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Franziskanerkloster Limburg

Franziskanerkloster Limburg Limburg a.d. Lahn

Franziskanerkloster Limburg

In der malerischen Stadt Limburg an der Lahn in Hessen, Deutschland, befindet sich das historische Franziskanerkloster Limburg, ein ehemaliges Franziskanerkloster mit einer reichen Geschichte, die bis ins frühe 13. Jahrhundert zurückreicht. Diese historische Stätte, die tief in religiöser und kultureller Bedeutung verwurzelt ist, bietet Besuchern einen einzigartigen Einblick in die Vergangenheit und eine ruhige Zuflucht vom hektischen modernen Leben.

Die Geschichte des Franziskanerklosters Limburg

Die Ursprünge des Franziskanerklosters Limburg lassen sich bis etwa 1232 zurückverfolgen, als die Franziskaner, ein Bettelorden, der für seinen einfachen und bescheidenen Lebensstil bekannt ist, in Limburg Fuß fassten. Zunächst nutzten die Mönche eine Holzkirche, die 1252 erbaut wurde und als Vorläufer der heutigen Stadtkirche diente. Der Bau einer neuen Steinkirche begann im frühen 14. Jahrhundert, finanziert durch großzügige Spenden der wohlhabenden Bürger von Limburg.

Im 15. Jahrhundert erlebte das Kloster bedeutende Veränderungen, als es die Observantenbewegung annahm, eine Reform innerhalb des Franziskanerordens, die eine strengere Befolgung der ursprünglichen Regeln des Heiligen Franziskus forderte. 1485 übertrugen die Franziskaner in Limburg ihr gesamtes Eigentum an den Erzbischof von Trier, was einen entscheidenden Moment in der Geschichte des Klosters markierte.

Die Reformation führte zu einer vorübergehenden Schließung des Klosters von 1577 bis 1582. Im 17. Jahrhundert gelang es den Franziskanern jedoch, das Kloster wieder zu eröffnen und zu revitalisieren, indem sie zusätzliches Land und Gebäude rund um den Roßmarkt und die Stadtmauern erwarben. Bis 1625 war das Kloster Teil der erneuerten Sächsischen Franziskanerprovinz und wurde später 1635 Mitglied der neu gegründeten Thüringischen Provinz. Das Kloster umfasste ein Noviziat, eine Lateinschule, eine Brauerei und eine Textilfabrik mit Färberei, was seine bedeutende Rolle in der lokalen Gemeinschaft verdeutlicht.

1813 wurde das Kloster säkularisiert und erneut geschlossen. Die Kirche wurde vom Staat übernommen und 1820 zur Stadtkirche erklärt. Teile des Klosters dienten im Laufe der Jahre verschiedenen Zwecken, darunter als Sitz des Kurtrierischen Gerichts und der Nassauischen Münzstätte. Seit 1827 werden die Gebäude als Residenz des Bischofs von Limburg und der Diözesanverwaltung genutzt, nachdem das Bistum Limburg gegründet wurde.

Architektonische Wunder des Klosters

Die architektonische Entwicklung des Franziskanerklosters Limburg zeugt von seiner langen und vielfältigen Geschichte. Die Kirche erfuhr 1742 eine barocke Umgestaltung, die ihre ästhetische Anziehungskraft erhöhte. Das Herzstück des Komplexes ist der mittelalterliche Kreuzgang südlich der Kirche, der zwischen 1737 und 1743 umfassend renoviert wurde. Die Renovierungen umfassten die Hinzufügung eines langen Flügels im Süden und einer rechtwinkligen Erweiterung im Osten. Diese dreistöckigen Flügel verfügen über gleichmäßig verteilte Fenster und hohe Mansard- oder Giebeldächer, während die Nord- und Westabschnitte zweistöckig sind.

Die Fassade zum Bischofsplatz hin weist sieben Fensterachsen mit einfachen Steinrahmen und ein Mansarddach auf. Der Schlussstein des Portals trägt die Jahreszahl 1738, die das Baujahr angibt. Die barocken Gebäude wurden mit Einfachheit im Sinn entworfen, ohne aufwendige dekorative Elemente und große Empfangsräume. Die gotischen Kreuzganggewölbe wurden durch barocke Tonnengewölbe ersetzt, obwohl zwei gotische Kreuzrippengewölbe in der südwestlichen Ecke erhalten geblieben sind, wahrscheinlich Teil der ursprünglichen Klosterbrauerei. Zudem sind drei tonnengewölbte Keller aus der früheren Struktur erhalten geblieben.

Der Klosterhof war bis 1808 umschlossen, als er abgerissen wurde, um den heutigen Bischofsplatz zu schaffen. Trotz zahlreicher Renovierungen bewahrt das Kloster mehrere mittelalterliche und barocke Einrichtungsgegenstände, darunter Truhen, Schränke, Gemälde und Skulpturen. Die Haupttreppe mit ihrer marmorierten Oberfläche und den schrägen Balustern aus dem 18. Jahrhundert ist ein bemerkenswertes Merkmal. In den Jahren 1930-31 wurden weitere Änderungen vorgenommen, darunter die Hinzufügung einer Hochreliefskulptur des heiligen Georg zu Pferd, die 1932 von Arnold Hensler entworfen wurde und den Eingang zum Hof ziert.

Besuch des Franziskanerklosters Limburg

Heute steht das Franziskanerkloster Limburg als ruhiger und besinnlicher Ort, der Besucher einlädt, sein historisches und architektonisches Erbe zu erkunden. Die Stadtkirche mit ihren markanten gotischen Fenstern und der imposanten Fassade ist ein zentraler Punkt des Komplexes und bietet einen Ort der Reflexion und des Gebets. Der ruhige Kreuzgang und die umliegenden Gärten bieten eine friedliche Rückzugsmöglichkeit, ideal für einen gemütlichen Spaziergang.

Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach auf der Suche nach einem Moment der Ruhe seid, das Franziskanerkloster Limburg bietet eine faszinierende Reise durch die Zeit. Das dauerhafte Erbe des Klosters und seine Rolle im religiösen und kulturellen Leben von Limburg machen es zu einem Muss für jeden, der diese malerische Stadt in Hessen erkundet.

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