Im malerischen Städtchen Manacor im Osten Mallorcas befindet sich das Museu d’Història de Manacor, ein wahres Schatzkästchen historischer Artefakte und Geschichten, die Jahrtausende umfassen. Untergebracht in der Torre dels Enagistes, einem beeindruckenden gotischen Bauwerk aus dem 14. Jahrhundert, lädt dieses Museum die Besucher zu einer Zeitreise ein, um die reiche und vielfältige Geschichte der Region zu erkunden.
Die Torre dels Enagistes, oft auch als Turm der Jesuiten bezeichnet, bildet die malerische Kulisse für das Museu d’Història de Manacor. Dieses imposante Gebäude, nur 600 Meter südöstlich des Stadtzentrums von Manacor gelegen, wurde 1985 von der Gemeinde erworben, um das frühere Archäologische Museum zu verlegen. Der Name des Turms stammt aus der Zeit nach 1651, als er in den Besitz der Gesellschaft Jesu, eines katholischen Ordens, gegründet von Ignatius von Loyola, überging. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens in Spanien 1767 durch König Karl III. ging das Gebäude in königlichen und später privaten Besitz über. 1925 erklärte das spanische Kulturministerium die Torre dels Enagistes aufgrund ihrer kulturellen Bedeutung zum nationalen Kunst- und Geschichtsdenkmal.
Das Museu d’Història de Manacor entwickelte sich aus dem früheren Archäologischen Museum der Stadt, das ursprünglich aus einer Ausstellung im Pfarrhaus von Manacor, bekannt als Museo Monseñor Aguilles, hervorging. Diese erste Sammlung wurde durch die Entdeckung der spätantiken Basilika von Son Peretó durch Mn. Joan Aguiló i Pinya im Jahr 1908 inspiriert. Die Funde von Son Peretó wurden zunächst in der Torre de ses Puntes im Stadtzentrum von Manacor untergebracht. Doch die Sammlung musste mehrmals umziehen und erlitt dabei Verluste und Schäden, bis sie 1993 endlich ein dauerhaftes Zuhause in der Torre dels Enagistes fand. Dieser Umzug ermöglichte die Umwandlung des Archäologischen Museums in ein umfassendes historisches Museum, das eine breitere Palette von Artefakten aus verschiedenen Epochen der Vergangenheit Manacors präsentiert.
Das Museu d’Història de Manacor ist in mehrere thematische Räume unterteilt, die jeweils einer anderen Epoche der Geschichte der Region gewidmet sind.
Beim Betreten des Museums befindet sich auf der linken Seite die Prähistorische Halle, die Artefakte aus der frühen Geschichte Manacors zeigt. Die Exponate sind chronologisch geordnet und decken die Vortalaiotische Periode (circa 1700–1100 v. Chr.) und die Talaiotische Periode (circa 1100–123 v. Chr.) ab. Zu den Highlights gehören die Knochen des Myotragus balearicus, einer ausgestorbenen Ziegenart, die auf Mallorca und Menorca heimisch war, sowie verschiedene Artefakte von der archäologischen Stätte S’Hospitalet Vell. Diese Gegenstände bieten einen Einblick in das Leben der alten Inselbewohner, die beeindruckende Steinstrukturen, bekannt als Naviformes und Talaiots, errichteten.
Als nächstes betreten die Besucher die Römische Halle, die Artefakte aus der römischen Besetzung Mallorcas ab 123 v. Chr. beherbergt. Der Raum enthält fünf Glasvitrinen mit Keramiken, Bronzenägeln, Öllampen und Münzen, die alle in der Region Manacor gefunden wurden. Ein herausragendes Stück ist der steinerne Kopf des Bacchus, des römischen Weingottes, der in Son Mas Vell entdeckt wurde. Die Halle zeigt auch drei Amphoren und Teile von Ankern, die die maritimen Verbindungen des antiken Mallorca veranschaulichen.
Die Spätantike Halle, auch bekannt als Frühchristliche Halle, zeigt die Schätze, die aus der Basilika von Son Peretó ausgegraben wurden. Diese frühchristliche Kirche, die im 5. Jahrhundert erbaut wurde, war im Stil syrisch-palästinensischer und nordafrikanischer Basiliken gestaltet. Das Herzstück des Raumes ist das mit Mosaiken bedeckte Grab von Baleria, einer Frau, deren Überreste unter dem Mosaik gefunden wurden. Die Halle zeigt auch andere Mosaike von Son Peretó, ein Segment des Altars, eine byzantinische Grabsteinplatte mit Kreuzgravur und verschiedene Keramiken und kleine Funde, die alle aus dem 6. Jahrhundert stammen, als die Balearen Teil des Byzantinischen Reiches waren.
Die Islamische Halle, auf der Westseite der Torre dels Enagistes gelegen, zeigt Artefakte aus der maurischen Periode Mallorcas (902–1229). In dieser Zeit war Manacor, bekannt als Manqūr, der größte Bezirk von Mayūrqa. Die Halle umfasst fünf Vitrinen und eine Wandtafel, die die Geschichte des islamischen Mallorcas erläutern. Das bemerkenswerteste Artefakt ist der Grabstein von Sulaymān ibn Mansūr aus der Mitte des 10. Jahrhunderts, der bei Bauarbeiten an der Pfarrkirche von Manacor entdeckt wurde. Die Inschrift auf dem Grabstein, aus dem Arabischen übersetzt, bietet einen bewegenden Einblick in die Vergangenheit: Im Namen Gottes, des Barmherzigen, des Mitfühlenden. O Menschen! Wahrlich, die Versprechen Gottes sind wahr. Dies ist das Grab von Sulaymān ibn Mansūr. Möge Gottes Barmherzigkeit auf ihm ruhen, und Seine Vergebung und Zustimmung. Er starb am Sonntag, dem 26. Dhu al-Qa'da im Jahr 357.
Besucher des Museu d’Història de Manacor werden in die reiche Geschichte Manacors eintauchen, von der prähistorischen Zeit über die römische und byzantinische Epoche bis hin zur islamischen Ära. Jeder Raum bietet ein einzigartiges Fenster in das Leben und die Kulturen der Menschen, die einst diese lebendige Region bewohnten. Ob ihr nun Geschichtsinteressierte oder gelegentliche Besucher seid, das Museum bietet ein faszinierendes und lehrreiches Erlebnis, das die Geschichte Manacors lebendig werden lässt.
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