Die St. Petrikirche, auch bekannt als Petrikirche, ist ein markantes Wahrzeichen in Lübeck, Schleswig-Holstein, Deutschland. Dieses beeindruckende Bauwerk mit seinem hoch aufragenden Turm und der imposanten Backsteinarchitektur hat über Jahrhunderte hinweg eine zentrale Rolle in der Geschichte der Stadt gespielt. Ihre Geschichte, geprägt von Widerstandskraft und Wandel, macht sie zu einem faszinierenden Ziel für Besucher, die Lübecks reiches kulturelles und architektonisches Erbe erkunden möchten.
Die Ursprünge der Petrikirche reichen bis ins Jahr 1170 zurück, als sie erstmals zusammen mit der Marienkirche erwähnt wurde. Ursprünglich als bescheidene romanische Struktur erbaut, erfuhr sie im Laufe der Jahrhunderte bedeutende Veränderungen. Zwischen 1227 und 1250 wurde eine dreischiffige Hallenkirche mit vier Jochen und drei Apsiden errichtet. Diese frühe Version war 29,80 Meter lang, mit zusätzlichen 3 Metern für die Apsiden, und 21 Meter breit.
Bis 1290 wurde ein gotischer Chor hinzugefügt, was den Beginn der Entwicklung der Kirche zu einer prächtigeren Struktur markierte. Im 15. Jahrhundert wurde die Kirche in ihrer heutigen Form vollendet – eine gotische, fünfschiffige Hallenkirche aus Backstein mit fünf Jochen. Dieses einzigartige architektonische Design macht die Petrikirche zu einer der wenigen existierenden fünfschiffigen Kirchen weltweit. Das östliche Ende der Kirche wird von drei Apsiden geprägt, während das westliche Ende von einem einzelnen Turm dominiert wird, der auf einem breiten Fundament ruht.
Die Petrikirche hat im Laufe ihrer Geschichte zahlreiche Herausforderungen gemeistert, insbesondere während des Zweiten Weltkriegs. Die Kirche wurde bei einem Luftangriff am Palmsonntag 1942 schwer beschädigt, wodurch das Dach, die Turmspitze und die reiche Innenausstattung zerstört wurden. Zu den verlorenen Schätzen gehörten ein Orgelprospekt des bekannten Bildhauers Tönnies Evers der Jüngere und eine bedeutende Messinggrabplatte des Ratsmitglieds Johann Klingenberg. Trotz dieser Verluste überlebte das barocke Taufbecken, gestiftet von Ratsmitglied Johann Philipp Lefèvre, die Zerstörung.
Nach dem Krieg wurde die Kirche vorübergehend abgedeckt und von der Lübecker Kirchenbauhütte als Lapidarium genutzt, um aus anderen kriegsbeschädigten Kirchen Lübecks gerettete Skulpturenfragmente zu lagern. Erst 1987 wurde die Kirche äußerlich vollständig restauriert. Das Innere wurde jedoch nicht in seiner früheren Pracht wiederhergestellt, sodass Besucher die schiere architektonische Größe und das seltene Design des Grundrisses bewundern können.
Heute dient die Petrikirche als Stadtkirche ohne eigene Gemeinde und beherbergt hauptsächlich kulturelle und religiöse Veranstaltungen sowie Kunstausstellungen. Unter der Leitung der Pastoren Günter Harig (1988-2005) und Bernd Schwarze (seit 1998) hat die Kirche ein einzigartiges Konzept entwickelt, das Kirche und Kultur, Religion und Wissenschaft miteinander verbindet. Dieser innovative Ansatz hat einen Präzedenzfall für die städtische Kirchenarbeit im deutschsprachigen Raum geschaffen.
Das vielseitige Veranstaltungsprogramm der Kirche wird von einem Gremium öffentlicher Persönlichkeiten überwacht und umfasst Lesungen, Vorträge, Podiumsdiskussionen, Messen und Konzerte. Außerdem werden regelmäßig theologische und liturgische Experimente durchgeführt. Seit dem Jahr 2000 ist die monatliche nächtliche Themenaufführung Petrivisionen ein Highlight, ebenso wie die Solo Verbo-Reihe, die religiöse Fragen kritisch beleuchtet. Im Jahr 2017 fand eine künstlerisch gestaltete Abendmahlsfeier mit dem Titel Supper’s Ready am Gründonnerstag statt.
Das Innere der Petrikirche ist ein Zeugnis moderner künstlerischer Ausdrucksformen. Ein bemerkenswertes Merkmal ist das Altarkreuz des österreichischen Künstlers Arnulf Rainer, das zwischen 1980 und 1983 geschaffen wurde. Dieses Stück, aus rohen Planken gefertigt und mit einem Korpus aus dem Andachtsgewerbe verziert, ist mit dicken Farbschichten überzogen und lädt zur Kontemplation und Reflexion ein. Ein beleuchtetes Neonkreuz von Hanna Jäger fügt dem Raum eine zeitgenössische Note hinzu.
Ein weiteres bedeutendes Element ist die Glocke der Kirche, die 1507 von Gerhard van Wou und Johannes Schonenborch gegossen wurde. Diese Glocke, die die Kriegszerstörungen überstand, ist derzeit an die Kirche in Nusse ausgeliehen. Die Kirche verfügt auch über eine neue Orgel, die 1992 installiert und durch Stiftungsgelder finanziert wurde. Gebaut von der Orgelbau-Firma Hinrich Otto Paschen (Kiel), verfügt sie über 19 Register auf zwei Manualen und einem Pedal sowie mechanische Spiel- und Registertrakturen.
Seit 2004 ist die Petrikirche die offizielle Universitätskirche der Universität zu Lübeck. Sie arbeitet auch mit der Fachhochschule Lübeck und der Musikhochschule Lübeck zusammen. Der Turm der Kirche, der 108 Meter hoch ist, verfügt über eine Aussichtsplattform in 50 Metern Höhe, die nur mit dem Aufzug erreichbar ist. Von diesem Aussichtspunkt aus können Besucher einen Panoramablick auf die Altstadt von Lübeck und die umliegende Region bis hin zur Lübecker Bucht genießen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Petrikirche nicht nur ein historisches Denkmal, sondern auch ein lebendiges kulturelles Zentrum ist, das weiterhin eine bedeutende Rolle in der Gemeinschaft Lübecks spielt. Ihre reiche Geschichte, architektonische Pracht und zeitgenössischen Kunstinstallationen machen sie zu einem Muss für jeden, der diese schöne Hansestadt erkundet.
Jetzt Schnitzeljagd-Tickets sichern!
Mit myCityHunt entdeckst du Tausende von Städten auf der ganzen Welt bei spannenden Schnitzeljagden, Schatzsuchen und Escape Games!
myCityHunt Gutscheine sind das perfekte Geschenk für viele Anlässe! Überrasche Freunde und Familie mit diesem außergewöhnlichen Event-Geschenk. myCityHunt Gutscheine sind ab Kaufdatum 2 Jahre gültig und können innerhalb dieser Frist für eine frei wählbare Stadt und Tour aus dem myCityHunt Portfolio eingesetzt werden.
Gutscheine bestellen