Die St. Andreas Kirche, auch bekannt als St. Andreas, steht als bemerkenswertes Zeugnis des reichen historischen und architektonischen Erbes von Lübbecke, einer malerischen Stadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Diese evangelisch-lutherische Pfarrkirche ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Symbol für den fortwährenden Geist und die kulturelle Entwicklung der Stadt über die Jahrhunderte hinweg.
Die Ursprünge der St. Andreas Kirche reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück, genauer gesagt ins Jahr 1274, als sie zunächst als St. Johannes Kapitel in Ahlden an der Aller gegründet wurde. Bis 1280 war sie nach Neustadt am Rübenberge verlegt worden, und schließlich fand sie 1295 aufgrund von Sicherheitsbedenken ihren endgültigen Platz in Lübbecke. Diese Umsiedlung markierte den Beginn ihrer bedeutenden Rolle in der kirchlichen Landschaft der Stadt, da die Kirche den Status einer Stiftskirche erhielt.
Im Jahr 1550 erreichte die Reformation die St. Andreas Kirche und verwandelte sie in eine lutherische Pfarrkirche. Das Kapitel wurde simultan, was bedeutete, dass sowohl lutherische als auch römisch-katholische Kanoniker dort tätig waren. Aufzeichnungen aus dem Jahr 1624 zeigen, dass es fünf lutherische und einen römisch-katholischen Kanoniker gab. Das Kollegiatstift wurde schließlich 1810 von der Regierung von Kassel während des Königreichs Westphalen aufgelöst.
Die historische Bedeutung der Kirche wird auch durch ihre Rolle im Leben der Bewohner von Oberbauerschaft unterstrichen, die bis 1899 das Wiehengebirge überqueren mussten, um Gottesdienste in Lübbecke zu besuchen. Der Alte Kirchweg und ein spezieller Eingang an der Nordseite der Kirche sind bleibende Erinnerungen an diese historische Reise.
Die St. Andreas Kirche ist eine faszinierende Mischung aus verschiedenen architektonischen Stilen, die ihre lange und reiche Geschichte widerspiegeln. Ursprünglich zwischen 1160 und 1180 im romanischen Stil erbaut, war die Kirche eine einschiffige, kreuzförmige Struktur mit einem Westturm. Es wird angenommen, dass die Steine für ihren Bau aus den Ruinen der Meeseburg stammen, einer Festung, die einst auf dem Meesenkopf im Wiehengebirge stand.
Im Jahr 1350 erfuhr die Kirche eine bedeutende Umgestaltung mit der Hinzufügung von zwei Seitenschiffen, wodurch sie in eine gotische Hallenkirche umgewandelt wurde. Dieser stilistische Wandel ist noch immer im Inneren der Kirche sichtbar und bietet Besuchern eine visuelle Reise durch die Zeit. Ein lateinischer Inschriftstein aus dem Jahr 1350 erinnert an diese Erweiterung, ein Jahr, in dem die Schwarze Pest Lübbecke heimsuchte und die jüdische Gemeinde tragischerweise für die Seuche verantwortlich gemacht wurde.
Während eines Restaurierungsprojekts zwischen 1959 und 1962 wurden Überreste von Wand- und Deckenmalereien aus dem 13. Jahrhundert entdeckt, die dieser ohnehin schon reichen Geschichte eine weitere Ebene hinzufügen.
Die St. Andreas Kirche beherbergt mehrere bemerkenswerte Merkmale und Artefakte, die Besucher faszinieren und Einblicke in ihre historische und kulturelle Bedeutung bieten.
Eines der faszinierendsten Stücke in der Kirche ist die geschnitzte Darstellung des Abendmahls auf dem Altar. Anders als traditionelle Darstellungen zeigt diese Szene Judas mit einem Geldbeutel, der seinen Verrat an Jesus für 30 Silberlinge symbolisiert. Allerdings wird nicht das übliche Brot und Wein, sondern westfälische Gerichte wie Spanferkel und Grünkernsuppe dargestellt, was diesem heiligen Ereignis eine einzigartige lokale Note verleiht.
Die Orgel der Kirche, die sich in einem Gehäuse aus dem Jahr 1628 befindet und 1642 erweitert wurde, ist ein weiteres Highlight. Die aktuelle Orgel, die 1962 von der Werkstatt Gustav Steinmann gebaut wurde, verfügt über 25 Register auf zwei Manualen und Pedalen. Trotz ihres historischen Gehäuses erfüllt die Orgel nicht mehr die modernen technischen und akustischen Standards, was eine Orgelbauvereinigung dazu veranlasst hat, eine neue Orgel im historischen Gehäuse in Auftrag zu geben.
Weitere Schätze in der St. Andreas Kirche sind ein gotisches kelchförmiges Taufbecken, ein gotisches Sakramentshaus aus dem Jahr 1499 und ein lebensgroßes Kruzifix aus etwa 1200, das durch seine Krone, die Falten des Lendentuchs und die Fußstellung als Triumphkreuz erkannt wird. Die Kirche besitzt auch mehrere Epitaphe, die jeweils ihre eigene Geschichte über die Vergangenheit der Stadt erzählen.
Der fast 70 Meter hohe Kirchturm ist einer der höchsten in einer Kleinstadt. Seit 2008 wird er nachts beleuchtet und bildet ein beeindruckendes Leuchtfeuer, das von weitem sichtbar ist. Der Turm beherbergt fünf Glocken, von denen vier das Hauptgeläut bilden, während eine fünfte Glocke im unteren Teil des Turms als Stundenschlagglocke dient.
Zusammenfassend ist die St. Andreas Kirche in Lübbecke ein Muss für alle, die sich für Geschichte, Architektur und Kultur interessieren. Ihre reiche Vergangenheit, architektonische Schönheit und einzigartigen Artefakte machen sie zu einem faszinierenden Ziel, das einen Einblick in die historische Reise und das kulturelle Erbe der Stadt bietet. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach auf der Suche nach einem ruhigen Ort zum Nachdenken seid, die St. Andreas Kirche wird sicherlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
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