleiht dem Gebäude zusätzlichen Charme. Die linke Seite des Gebäudes und die zum Hof gerichteten Erweiterungen beherbergen ein gastronomisches Etablissement, während die rechte Seite und das Obergeschoss zu Wohnzwecken genutzt werden.
Dank seiner strategischen Lage an der Kreuzung der historischen Via Publica (heute B8) und der wichtigen Handelsroute Elberfeld-Hitdorf (heute B229) war Haus Wagner ein geschäftiger Knotenpunkt für Reisende und Händler. Die Hauptstraße, die von Hitdorf im Südwesten nach Richrath und Hilden im Nordosten führt, unterstreicht seine Bedeutung weiter. Diese erstklassige Lage stellte sicher, dass Haus Wagner stets im Zentrum des Geschehens stand und den Wandel von Handel und Kultur miterlebte.
Im Jahr 1793 begann Haus Wagner seine Geschichte als Gasthof für Reisende und Postillione der Hochfürstlich Thurn und Taxis’schen Posthalterei. Die ersten Gastwirte, Hermann Braches und sein Schwager Johann Peter Lungstraß, spielten eine entscheidende Rolle in der frühen Geschichte des Hauses. Johann Peter Lungstraß, der später kaiserlicher Postmeister und Bürgermeister wurde, hinterließ einen bleibenden Eindruck auf das Etablissement.
Die Nähe des Gebäudes zu einer Schranke, bekannt als Barriere, führte im 19. Jahrhundert zu seinem Beinamen Wirtshaus zur Barriere. Entgegen der weit verbreiteten Meinung befand sich die eigentliche Poststation jedoch gegenüber im Haus Löwenberg am heutigen Berliner Platz. Die Poststation war ein geschäftiger Ort, an dem bis zu 24 Postillione und 96 Pferde vier Postrouten bedienten. Jeder Postillion führte ein Gespann von vier gleichfarbigen Pferden, was einen effizienten und organisierten Postdienst gewährleistete.
Von 1806 bis 1885 diente Haus Wagner auch als Rathaus, zunächst für die Munizipalität Richrath und später für die Gesamtgemeinde Richrath-Monheim. In dieser Zeit war Johann Hubert Rosellen von 1821 bis 1849 Bürgermeister und leitete die Verwaltung von diesem historischen Gebäude aus.
Im Jahr 1879 richtete Dr. med. Meunier aus Hitdorf die erste Arztpraxis für Arme in Langenfeld im Haus Wagner ein. Diese Initiative markierte einen bedeutenden Meilenstein für die Gemeinschaft, die seit 1849 darum bemüht war, einen ansässigen Arzt zu gewinnen. Die Einrichtung dieser Praxis war ein Beweis für das Engagement der Gemeinde, die Gesundheitsversorgung ihrer Einwohner zu verbessern.
Haus Wagner spielte auch eine Rolle in der politischen Landschaft von Langenfeld. Am 9. November 1918 wurde im Gasthof kurzzeitig ein Arbeiter- und Soldatenrat gegründet, der jedoch am 15. Dezember 1918 von den britischen Besatzungstruppen aufgelöst wurde. Dieses kurze Kapitel in seiner Geschichte spiegelt die turbulenten Zeiten nach dem Ersten Weltkrieg wider.
Im August 1946 erlebte Haus Wagner die Gründung des lokalen Zweigs der Freien Demokratischen Partei (FDP), was seine Bedeutung in der politischen Geschichte der Region weiter festigte.
Der Volksgarten, einst Teil des Geländes der Poststation, erstreckt sich über etwa 5000 Quadratmeter und bot Reisenden eine Ruhepause, während ihre Pferde gewechselt wurden. Der Garten blieb drei Generationen lang im Besitz der Familie Lungstraß, bis er 1870 mehrmals den Besitzer wechselte. 1927 erwarb Friedrich Kreusch, der Bürgermeister von Richrath-Reusrath, das gesamte Anwesen für die Gemeinde, um seine Vision eines zentralen Treffpunkts für die Gemeinschaft zu verwirklichen. Der Park wurde 1928 neu bepflanzt und der Öffentlichkeit als Erholungsraum zugänglich gemacht. Seit 2008 beherbergt der Garten eine gläserne Ausstellungshalle mit dem rekonstruierten Häuschen des Muschelschneiders Wilhelm Jacobs, das den Besuchern einen Einblick in das handwerkliche Erbe der Region bietet.
Heute steht Haus Wagner als Zeugnis der reichen Geschichte und lebendigen Kultur Langenfelds. Seine Verwandlung von einem geschäftigen Gasthof und Rathaus zu einem modernen Restaurant mit gehobener Küche spiegelt die Entwicklung der Stadt wider und bewahrt gleichzeitig ihren historischen Kern. Besucher von Haus Wagner können exquisite kulinarische Köstlichkeiten genießen und dabei das Ambiente einer vergangenen Ära aufsaugen, was es zu einem unverzichtbaren Ziel in Langenfeld macht.
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