Im malerischen Städtchen Leerdam in den Niederlanden liegt das Hofje van Mevrouw van Aerden, ein verstecktes Juwel, das einen faszinierenden Einblick in die niederländische Geschichte und Kultur bietet. Dieser charmante Innenhof, ursprünglich Hofje van Mevrouw Van Aerden genannt, ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Zeugnis der Wohltätigkeit und Vision seiner Gründerin Maria Ponderus, die mit Pieter van Aerden verheiratet war.
Das Hofje van Mevrouw van Aerden wurde im 18. Jahrhundert von Maria Ponderus gegründet, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, mittellosen weiblichen Verwandten aus ihrer oder der Familie ihres Mannes kostenlosen Wohnraum zu bieten. Die Bedingung war, dass diese Frauen ihre familiäre Verbindung nachweisen und strenge Verhaltens- und religiöse Richtlinien einhalten mussten – unverheiratet bleiben, tadelloses Verhalten zeigen und protestantischen Glaubens sein. Marias Vision war so tiefgreifend, dass sie deren Fortführung durch eine Stiftung in ihrem Testament sicherstellte, was zur Eröffnung des Hofjes am 1. November 1773 führte.
Ursprünglich für elf Frauen konzipiert, erweiterte sich das Hofje im Laufe der Jahre. Bis zum späten 19. Jahrhundert konnte es bis zu fünfzehn Frauen beherbergen. Heute haben sich die Kriterien für die Bewohnerinnen geändert, und das Hofje dient nun als Wohnstätte für zehn alleinstehende Frauen, die jeweils in einer gemütlichen 50-Quadratmeter-Wohnung leben. Obwohl die Stiftung das Hofje finanziell nicht mehr unterstützt, zahlen die Bewohnerinnen Miete, wodurch der Gemeinschaftsgeist und die Unterstützung, die Maria Ponderus einst envisioned, erhalten bleiben.
Das Hofje van Mevrouw van Aerden ist ein beeindruckendes Beispiel niederländischer Architektur, entworfen von C.P. Timmermans. Der Wohnkomplex ist um einen zentralen Innenhof angeordnet, der eine ruhige und zusammenhängende Umgebung schafft. Der Innenhof selbst, fast quadratisch, misst etwa 40 mal 32 Meter und wurde zwischen 1770 und 1772 auf dem Gelände des ehemaligen Leerdam-Schlosses errichtet, das während des Achtzigjährigen Krieges zerstört wurde.
Die Vorderfassade des Hofjes, die zur Kerkstraat zeigt, ist besonders bemerkenswert. Sie verfügt über ein Ziegelgiebel, das mit den Wappen der Gründerin und der ersten Regenten verziert ist, gefertigt aus belgischem Granit im Louis XV-Stil. Eine prächtige doppelte Treppe führt zum Haupteingang, flankiert von Pilastern, die dem Gebäude ein stattliches Erscheinungsbild verleihen. Gegenüber dem Hauptgebäude befindet sich ein Flügel mit einem zentralen Pavillon, der von einer hohen Kuppel gekrönt ist und über eine weitere doppelte Treppe zugänglich ist. Dieser Pavillon beherbergt die Regentenkamer (Regentenraum), einen wunderschön dekorierten Raum mit Kamin, kunstvollem Stuck an der Decke und Rokoko-Stil Türrahmen und Oberlichtern.
Die Gärten des Hofjes sind ebenso bezaubernd. Der innere Garten, im französischen Stil gestaltet, diente einst als Platz, wo die Bewohnerinnen ihre Wäsche zum Bleichen auf den vier Grasflächen auslegen konnten. Der äußere Garten, ein funktionaler Küchengarten, umfasst einen Obstgarten mit Obst- und Nussbäumen sowie Beete für Gemüse und Kräuter. Diese Gärten boten nicht nur Nahrung, sondern auch einen friedlichen Rückzugsort für die Bewohnerinnen.
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Einer der faszinierendsten Aspekte des Hofje van Mevrouw van Aerden ist seine Kunstsammlung, die in der Regentenkamer untergebracht ist. Diese Sammlung, die hauptsächlich aus niederländischen Meisterwerken des 17. Jahrhunderts besteht, wurde von Pieter van Aerden, Marias Ehemann, zusammengetragen. Die Sammlung umfasst Werke von renommierten Künstlern wie Frans Hals, Hendrik Dubbels, Pieter Claesz und Gerard ter Borch, unter anderen. Pieters Leidenschaft für Kunst zeigt sich in der sorgfältig kuratierten Auswahl, die noch heute so erhalten ist, wie sie zu seinen Lebzeiten war, und einen einzigartigen Einblick in die Vorlieben eines Sammlers des 17. Jahrhunderts bietet.
Das Museum beherbergt auch ein Porträt von Maria van Aerden, das um 1700 von Arnold Boonen gemalt wurde, sowie ein Porträt ihres ältesten Sohnes Maurits, das von Maria selbst der Sammlung hinzugefügt wurde. Diese persönlichen Akzente verleihen dem Museum eine intime Note und verbinden die Besucher mit der Familie, die einst in diesen Mauern lebte und wirkte.
Das Hofje blieb nicht von dramatischen Vorfällen verschont. Im Jahr 1988 wurden zwei bedeutende Gemälde – Frans Hals' Zwei lachende Jungen mit Bierkrug und Jacob van Ruisdaels Waldszene mit blühendem Holunder – gestohlen. Obwohl sie drei Jahre später wiedergefunden wurden, wurden dieselben Gemälde im Mai 2011 erneut gestohlen und nach einigen Monaten wiedergefunden. Im August 2020 wurde das Frans Hals-Gemälde jedoch zum dritten Mal gestohlen. Die niederländische Polizei verhaftete schließlich im April 2021 einen Verdächtigen, der mit diesem Diebstahl und einem weiteren, der ein Van-Gogh-Gemälde betraf, in Verbindung gebracht wurde. Trotz der Verhaftung bleibt das Frans Hals-Gemälde weiterhin verschwunden.
Zusätzlich zu seiner faszinierenden Geschichte unterzog sich das Hofje zwischen 1974 und 1976 bedeutenden Restaurierungen, um sein architektonisches und kulturelles Erbe zu bewahren. Heute steht das Hofje van Mevrouw van Aerden als Rijksmonument, eine Bezeichnung für nationale Kulturerbestätten in den Niederlanden, und unterstreicht damit seine historische und kulturelle Bedeutung.
Besucher des Hofje van Mevrouw van Aerden können sowohl das Museum als auch die Gärten erkunden und in die reiche Geschichte und die ruhige Schönheit dieses einzigartigen Ortes eintauchen. Die Sammlung des Museums bietet eine faszinierende Reise durch die niederländische Kunst und Geschichte, während die Gärten eine friedliche Flucht vor dem Trubel des modernen Lebens bieten.
Ob ihr Kunstliebhaber, Geschichtsinteressierte oder einfach auf der Suche nach einem ruhigen Rückzugsort seid, das Hofje van Mevrouw van Aerden ist ein Muss in Leerdam. Seine Mischung aus historischer Bedeutung, architektonischer Schönheit und kulturellem Reichtum macht es zu einem wahren Schatz der Niederlande.
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