Die Marienkirche in Lippstadt, auch bekannt als Große Marienkirche, ist ein beeindruckendes Zeugnis mittelalterlicher Architektur und der reichen Geschichte von Lippstadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Diese evangelische Kirche, mit ihren hohen Türmen und kunstvollen Steinmetzarbeiten, dient nicht nur als Ort des Gottesdienstes, sondern ist auch ein geschätztes Wahrzeichen, das Besucher aus nah und fern anzieht.
Die Ursprünge der Marienkirche Lippstadt reichen bis etwa 1205 zurück, kurz nach der Gründung von Lippstadt. Man nimmt an, dass der Bau einer kreuzförmigen Basilika begann, wobei ein Balken im nördlichen Flankenturm auf etwa 1200 datiert wird, wie durch dendrochronologische Analysen bestätigt wurde. Die östlichen Teile der Kirche wurden wahrscheinlich unter dem Einfluss des Stadtgründers, Graf Bernhard II., errichtet. Das Quergewölbe, inspiriert von der anjouinischen Gotik, ist eines der frühesten Beispiele dieses Stils in Westfalen.
Bis 1222 wurden die östlichen Teile der Kirche geweiht, und das als Staffelhalle gestaltete Kirchenschiff war bald fertiggestellt. Der Bau setzte sich mit dem Hinzufügen eines westlichen Turms fort, der die bestehenden östlichen Türme ergänzte, und um 1250 war die Kirche weitgehend fertiggestellt. Von 1478 bis 1506 wurde ein spätgotischer Hallenchor hinzugefügt, der die Pracht der Kirche weiter steigerte. Die barocke Kuppel des westlichen Turms, die im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts fertiggestellt wurde, stammt aus dem Jahr 1684.
Renovierungen von 1964 bis 1972 stellten die Böden im Chor und Schiff auf ihre ursprünglichen Höhen zurück und legten Gewölbe- und Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert frei. Eine weitere Restaurierung von 1992 bis 1997 trug zur Erhaltung dieser historischen Struktur bei. Die Fassade der Kirche, insbesondere die des Querhauses, ist reich mit Quadersteinen verziert, während die glatten Wände des Kirchenschiffs durch rundbogige Fenster auf der Nordseite und hohe Spitzbogenfenster mit Fischblasenmaßwerk auf der Südseite durchbrochen werden.
Betretet ihr die Marienkirche Lippstadt, werdet ihr von einer Fülle historischer und künstlerischer Schätze begrüßt. Eines der Highlights ist das spätgotische Sakramentshaus von 1256, geschaffen von einem Meister aus Münster. Die Kirche verfügt auch über spätgotische Wandmalereien aus der Zeit um 1250 im Chor, die St. Katharina und den Tod Mariens darstellen.
Im nördlichen Seitenschiff findet ihr zwei Wächterfiguren eines Heiligen Grabes aus der Zeit um 1250. Der frühbarocke Hochaltar, der aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts stammt, ist ein dreistöckiges Säulenretabel, geschaffen von Ernst Romberg und gestiftet von Diederich Epping. Er trägt die Jahreszahl 1663. Zudem sind zwei gotische Leuchterengel, ursprünglich Teil eines Flügelaltars, der jetzt in der Pfarrkirche von Hohenbudberg steht, an den Säulen zum Chor angebracht.
Die Chorgestühle, die in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gefertigt wurden, bestehen aus zwei Reihen mit insgesamt 19 Sitzen, die mit reich verzierten Wangen und Zwickeln geschmückt sind. Acht Gemälde innerhalb der Kirche befassen sich mit den Themen des Abendmahls und der Erlösung, präsentiert in typischer protestantischer Weise mit Inschriften.
Im November 2017 wurden zwei Buntglasfenster des Künstlers Markus Lüpertz im westlichen Teil der Kirche installiert. Diese Fenster umfassen eine Restaurierung des teilweise zerstörten Lutherfensters von 1883 und ein neues Fenster, das anlässlich des 500. Jahrestages der Reformation geschaffen wurde. Das Reformationsfenster zeigt eine abstrakte Figur, die den Reformer in jedem von uns symbolisiert, begleitet von der Liedzeile "Der Himmel geht über allen auf" von Wilhelm Willms. Die Fenster wurden der Gemeinde am 12. November 2017 offiziell vorgestellt.
Die Orgel der Kirche, gebaut 1977 von Orgelbauer Paul Ott und umfangreich renoviert 1996/1997 von der Karl Schuke Berliner Orgelwerkstatt, ist ein bemerkenswertes Instrument. Sie verfügt über 47 Register auf drei Manualen und ein Pedal, mit mechanischen Spieltrakturen und elektrischen Registertrakturen. Die Koppeloptionen der Orgel umfassen I/II, III/II, I/P, II/P und III/P, was eine breite Palette musikalischer Ausdrucksmöglichkeiten ermöglicht.
Die Marienkirche Lippstadt beherbergt auch ein bedeutendes Geläut von sieben Bronzeglocken, die zu den wichtigsten in Westfalen zählen. Die kleinste Glocke, bekannt als Marienglocke, ist ein Neuguss einer ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert stammenden Glocke und bewahrt ein Stück der frühen Geschichte der Kirche.
Die Marienkirche Lippstadt ist nicht nur ein Gebäude; sie ist ein lebendiges Zeugnis von Jahrhunderten des Glaubens, der Kunst und der Gemeinschaft. Ob ihr Architekturbegeisterte, Geschichtsinteressierte oder einfach nur auf der Suche nach einem Moment der Besinnung seid, ein Besuch in dieser außergewöhnlichen Kirche verspricht ein unvergessliches Erlebnis zu werden. Ihre emporragenden Türme, kunstvollen Details und die ruhige Atmosphäre laden euch ein, in die reiche Geschichte Lippstadts einzutauchen.
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