Das Rathaus von Leuven, bekannt als Stadhuis van Leuven, ist ein beeindruckendes Beispiel der gotischen Architektur in Belgien. Im Herzen von Leuven gelegen, zieht dieses prächtige Bauwerk seit jeher Besucher mit seinen kunstvollen Details und seiner bewegten Geschichte in seinen Bann. Egal, ob ihr Architekturbegeisterte, Geschichtsinteressierte oder einfach nur neugierige Reisende seid, das Rathaus von Leuven verspricht eine unvergessliche Reise durch die Zeit.
Das heutige Rathaus von Leuven ist tatsächlich die dritte Version des Verwaltungsgebäudes der Stadt. Das erste Rathaus befand sich am Oude Markt, dem alten Marktplatz. Das zweite stand bereits am heutigen Standort, bestand aber aus mehreren Gebäuden, die schließlich hinter einer gemeinsamen Fassade vereint wurden. Im Jahr 1439 wurde beschlossen, diese städtischen Gebäude zu einem einheitlichen Bauwerk zusammenzuführen, und so begann das heutige Rathaus Gestalt anzunehmen.
Das ehrgeizige Projekt wurde zunächst von Stadtarchitekt Sulpitius Van Vorst geleitet. Nach seinem frühen Tod übernahm Jan II Keldermans die Leitung und vollendete den hinteren Flügel, bevor er 1445 ebenfalls verstarb. Erst 1448, unter der Leitung von Matthijs de Layens, begann das Rathaus seine spätgotische Pracht zu entfalten. De Layens führte ein symmetrisches Design ein, verzichtete auf den geplanten Glockenturm und fügte das markante hohe Dach sowie die sechs achteckigen Türmchen an den Ecken des Gebäudes hinzu.
Bis 1460 waren die Außenfassade und das Dach fertiggestellt, und 1469 war das gesamte Gebäude vollendet. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Rathaus mehrfach restauriert, insbesondere im 19. Jahrhundert, und überlebte bemerkenswerterweise die Verwüstungen beider Weltkriege. Bedeutende Restaurierungsarbeiten dauerten bis 1983 an.
Die Außenfassade des Rathauses von Leuven ist ein Meisterwerk der gotischen Architektur, insbesondere des brabantischen Stils. Das Gebäude verfügt über drei reich verzierte Stockwerke, die mit einer Fülle von Skulpturen und kunstvollen Schnitzereien geschmückt sind. Die Fenster mit Pfosten und Stürzen sind von Nischen und Konsolen umgeben, die auch an den Türmchen zu finden sind. Diese Konsolen sind fein mit biblischen Szenen geschnitzt, die oft Themen wie Schuld und Strafe darstellen und sowohl den Stadtbewohnern als auch den Richtern als Lehrmittel dienten.
Eines der auffälligsten Merkmale des Rathauses sind die 236 Statuen, die während der Restaurierung im 19. Jahrhundert hinzugefügt wurden. Diese Statuen, gekleidet im burgundischen Stil der Bauzeit, verwandeln das Rathaus in ein wahres Pantheon von Leuven. Die Statuen im Erdgeschoss repräsentieren Künstler, Gelehrte und bedeutende Persönlichkeiten der Stadtgeschichte, während das erste Stockwerk die kommunalen Freiheiten und die Schutzheiligen der Pfarreien von Leuven zeigt. Das zweite Stockwerk ist den Grafen von Leuven und den Herzögen von Brabant gewidmet, und die Bögen der Türme sind mit biblischen Figuren geschmückt. Die zentrale Fassade wird von einer komplexen Treppe und zwei Eingangsportalen geziert, flankiert von Statuen des Heiligen Petrus sowie der Jungfrau mit Kind, die die nahegelegene Stiftskirche widerspiegeln.
Das Innere des Rathauses von Leuven ist ebenso beeindruckend wie die Außenfassade und beherbergt eine Reihe prächtiger Räume aus verschiedenen Epochen, die bedeutende Kunstwerke enthalten. Zu den bemerkenswertesten Räumen gehört die Salle des pas perdus, oder Halle der verlorenen Schritte, im Erdgeschoss. Dieser Raum wurde als Erweiterung des Marktplatzes konzipiert und diente viele Jahre als überdachter Markt. Die Enden der Eichenbalken sind kunstvoll mit alttestamentlichen Geschichten geschnitzt, die vom Brüsseler Bildhauer Willem Ards stammen und auf die Jahre 1448-49 datiert werden.
Ein weiteres Highlight ist die sogenannte Gotische Halle aus dem Jahr 1467. Dieser Raum gilt als der interessanteste im Gebäude, mit Deckenbalken, die ebenfalls von Willem Ards geschnitzt wurden und Szenen aus dem Neuen Testament, dem Leben Christi und der Jungfrau Maria darstellen. Die Halle wurde im späten 19. Jahrhundert restauriert und mit einem monumentalen Kamin sowie einer Serie von 11 Gemälden von André Hennebicq aus Tournai neu dekoriert. Diese Kunstwerke umfassen vier große Leinwände mit Szenen aus der Geschichte von Leuven und sieben Porträts der angesehenen Gelehrten der Stadt.
Das Rathaus von Leuven ist seit dem 1. Februar 1937 als historisches Denkmal gelistet und im Inventar des unbeweglichen Erbes der Flämischen Region unter der Referenznummer 42150 eingetragen. Diese Anerkennung unterstreicht die Bedeutung des Rathauses als kulturellen und architektonischen Schatz.
Heute, obwohl die administrativen Funktionen des Rathauses verlagert wurden, bleibt das Gebäude ein zentraler Bestandteil der Kulturlandschaft von Leuven. Es wird für zeremonielle Zwecke genutzt und ist täglich für Besucher geöffnet. Der linke Flügel des Rathauses beherbergt das Tourismusbüro, was es zu einem praktischen Ausgangspunkt für die Erkundung dieser historischen Stadt macht.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Rathaus von Leuven nicht nur ein Gebäude ist, sondern ein lebendiges Zeugnis der reichen Geschichte und des künstlerischen Erbes der Stadt. Seine atemberaubende Architektur und faszinierende Geschichte machen es zu einem Muss für jeden, der nach Leuven reist. Also, macht eine Zeitreise und bestaunt die Schönheit und Pracht dieses gotischen Meisterwerks.
Jetzt Schnitzeljagd-Tickets sichern!
Mit myCityHunt entdeckst du Tausende von Städten auf der ganzen Welt bei spannenden Schnitzeljagden, Schatzsuchen und Escape Games!
myCityHunt Gutscheine sind das perfekte Geschenk für viele Anlässe! Überrasche Freunde und Familie mit diesem außergewöhnlichen Event-Geschenk. myCityHunt Gutscheine sind ab Kaufdatum 2 Jahre gültig und können innerhalb dieser Frist für eine frei wählbare Stadt und Tour aus dem myCityHunt Portfolio eingesetzt werden.
Gutscheine bestellen