Die St. Felizitas Kirche, gelegen im Zentrum von Lüdinghausen in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, ist ein beeindruckendes Zeugnis für Jahrhunderte religiöser Hingabe und architektonischer Entwicklung. Diese römisch-katholische Pfarrkirche steht als Symbol der Geschichte, des Glaubens und der Gemeinschaft und zieht Besucher mit ihrer atemberaubenden gotischen Architektur und ihrer reichen historischen Geschichte an.
Die Ursprünge der St. Felizitas Kirche reichen bis ins Jahr 800 zurück, als der Heilige Liudger, der erste Bischof von Münster, ein großes Stück Land im heutigen Zentrum von Lüdinghausen geschenkt bekam. Auf diesem Land errichtete Liudger die erste Kirche für die Gemeinde. Obwohl wenig über die Größe und das Aussehen dieser ursprünglichen Kirche bekannt ist, wird angenommen, dass es sich um eine bescheidene Holzkonstruktion handelte. Diese erste Kirche und das angrenzende Pfarrhaus waren persönliches Eigentum von Liudger, der sie später der von ihm gegründeten Abtei Werden vermachte.
Mit der Entwicklung von Lüdinghausen wuchs auch der Bedarf an einem größeren Gotteshaus. Im Jahr 1037 weihte Bischof Hermann I. von Münster eine neue Steinkirche auf dem Gelände ein, die die frühere Holzkirche ersetzte. Diese romanische Kirche war dem Heiligen Stephanus sowie der Heiligen Felicitas und ihren sieben Söhnen gewidmet. Diese Steinkirche diente der Gemeinde fast 500 Jahre lang, bis der Bau der heutigen St. Felizitas Kirche begann.
Die heutige St. Felizitas Kirche ist die dritte Kirche, die an diesem historischen Ort steht. Der Grundstein für den Chor wurde am 28. Februar 1507 gelegt, womit ein umfangreiches Bauprojekt begann. Die Kirche ist ostwärts ausgerichtet, mit dem Chor nach Osten und dem Haupteingang samt Turm nach Westen. Der Bau des Turms begann am 8. Juni 1515 und dauerte 43 Jahre, unterbrochen durch die Münsteraner Rebellion und andere lokale Unruhen. Die Kirche wurde schließlich 1558 fertiggestellt.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche mehrfach verändert. Im späten 19. Jahrhundert wurde das Dach der Kirche vom Baumeister Hilger Hertel dem Älteren neu gestaltet, wobei das ursprüngliche große Dach durch die heutige mehrteilige Struktur ersetzt wurde. Auch die Turmspitze wurde in dieser Zeit verändert und eine Uhr installiert. Zudem wurde die Sakristei auf der Nordseite erweitert, was aus bestimmten Blickwinkeln den Eindruck eines Querschiffs vermittelt.
Zwischen 1908 und 1910 wurden weitere Verbesserungen vorgenommen, als die Kapelle in der südwestlichen Ecke und die Eingangshalle in der nordwestlichen Ecke hinzugefügt wurden, wodurch die Westfassade erheblich verbreitert wurde. Trotz dieser Veränderungen hat die Kirche ihren gotischen Charme bewahrt und bleibt ein zentrales Merkmal der Skyline von Lüdinghausen.
Der imposante Westturm der St. Felizitas Kirche ist ein markantes Merkmal, das das Stadtbild dominiert. Mit einer Höhe von über 70 Metern besteht der Turm aus vier Ebenen, die jeweils kleiner sind als die darunter liegende. Die untere Ebene, mit ihrem großen Westfenster, ist in das Innere der Kirche integriert. Die mittleren Ebenen, ohne Fenster, haben dekorative Fensteröffnungen, die die massive Fassade des Turms auflockern.
Auf der zweiten Ebene beherbergt der Turm das Uhrwerk, das die Uhrzeiger auf der vierten Ebene antreibt. Die Uhr, die 1928 gebaut wurde, wurde ursprünglich durch Gewichte angetrieben, die manuell aufgezogen werden mussten. Heute übernimmt ein Elektromotor diese Aufgabe. Die vierte Ebene enthält den Glockenstuhl, und auf der Ostseite des Turmdachs befindet sich ein kleines Dach, das zwei Glocken beherbergt.
Über der vierten Ebene umgibt eine Galerie mit Balustrade die Basis des achteckigen, kupferverkleideten Turmhelms, der aus dem 19. Jahrhundert stammt. Im Laufe der Zeit hat das Kupfer eine charakteristische grüne Patina entwickelt, was zum historischen Erscheinungsbild der Kirche beiträgt. Der Rest des Dachs, eine komplexe Struktur aus sich kreuzenden Giebeln, ist mit Schiefer gedeckt.
Beim Betreten der Kirche von Norden aus durchqueren die Besucher eine kleine Eingangshalle, die 1909 hinzugefügt wurde. Im Inneren offenbart sich die spätgotische Hallenkirche als heller und geräumiger Raum. Die Seitenschiffe sind so hoch wie das Hauptschiff, nur durch schlanke Rundpfeiler getrennt, was ein Gefühl von Offenheit schafft. Der Turm, der in das Innere der Kirche integriert ist, ist auf drei Seiten offen und wird von zwei massiven Rundpfeilern mit einem einzigartigen Umfang von 7,42 Metern getragen.
Die Pfeiler sind mit historischen Aufzeichnungen versehen, die Ereignisse wie fünf große Stadtbrände zwischen 1568 und 1832, die Baugeschichte des Turms und die Auswirkungen der Weltkriege auf die Stadt und die Kirche dokumentieren. Die Inschriften bieten einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit von Lüdinghausen.
Besonders bemerkenswert sind die großen Fenster der Kirche. Das Ludgerus-Fenster zeigt den Heiligen Liudger, den Gründer des Glaubens in Lüdinghausen, als Missionar und Bischof. Das Westfenster, eine dramatische Darstellung des Jüngsten Gerichts, fesselt die Besucher mit seinem aufwändigen Design. Jesus und Maria sind umgeben von den zwölf Aposteln, Engeln und Szenen des Jüngsten Gerichts, die die Gesegneten von den Verdammten trennen.
Im Jahr 1869 ermöglichte eine großzügige Spende von Droste Erbdroste zu Darfeld die Installation eines neuen Hochaltars und eines Buntglasfensters von Johann Klein. Das Chorfenster zwischen der Hauptkirche und der Seitenkapelle zeigt drei Propheten aus dem Alten Testament.
Die Decke des Hauptschiffs ist mit sechs Sterngewölben verziert, deren Rippen die Struktur der Gewölbe bilden. Die Seitenschiffe haben einfachere Kreuzrippengewölbe. Zwei Messingkronleuchter hängen von den Gewölben, jeder mit zahlreichen Kerzen, die bei besonderen Zeremonien angezündet werden.
Die Seitenkapelle, die zwischen 1909 und 1910 gebaut wurde, hat ein zweijochiges Gewölbe mit Rippen, die in Steinfiguren enden, die Laster wie Gier und Trunkenheit darstellen. Der einfache Altar der Kapelle trägt zu ihrer kontemplativen Atmosphäre bei.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die St. Felizitas Kirche mehr als nur ein Ort der Anbetung ist; sie ist ein lebendiges Denkmal für die reiche Geschichte und den anhaltenden Glauben von Lüdinghausen. Ihre architektonische Schönheit und historische Bedeutung machen sie zu einem Muss für jeden, der diese charmante deutsche Stadt erkundet.
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